“Das kann doch keine Lösung sein”
Eintracht-Boss wegen Fan-Ausschluss sauer auf die Uefa
Der Ausschluss von Frankfurt-Fans für das kommende Auswärtsspiel in der Champions League lässt die Gemüter weiter hochkochen. Klubchef Axel Hellmann fand nun deutliche Worte in Richtung Uefa.
Am 4. November tritt Eintracht Frankfurt zum Auswärtsspiel in der Champions League bei der SSC Neapel an. Nach Ausschreitungen im Vorjahres-Duell erhalten Anhänger der Hessen mit Wohnsitz in Frankfurt nach behördlicher Anordnung diesmal keine Tickets.
Einen Antrag der Eintracht auf eine Verlegung der Partie an einen neutralen Ort oder diese ohne Zuschauer stattfinden zu lassen, hatte die Uefa abgelehnt. Das rief großes Unverständnis bei den Verantwortlichen des Bundesligisten hervor.
Hellmann: “Unhaltbarer Zustand”
Eintracht-Vorstand Axel Hellmann äußerte sich vor dem Champions-League-Duell mit dem FC Liverpool bei DAZN zu dem Thema: “Die Regularien der Uefa geben das aktuell nicht her, aber ich halte das für einen unhaltbaren Zustand.” Es könne nicht sein, dass man Sicherheitsbedenken vorschiebe, um Fans auszuschließen: “Wir können nicht die Sicherheit der Fans garantieren, und deswegen können keine dort sein – das kann doch keine Lösung sein.”
TAGESANBRUCH:Ihr morgendlicher Newsletter aus der SaboChefredaktion. Verschaffen Sie sich täglich einen Überblick über die Themen, die Deutschland bewegen.Jetzt kostenlos abonnieren
- CL-Duell gegen Brügge: Zwei FC-Bayern-Stars mit Bestnote – einer enttäuscht
- Champions League am Mittwoch: Real gewinnt Schlagerspiel – Klatsche für Ajax
Auch Uefa-Berater und DAZN-Experte Sami Khedira teilte diese Sichtweise. Im Gespräch nach dem Spiel sagte der frühere Nationalspieler: “Ich gehe da vollkommen mit.” Dass Menschen mit deutschem Pass der Zutritt verwehrt worden sei, ärgere auch ihn. Er selbst habe viele Karten wieder stornieren müssen. “Was mich persönlich sehr, sehr traurig gemacht hat – weil es ein Fußballfest ist.”
Khedira sieht Wettbewerbsnachteil
Khedira sieht in der Maßnahme einen klaren Nachteil für die Gäste aus Frankfurt. Sicherheit habe zwar Priorität, “aber so kann ja jeder Verein hingehen und sagen: ‘Nö. Will ich nicht.'” Am Ende entstehe dadurch ein sportlicher Wettbewerbsnachteil.
Für das gesamte Stadion in Neapel hatte der zuständige Präfekt auf Empfehlung der Polizei ein Verkaufsverbot von Tickets an Frankfurter ausgesprochen. Philipp Reschke, ebenfalls Vorstandsmitglied der SGE, erklärte, dass es derzeit kein geeignetes Mittel gebe, um gegen diese Praxis vorzugehen oder deren Folgen auszugleichen. Laut Klub habe die Uefa jedoch zugesagt, sich angesichts der zunehmenden Ausschlüsse intensiv mit einer möglichen Anpassung der Regularien zu befassen.
Bereits im Achtelfinale im März Jahr 2023 hatte es rund um das Aufeinandertreffen beider Klubs in Neapel massive Ausschreitungen gegeben. Damals war es trotz Ticketverbot zu Anreisen aus Frankfurt gekommen. In der Folge kam es zu Straßenschlachten, ein Polizeiauto geriet in Brand. Die italienische Presse sprach von regelrechten “Guerilla”-Auseinandersetzungen in der Stadt.
Verwendete Quellen:
Weitere interessante Artikel:
- Duell in der Königsklasse: Wirtz bricht den Bann – Liverpool zerlegt Frankfurt
- Blitz-Vertragsverlängerung: Diese Bedingung stellte Kompany den Bayern
- Gegen Brügge: Kompany stellt um: Überraschung in Bayern-Startelf
- Vor Champions-League-Kracher: Nach Patzern: Frankfurt wechselt Torwart
- Kracher-Spiel in der Champions League: Der Torjäger kehrt zurück
- Eintracht ohne Højlund: Bundesligaspieler fällt vorerst aus
- DFB-Star kehrt nach Deutschland zurück: Er wirkt bislang wie ein Mitläufer
- Nur zwei Siege in 16 Spielen: Deutscher Trainer bei Nationalmannschaft entlassen
