Ein Jeep, der auf der Weser fährt? Kurioses Bild lässt staunen

Oldtimer mit Tiefgang

Ein Jeep, der auf der Weser fährt? Kurioses Bild lässt staunen

Das sieht man auch nicht alle Tage. Eine Passantin hat ein Foto von einem Jeep geschossen, der scheinbar auf der Weser in Bremen fährt. Was dahinter steckt.

Da dürften die Menschen, die am Samstag, 13. September dieses Jahres an der Weser in Bremen unterwegs waren, nicht schlecht gestaunt haben. Plötzlich fuhr ein ockerfarbener Jeep an ihnen vorbei – mitten auf dem Wasser. Tiziana Davanzo hielt die kuriose Szene mit der Kamera fest. Später fragte sie in der Gruppe „Bremer kommen immer gut an“ auf Facebook: „Moin, gibt es einen Jeep, der auf der Weser fährt?“

Unter einigen sicherlich lustig gemeinten Kommentaren („Das die neue Auto Premium Route für Bremen“, „Super Idee sich sowas zu kaufen bei den Bremer Brücken“), findet sich weiter unten auch die vermeintliche Auflösung. Demnach schrieb jemand, dass es am selben Tag ein Amphicar-Treffen in Achim gegeben habe, und dass die Teilnehmer von der Ueser Brücke aus nach Hemelingen gefahren oder besser geschwommen sind.

Ein Jeep, der auf der Weser fährt? Kurioses Bild lässt Staunen

Ein Beitrag der ARD-Sendung „Brisant“ bestätigt das Treffen. Neben dem abgebildeten Cabrio aus den 60er-Jahren gingen demnach auch noch weitere Oldtimer in Achim „baden“. Auch wenn der Hersteller „Amphicar“ schon nach kurzer Zeit pleite gegangen sei, würde es Liebhaber geben, die sich auch heute noch zu Ausfahrten treffen würden.

„Das ist auch Entspannung, weil alles auf dem Wasser sehr ruhig ist und auch in der Regel relativ langsam. Auf der anderen Seite ist es auch immer Abenteuer“, sagte René Pohl vom Amphicar-Club Berlin in dem Beitrag. Bei dem Treffen in Achim schipperten die Auto-Kapitäne dann bis nach Bremen.

Ampicars auf der Weser bei Bremen ziehen die Blicke auf sich: „Man verbringt mehr Zeit mit Schrauben als mit Fahren“

Die kleinen Amphibienfahrzeuge, die zwischen 1961 und 1968 in den USA produziert wurden, erfordern viel Pflege. Ein Großteil der Produktion wurde in die USA exportiert, doch der kommerzielle Erfolg blieb aus. Heute sind die Amphicars noch seltener und werden von ihren Besitzern trotz der hohen Ansprüche geschätzt. „Man verbringt viel mehr Zeit mit Schrauben als mit Fahren“, sagte Florian Kütter, ein Ingenieur vom Bodensee, bei einem Amphicar-Treffen im Landkreis Verden 2021gegenüber Sabo.de.

Zum Glück müssen wir nur einmal Steuern zahlen.

Florian Kütter, Amphicar-Besitzer

Da die Fahrzeuge als wahre Schätze gelten, werden sie meist auf Anhängern zu den Treffen transportiert und erst vor Ort auf die Straße und ins Wasser gebracht. Dies zieht stets viel Aufmerksamkeit auf sich. „Wenn wir mit unseren Schwimmautos an den Menschen vorbeifahren, dann staunen sie. Viele winken oder greifen zur Kamera, um ein Erinnerungsfoto zu machen.“

Besondere Anforderungen stellt der Gesetzgeber an die Fahrzeuge und ihre Fahrer. „Wir brauchen zwei Kennzeichen, eine für die Straßenzulassung und eine als Boot, zwei Führerscheine, für die Straße und das Wasser“, erläutert Florian Kütter. „Aber müssen zum Glück nur einmal Steuern zahlen.“

Related Post

Leave a Comment