Gastronomie
Elvis zum Burger: Virtuelle Restaurants liefern Essen – inklusive musikalischer Begleitung
„The Hungry Collective“, ein Essenslieferdienst mit neuartigem Konzept, hat an der Brunnangerhalle in Starnberg eröffnet. Das Unternehmen bringt aus seinen virtuellen Restaurants Ramen, Burger und mehr nach Hause – samt musikalischer Begleitung.
Starnberg – An der Brunnangerhalle in Starnberg erinnert noch vieles an das ehemalige Restaurant „Lilo“: Die Theke, die Tische und Stühle sind geblieben. Doch seit kurzem nutzen drei Gründer aus Tutzing, Verena Meinhardt, Alexander Meinhardt und Peter Friedrich, den Raum für ihr „The Hungry Collective“.
Das Konzept: fünf virtuelle Restaurants unter einem Dach. Gekocht wird ausschließlich für die Lieferung, gegessen wird zu Hause. Zur Auswahl stehen japanische Ramen im Restaurant „Minato Ramen“, vietnamesische Bánh-Mì-Sandwiches („Bánh Mì Bude“), Burger und Milchshakes („Dorf Diner“), frische Bowls und Salate („Bowlerei“) sowie familienfreundliche Hausmannskost unter dem Namen „Mama kocht heute nicht“. Die beiden Köche Alexander Meinhardt (33) und Peter Friedrich (48), unterstützt von zwei Küchenhilfen, bereiten täglich circa 300 Gerichte in der Küche der TSV-Halle zu.
Verena Meinhardt (38) übernimmt das Marketing und betreut unter anderem den Instagram-Auftritt. Insgesamt könnten künftig bis zu fünf Köche gleichzeitig arbeiten, um bis zu 15 virtuelle Restaurants zu betreiben, sagt sie. Derzeit ist das allerdings noch Zukunftsmusik. Für die Auslieferung der Bestellungen sorgt ein Team von acht Fahrern.
Gründerin von The Hungry Collective: „Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt“
Die Idee der virtuellen Restaurants entstand bereits im Februar, im September ging das Projekt offiziell an den Start – mit Erfolg, wie die Gründer sagen. „Es läuft gut an“, erklärt Verena Meinhardt. Sie selbst kommt ursprünglich aus dem Innovationsmanagement, ihr Mann Alexander Meinhardt aus Strategie- und Unternehmensentwicklung. Peter Friedrich war früher Getränkehersteller und träumte schon lange von einem eigenen Restaurant.
„Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt“, erzählt Verena Meinhardt: umweltfreundliche Verpackungen, ein einziger Liefertransporter, der das Essen effizient ausliefern soll. Über die Website können Kunden Zeitslots buchen. „The Hungry Collective“ bündelt die Bestellungen dann, um viele Einzelfahrten zu vermeiden. Geliefert wird kostenlos in der Region rund um Starnberg – von Tutzing bis Inning. Abholungen sind ebenfalls möglich. Beliebte Gerichte seien unter anderem der Cheeseburger Deluxe und das vietnamesische Gericht Banh Mi Deluxe, so Meinhardt.
Eigene Spotify-Playlist zu jedem virtuellen Restaurant
Zu jedem virtuellen Restaurant gibt es eine eigene Karte samt passender Spotify-Playlist, die das Gericht musikalisch begleitet. Eine einfache Essensbestellung solle zum Erlebnis werden, kulinarisch und klanglich aufeinander abgestimmt, erklärt Verena Meinhardt. Wer Burger im „Dorf Diner“ bestellt, bekommt Elvis Presley und Chuck Berry dazu – wenn derjenige mit dem Smartphone den QR-Code scannt.
Auch wenn die TSV-Halle in den kommenden Jahren saniert wird, sieht das Team darin keine große Einschränkung. Sie stünden in engem Austausch mit den Verantwortlichen, sagen die Gründer. Der Baustart ist für Mitte 2027 geplant. Das bestätigt auch Hans Michael Jungwirth, Präsident des TSV Starnberg. Über die Sanierung sei ausführlich gesprochen worden, sagt er. Vorpächterin Cathrin Dierks hatte ihr Café Lilo aufgegeben, weil sie durch die geplante Generalsanierung große Auswirkungen auf den Gastronomiebetrieb befürchtete.
Die drei Gründer aus Tutzing haben sich vorgenommen, neben Starnberg noch weitere Standorte aufzumachen. Aber auch das sei noch Zukunftsmusik.
Paula Brand
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