Emotionale Achterbahnfahrt mit Happy End für Yannik Bohmann

Motorsport

Emotionale Achterbahnfahrt mit Happy End für Yannik Bohmann

Es war eine emotionale Achterbahnfahrt, die der Lüdenscheider Rennfahrer Yannik Bohmann beim Saisonfinale der Spezial Tourenwagen Trophy (STT) auf dem Nürburgring erlebte. Erleben musste.

Lüdenscheid – „Es war ein Krimi sondergleichen“, sagt der 21-Jährige beim Blick in den Rückspiegel. Nach einem Ausfall im ersten Rennen des Wochenendes aber gab es nach dem finalen Rennen am Sonntag ein Happy End: Bohmann brachte seinen Boliden vor Kira Gerspacher ins Ziel und sicherte sich damit den Gesamtsieg in der Division IV (die Einteilung der Divisionen erfolgt nach dem Prinzip Leistungsgewicht).

Mit 6,5 Punkten Vorsprung auf Gerspacher im Mini R53 Cooper S war der Lüdenscheider in seinem Ford Fiesta ST von Glatzel Racing in das letzte Rennwochenende dieser STT-Saison gegangen, mit dem klaren Ziel, sich den Divisionssieg nicht mehr nehmen zu lassen. Da es beim Saisonfinale doppelte Punkte gibt, war dieses Vorhaben aber alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Schnellster über das gesamte Racing-Weekend auf dem Nürburgring in der Division IV war Gastfahrer Robert Wehland im Mini R56 Challenge. Wehland gewann beide Rennen, Bohmann aber konzentrierte sich darauf, in jeder Session vor Gerspacher zu landen. Im ersten Qualifying gelang ihm das auch, er ging als Zweiter hinter Wehland ins erste Rennen. Dann der Schock: Nach zwei Runden riss die Antriebswelle ab, Bohmann schied aus. „Das Team war am Boden zerstört“, sagt der 21-Jährige, dem diese Nullrunde den Titel hätte kosten können. Doch es blieb beim Konjunktiv.

„Auto so gut wie noch nie“

Weil Gerspacher den Pflichtboxenstopp zu spät absolvierte und disqualifiziert wurde, blieb die Titelchance des Lüdenscheiders bestehen. „Wir haben dann neuen Mut und neue Motivation geschöpft“, sagt der heimische Rennfahrer, der nach der Reparatur an seinem Boliden eine herausragende Zeit herausfuhr im zweiten Qualifying. „Am Sonntag war das Auto so gut wie noch nie.“ Dennoch gab es wieder einen Schreckmoment. Denn: Nach dem Boxenstopp klemmte der erste Gang, den der Lüdenscheider dann doch noch irgendwie eingelegt bekam. In den zweiten Gang aber konnte er partout nicht schalten, was Zeit kostete. Der 20-Sekunden-Vorsprung auf Gerspacher schmolz dahin. Als Bohmann wieder zurück auf der Strecke war („Im Rennen braucht man den zweiten Gang nicht“), tauchte Gerspacher direkt hinter ihm im Rückspiegel auf. Bohmann jedoch blieb cool, verteidigte seine Position und fuhr den Divisionssieg letztlich nach Hause.

„Anfang des Jahres hätte ich nicht gedacht, dass ich die ganze Saison fahren kann und am Ende die Division gewinnen werde. Das ist unfassbar. Ein Riesendank geht an mein Team und meine Unterstützer“, betont der Lüdenscheider, der auch 2026 wieder in der STT an den Start gehen möchte. Dann aber nach Möglichkeit für Glatzel Racing in der Divison III am Volant eines Hyundai Veloster N TCR. „Die Kosten wären dann deutlich höher als dieses Jahr“, sagt der 21-Jährige, der sich sehr darüber freuen würde, wenn ihn weitere Sponsoren unterstützen.

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