Er war der “eiskalte Engel” und ließ zahllose Herzen schmelzen: Was wurde eigentlich aus Hollywood-Schwarm Ryan Phillippe?

Ryan Phillippe war in den späten 1990er-Jahren eines der bekanntesten Gesichter des jungen Hollywoods. Mit seiner Mischung aus attraktivem Auftreten und ernsthaftem Spiel galt er als Symbolfigur einer Generation von Darstellern, die das amerikanische Jugendkino prägten. Heute ist es ruhiger um Phillippe geworden – doch sein beruflicher Werdegang zeigt, dass er seine Karriere nie wirklich aufgegeben, sondern über die Jahre gezielt neu ausgerichtet hat.

Ryan Phillippes Karrierestart: Seifenopern und Slasher!

Phillippe wurde 1974 in New Castle, Delaware, geboren und begann seine Karriere Ende der 1980er-Jahre in der US-Seifenoper „Liebe, Lüge, Leideschaft“ (1989–1992). Dort erregte er erste Aufmerksamkeit, bevor er den Schritt auf die Kinoleinwand wagte. Der Durchbruch gelang ihm mit dem Horrorfilm „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ (1997), der zu einem der populärsten Vertreter des Slasher-Revivals jener Zeit wurde und dieses Jahr ein Legacy Sequel spendiert bekam – an dem Phillippe aber nicht beteiligt war.

Nur zwei Jahre nach dem Slasher-Erfolg folgte „Eiskalte Engel“ (1999), in dem Phillippe an der Seite von Sarah Michelle Gellar („Buffy“) und Reese Witherspoon („Natürlich blond“) spielte. Die moderne Adaption des französischen Romans „Gefährliche Liebschaften“ machte ihn zum Star und festigte seinen Status als gefragter Hauptdarsteller im Jugendfilm der späten 1990er.

Nach diesen Erfolgen wandte sich Phillippe anspruchsvolleren Projekten zu. In Robert Altmans Ensemblefilm „Gosford Park“ (2001) war er Teil einer großen Besetzung aus renommierten Charakterdarstellern, während er in „L.A. Crash“ (2004) als junger Polizist in einem gesellschaftlich aufgeladenen Drama überzeugte. Beide Filme erhielten große Anerkennung, und insbesondere „L.A. Crash“ gewann 2006 den Oscar für den besten Film. Hierzulande ist das Drama problemlos fürs Heimkino erhältlich, darunter als DVD und Blu-ray bei Amazon.*

Phillippes Leistung darin wurde vielfach positiv hervorgehoben, da sie einen reiferen, zurückgenommenen Schauspielstil erkennen ließ. Wobei man nicht verschweigen sollte, dass „L.A. Crash“ mittlerweile für viele als einer der schlechtesten Oscar-Filme aller Zeiten gilt. Und schuld daran soll Clint Eastwood sein:

Phillippes Privatleben raubte seinen Projekten die Aufmerksamkeit

Parallel dazu rückte auch sein Privatleben zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit. Seine Ehe mit Reese Witherspoon, die er bei den Dreharbeiten zu „Eiskalte Engel“ kennengelernt hatte, machte das Paar zu einem der meistbeachteten in Hollywood. Nach der Trennung 2007 stand Phillippe zeitweise stärker durch Boulevardberichte im Mittelpunkt als durch neue Filmrollen. In Interviews sprach er später offen darüber, wie diese mediale Präsenz seine berufliche Wahrnehmung beeinflusste und es schwieriger machte, sich auf komplexe Charakterrollen zu konzentrieren.

Trotz dieser Phase blieb Phillippe filmisch aktiv. In „Stop-Loss“ (2008) spielte er einen US-Soldaten, der nach einem Einsatz im Irak mit den psychischen Folgen des Krieges kämpft. Der Film behandelte gesellschaftlich relevante Themen und zeigte Phillippe in einer ernsthaften, vielschichtigen Rolle.

Auch „The Bang Bang Club“ (2010), ein Drama über Kriegsfotografen in Südafrika, unterstrich seine Bereitschaft, in kleineren, aber engagierten Produktionen mitzuwirken. Daneben war er in „Der Mandant“ (2011) als wohlhabender, manipulativer Klient zu sehen – ein weiterer Part, der sein Gespür für ambivalente Figuren erkennen ließ.

Phillippe wird zum Serienstar und Regisseur

Ab Mitte der 2010er-Jahre verlagerte Phillippe seinen Schwerpunkt auf das Fernsehen und Streaming. In der Serie „Shooter“ (2016–2018) übernahm er die Hauptrolle des Scharfschützen Bob Lee Swagger. Das Format, basierend auf dem gleichnamigen Film mit Mark Wahlberg („Die etwas anderen Cops“), lief über drei Staffeln und zeigte Phillippe als zuverlässigen Hauptdarsteller in einem actionorientierten Umfeld.

In der Folge blieb er vor allem in Streaming-Produktionen präsent, darunter der Thriller „The 2nd – Im Fadenkreuz der Söldner“ (2020) und die Krimiserie „Big Sky“ (2020), in der er zu Beginn eine zentrale Figur verkörperte. Seit diesem Jahr gehört er außerdem zur Besetzung der Serie „Motorheads“, die Autoliebe und Coming-of-Age-Erzählung miteinander kombiniert. Hier der Trailer zur leider bereits wieder abgesetzten Serie:

Neben seiner Arbeit als Schauspieler betätigt sich Phillippe inzwischen auch hinter der Kamera. Er ist als Produzent tätig und hat mehrfach Interesse geäußert, verstärkt zu schreiben und zu inszenieren. Bislang kann er als Regisseur aber nur einen Film vorweisen, den Thriller „Kidnapped – Die Entführung des Reagan Pearce“ von 2014.

Ryan Phillippe blieb die ganz große Studio-Karriere vor sowie hinter der Kamera verwehrt, doch hat er sich in den vergangenen Jahren als vielseitiger Akteur etabliert, der beständig arbeitet und neue Formate ausprobiert. Wer weiß, vielleicht erwartet uns bald sein Comeback und wir lernen weitere, neue Facetten von ihm kennen.

Wenn euch interessiert, wie einer der größten Actionstars in der Geschichte Hollywoods seine Karriere vor der Kamera begonnen hat, empfehlen wir euch folgenden SaboArtikel:

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