Klassik in Augsburg
Ein neuer Konzertbetrieb für Klassik in Augsburg und der Region: Was steckt hinter der Opera Augusta?
„Aufbruch!“ mit Rossini: Die neu gegründete Opera Augusta gestaltet ihr erstes Sinfoniekonzert. Ein Gespräch vor dem Debüt mit Dirigent Justin Pambianchi.
Unter den größten Komponisten der Musikgeschichte hat Justin Pambianchi einen klaren Favoriten: „Rossini“, sagt der Dirigent, mit Überzeugung in der Stimme. „Er ist mein absoluter Lieblingskomponist – neben Mozart natürlich. Dieser Schwung, diese große Bewegung in seiner Musik, Gioachino Rossinis Werke haben etwas an sich, das so viele Menschen direkt im Herzen anspricht.“ Und deshalb wird Pambianchi auch mit der Musik des Italieners sein neues Projekt vorstellen: Er hat einen eigenen Konzertbetrieb in Augsburg gegründet. Kammermusik, Sinfonik, Operette, vielleicht sogar Oper, auf den Bühnen der Stadt und der Region – das alles will der Kanadier anbieten, unter dem Namen: Opera Augusta. Jetzt kündigt Pambianchi das erste, große Sinfoniekonzert der Opera Augusta an. Rossinis Ouvertüren und Arien, dazu Mozarts Sinfonie Nr. 40, diese Musik steht auf dem Programm am 25. Oktober, in der Kirche St. Anna. Es ist der erste Auftritt des Orchesters, das Pambianchi selbst gegründet hat. Er setzt sich hohe Ziele für sein Projekt – und schreibt als Titel über das Debütkonzert: „Aufbruch!“
Pambianchi arbeitet an seiner Vision von der Opera Augusta
Seit gut einem Jahr arbeitet Pambianchi an seiner Vision von der Opera Augusta. In und um Augsburg sieht er Potenzial für seinen neuen, gemeinnützigen Konzertbetrieb – auch neben den etablierten Institutionen, Orchestern, Bühnen: „Ich sehe hier so viel Interesse an Klassik und Kunst, und ein Publikum mit einem sehr breiten Geschmack.“ Um den Geschmack zu treffen, versammelt er Kollegen um sich, die ihm vertraut sind: „In diesem Orchester arbeite ich nur mit Musikern, die ich selbst kenne, oder die mir sehr stark empfohlen wurden.“
In Pambianchis Ensemble spielen freischaffende Künstler wie er, aber auch Studenten des Leopold Mozart College in Augsburg und der Musikhochschule München – und ein paar seiner ehemaligen Kollegen vom Staatstheater. Der Kanadier aus Montreal, Sohn einer Ägypterin und eines Italieners, lebt seit sechs Jahren in Augsburg. Drei Jahre lang dirigierte er dabei als zweiter Kapellmeister am Staatstheater Augsburg. Dort traf er auch auf Volker Hiemeyer, der am Theater als Studienleiter arbeitet – und jetzt mit ihm die Opera Augusta leitet. „Wir fühlen uns sehr wohl hier, und wir wollen unseren Beitrag zur Kulturlandschaft leisten.“
Sopranistin Megan Henry singt Rossinis romantische Arien in St. Anna
Dabei hat Pambianchi auch die Bühnen abseits der Stadt im Blick: „Wir wollen auch hinaus in die Peripherie.“ Pambianchi organisierte schon Konzerte in Weißenhorn und Mindelheim, mit dem Pianisten Evgeny Konnov. Zudem ein Konzert mit drei Tenören in Stadtbergen. Das Sinfoniekonzert in St. Anna wird Pambianchi mit Orchester auch in Bad Wörishofen wiederholen. Was mit kleinen Formaten begann, soll weiter wachsen: „Wir planen einen Operettenabend in Stadtbergen und ein Neujahrskonzert im Parktheater Göggingen. In Zukunft wollen wir regelmäßig Sinfoniekonzerte aufführen, vielleicht sogar ganze Opern.“
Gerade probt Pambianchis Orchester die Musik seines Lieblingskomponisten, gemeinsam mit der Solistin des Abends. Die Sopranistin Megan Henry wird Rossinis romantische Arien in St. Anna singen. „Wenn wir Rossini fein präsentieren können, dann ist das ein Meilenstein“, sagt der Dirigent. „Dann ist das eine sehr gute Basis für eine langfristige künstlerische Entwicklung. So schaffen wir uns ein Repertoire.“
Info: Opera Augusta: Konzert „Aufbruch“ in der Kirche St. Anna, am Samstag, 25. Oktober, um 18 Uhr. G. Rossinis Ouvertüre zu „La scala di seta“, dazu Arien des Italieners und die Sinfonie Nr. 40 in f-Moll von W. A. Mozart. Infos unter www.opera-augusta.de.
