„Gut, dass Bewegung reinkommt“
Fall Rebecca Reusch: Promi-Detektiv reagiert auf Polizei-Bitte – und spricht über brisantes Video
Nach sechs Jahren kommt wieder Bewegungen in den Fall der vermissten Rebecca Reusch. Ex-RTL-Detektiv Jürgen Trovato spricht bei Ippen.Media.
Berlin – Was ist am 18. Februar 2019 im Haus in Berlin-Britz geschehen? Seit sechs Jahren beschäftigt sich die Polizei mit dieser Frage und genauso lange gilt die damals 15-jährige Rebecca Reusch als vermisst. Nun finden neue Polizeimaßnahmen statt.
Die neue Suche im Fall Rebecca Reusch erregt großes Aufsehen, das Interesse am Schicksal der 15-Jährigen war in der Öffentlichkeit stets enorm. Das sei „bekannt und verständlich“, schreibt die Staatsanwaltschaft und verweist auf zahlreiche private „Ermittlungen“ sowie Mutmaßungen zum Tathergang und zum Vorgehen der Ermittler.
Suche im Fall Rebecca Reusch: Polizei-Mahnung an Privatpersonen – Ex-RTL-Detektiv Trovato hält sich zurück
Damit verknüpft, die ausdrückliche Mahnung der Behörden: „Bitte nehmen Sie von weiteren eigenen ‚Ermittlungen‘ bis auf Weiteres Abstand!“ Um den laut Staatsanwaltschaft in den nächsten Tagen und Wochen erhofften Durchbruch zu erreichen, sei es maßgeblich, dass die Ermittlungen möglichst ungestört durchgeführt werden können.
Eine Gruppe, die in den vergangenen Jahren immer wieder Zeugen befragt und eigene Ermittlungen angestellt hat, ist das Team der Detektei Trovato. Als „Die Trovatos“ ist die Familie über eine gleichnamige RTL-Serie deutschlandweit bekannt, Ermittlungen im Fall Rebecca hatten sie zuletzt mit Live-Videos im Internet mit der „True Crime“-Szene geteilt. Damit ist nun aber erstmal Schluss.
„Wir halten uns jetzt zurück“, sagt Jürgen Trovato zu Ippen.Media. „Von Live-Videos und Thesen, die jetzt verbreitet werden, distanzieren wir uns ausdrücklich.“ Der TV-Detektiv nimmt sich die Bitte der Behörden zu Herzen und appelliert seinerseits: „Private Sucherei ist jetzt störend!“
Vermisste Rebecca Reusch: Neuer Polizei-Anlauf für Trovato nicht überraschend – Orte waren ihm bekannt
Dass die Polizei einen erneuten Anlauf im Fall Rebecca macht, ist für Trovato nicht unerwartet – ebenso wie der Ort der neuen Suche. „Wir haben in den vergangenen Jahren mit verschiedenen Zeugen gesprochen, die auf die Gegend hingewiesen haben, in der nun Polizeimaßnahmen stattfinden“, sagt der Detektiv. „Die neue Suche kommt aus unserer Sicht nicht überraschend.“
Zwei Grundstücke in Brandenburg wurden nach Spuren von Rebecca durchsucht, eines in Tauche und eines in Herzberg. Beide haben eine Verbindung zum Schwager der Vermissten, seine Großeltern wohnten dort. Früh war Rebeccas Schwager als Verdächtiger identifiziert, zweimal festgenommen, aber mangels Beweise jeweils wieder freigelassen. Es gilt die Unschuldsvermutung.
„Nach zwischenzeitlich erlangten Erkenntnissen liegen Anhaltspunkte dafür vor, dass der mittlerweile 33 Jahre alte Beschuldigte am Morgen des 18. Februar 2019 seine damals 15 Jahre alte Schwägerin getötet und deren Leiche und ihr gehörende Gegenstände – zumindest vorübergehend – auf das Grundstück seiner Großeltern in Tauche verbracht haben könnte“, erklärt die Generalstaatsanwaltschaft Berlin den neuerlichen Einsatz in Tauche. Auch in Herzberg wurde nach Beweismitteln gesucht.
„Es ist gut, dass Bewegung in den Fall kommt“, meint Detektiv Trovato. Er geht davon aus, dass die Polizei die Spur schon länger kennt, Maßnahmen aber abklären und vorbereiten musste. Trovato hält fest: „Was die Ermittlungen angeht, liegt der Fokus beim Schwager, einen anderen gibt es nicht.“
Trovato besitzt brisantes Rebecca-Video: „Polizei hatte kein Interesse“
Wobei die Polizei im Fall Rebecca in den vergangenen Jahren durchaus Kritik hatte einstecken müssen. Unter anderem, weil die Ermittler, wie es Kriminalwissenschaftler Christian Matzdorf ausdrückte, „nur mit dem arbeiten konnte, was die Familie zur Verfügung stellte.“
Eine Erfahrung, die auch Jürgen Trovato gemacht hat. „Wir haben eine Videoaufnahme, die kurz nach dem Verschwinden von Rebecca entstanden ist. Darauf ist ihre Schwester bei einem Zaungespräch mit jemandem zu sehen“, berichtet er. Aber: „Die Polizei hatte kein Interesse an den Aufnahmen. Womöglich, weil sie heimlich entstanden sind.“
Der Privatdetektiv vermutet, die Behörden haben gute Gründe, wenn sie externe Hinweise ausschlagen. Etwa die Verwendbarkeit vor Gericht. Trovato betont: „Natürlich ist die Polizei in dem Fall aktiv und informiert. Ich habe immer gesagt, die schlafen nicht auf dem Baum.“ (Verwendete Quellen: dpa, Polizei, Gespräch mit Jürgen Trovato) (moe)
