Fatale Verwechslung in Erding: Soldat niedergeschossen – Polizei hat erst später mit Übung gerechnet

Notruf brachte Einsatz ins Rollen

Fatale Verwechslung in Erding: Soldat niedergeschossen – Polizei hat erst später mit Übung gerechnet

Ein Großaufgebot der Polizei rückt im bayerischen Erding aus. Eine fatale Verwechslung führt zu einem Schusswechsel. Die Polizei hat einen Soldaten angeschossen.

Update vom 23. Oktober, 18:23 Uhr: Bei einer fatalen Verwechslung in Erding kam es zu einem Schusswechsel zwischen Bundeswehr-Soldaten und Polizei. Jetzt ist klar: Die Polizei in Bayern hat erst ab Donnerstag mit einem Beginn des Übungsszenarios der Bundeswehr gerechnet. Dies teilte das Polizeipräsidium Oberbayern Nord nach dem Schuss auf einen Soldaten durch die Polizei mit.

Die Feldjäger-Übung sei für alle Regierungsbezirke für Mittwoch angemeldet, der Start der ersten Lage im Übungsszenario der Bundeswehr aber erst für Donnerstag angekündigt gewesen. „Der genaue Zusammenhang zwischen diesen Aktivitäten, dem Notruf aus der Bevölkerung und dem bekannten Polizeieinsatz wird derzeit durch die Staatsanwaltschaft Landshut geprüft“, heißt es.

Schusswechsel zwischen Soldaten und Polizei: Neue Details bekannt

Update vom 23. Oktober, 12:15 Uhr: Nach der fatalen Verwechslung in Erding gilt es nun, die Hintergründe des Vorfalls aufzuklären. Acht Tage lang wollte die Bundeswehr in der Öffentlichkeit in Bayern „Schulter an Schulter“ mit Polizei und Rettungskräften trainieren. Doch das geplante Vorhaben ging schon am ersten Tag schief: Feldjäger wurden von der Polizei beschossen – mit scharfer Munition. Ein Soldat wurde angeschossen und verletzt.

Eigentlich hatte die Bundeswehr-Übung „Marshal Power“ das Ziel, möglichst realitätsnah für den Fall zu trainieren, hinter einer fiktiven Frontlinie gegen Bedrohungen vorzugehen. Dabei sollte es um Sabotage zum Beispiel am stillgelegten Atomkraftwerk Isar 2 gehen, aber auch um die Abwehr von Drohnen und den Kampf gegen „irreguläre Kräfte“, also Bewaffnete, die nicht zu einer Armee gehören. Dabei sollte auch an Landstraßen, in Ortschaften und auf Firmenarealen geübt werden, und gerade nicht auf abgezäunten Truppenübungsplätzen.

Notruf meldete bewaffneten Mann in Erding

Doch was am Mittwoch (22. Oktober) in Erding passierte, lässt weiter viele Fragen offen. Die Polizei sprach zunächst von einer „Fehlinterpretation vor Ort“. Alarmiert worden war die Polizei demnach am Mittwoch gegen 17.00 Uhr, weil jemand in Altenerding, einem Stadtteil von Erding in Oberbayern, einen bewaffneten Mann gesehen hatte. Daraufhin habe die Einsatzzentrale „starke Kräfte“ dorthin geschickt, kurz darauf fielen die Schüsse. Erst im Nachgang habe sich herausgestellt, dass der Mann wegen der Übung dort bewaffnet unterwegs war, teilte die Polizei mit.

Ein Sprecher des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr sagte, die Feldjäger versuchten in Zusammenarbeit mit der Polizei aufzuklären, wie es zu dem Missverständnis kommen konnte. Die Bundeswehr hatte vor der Übung angekündigt, dass dabei Feldjäger auch als „irreguläre Kräfte“ unterwegs sein, also die bewaffneten Kämpfer ohne Armeezugehörigkeit darstellen sollten. Ob die bei den im Schusswechsel involvierten Soldaten dazugehörten, war zunächst nicht klar.

Polizei will von konkreter Bundeswehr-Übung nichts gewusst haben

Die Polizei selbst will von der konkreten Übung nichts gewusst haben. „Wir wussten nicht, dass zu diesem Zeitpunkt dort geübt wird“, sagte ein Polizeisprecher des Präsidiums in Ingolstadt der Deutschen Presse-Agentur. „Bei der Übung gestern war die Polizei in Erding auch nicht involviert.“ Über die großangelegte, für mehrere Tage in verschiedenen Regionen geplante gemeinsame Übung „Marshal Power“ habe man zwar Bescheid gewusst. Allerdings sei nicht bekannt gewesen, dass deswegen am Mittwoch in Erding bewaffnete Kräfte unterwegs sein könnten. 

Jetzt werde „intensiv geprüft“, wo es zu einer „Kommunikationspanne“ gekommen sein könnte. Die Bundeswehr hatte vor Beginn der Übung noch verlautbaren lassen: „Alle Übungsaktivitäten sind im Vorfeld mit den zuständigen Kommunen und Behörden abgestimmt.“

Auch einige Anwohner wollen von Bundeswehr-Übung nichts gewusst haben

Unklar ist bislang auch, ob Behörden Anwohner informierten. Eine Pressesprecherin des Landratsamts Erding sagte auf Nachfrage, die Behörde sei in diesem Fall nicht für die Kommunikation zuständig gewesen. Eine Pressemitteilung habe es seitens des Landratsamts nicht gegeben, in der lokalen Presse sei aber über „Marshal Power“ berichtet worden. Die Bundeswehr hatte Informationen zu der Großübung zwar vorab im Internet veröffentlicht, der Landkreis Erding wurde darin aber nicht explizit als Übungsort genannt. Einzelne Anwohner in Erding berichteten Medien zufolge, dass sie von dem Training der Bundeswehr dort nichts gewusst hatten. 

Nach fataler Verwechslung in Erding: Hintergründe sollen nun aufgeklärt werden

Update vom 23. Oktober, 8:10 Uhr: Nach dem Zwischenfall mit einem von der Polizei angeschossenen Soldaten im oberbayerischen Erding sollen die Hintergründe nun weiter aufgeklärt werden. Die Ermittlungen würden am Donnerstag fortgeführt, sagte ein Polizeisprecher am Morgen.

Bei einer Großübung der Bundeswehr war am späten Mittwochnachmittag ein beteiligter Soldat von der Polizei angeschossen worden. Nach Angaben des Polizeipräsidiums in Ingolstadt hatten Zeugen die Polizei alarmiert, nachdem sie einen Bewaffneten gesehen hatten. Die Polizei schickte daraufhin etliche Beamte zu dem Einsatzort.

Laut Polizei kam es dann zu Schussabgaben. Sowohl die Polizei als auch die Bundeswehr erklärten, dass es zu einer Fehlinterpretation der Situation gekommen sei. „Wie sich im Nachgang herausstellte, handelte es sich bei dem mitgeteilten Waffenträger um einen Bundeswehrangehörigen, der im Rahmen einer Übung vor Ort war“, hieß es in einer Mitteilung des Polizeipräsidiums.

Hintergrund war die von der Bundeswehr angekündigte Großübung Marshal Power. Die erst am Mittwoch gestartete Übung sollte insgesamt eine Woche dauern. Ob sie wie geplant nun fortgesetzt wird, war zunächst unklar.

Fatale Verwechslung in Erding: Polizei schießt bei Bundeswehr-Übung auf Soldaten – Neue Details

Update vom 23. Oktober 2025: Bei einer Großübung der Bundeswehr im oberbayerischen Erding hat die Polizei einen Soldaten angeschossen. Ein Sprecher des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr sagte der dpa, eine Fehlinterpretation vor Ort habe zu einer Schussabgabe zwischen der übenden Truppe und der von der Bevölkerung gerufenen Polizei geführt. Ein Soldat sei leicht verletzt, im Krankenhaus behandelt und bereits wieder entlassen worden.

Die Polizei teilte mit, dass sie wegen eines Mannes mit einer Waffe alarmiert worden und deswegen mit mehreren Einsatzkräften angerückt sei. „Wie sich im Nachgang herausstellte, handelte es sich bei dem mitgeteilten Waffenträger um einen Bundeswehrangehörigen, der im Rahmen einer Übung vor Ort war“, hieß es in einer Mitteilung.

Fatale Verwechslung in Erding: Polizei schießt bei Bundeswehr-Übung auf Soldaten

Bei der Großübung Marshal Power sollte der Kampf hinter einer fiktiven Frontlinie im Verteidigungsfall geübt werden – zusammen mit Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften. Das Besondere: Die etwa 500 Soldaten der Feldjäger und die rund 300 zivilen Einsatzkräfte üben nicht auf abgezäunten Truppenübungsplätzen, sondern in der Öffentlichkeit. 

Die Einsatzkräfte sollen laut Bundeswehr das Vorgehen gegen Bedrohungen hinter einer fiktiven Frontlinie, im sogenannten „rückwärtigen Raum“, trainieren – zum Beispiel gegen Drohnen, Sabotage oder sogenannte „irreguläre Kräfte“. Damit sind bewaffnete Kämpfer gemeint, die nicht einer staatlichen Armee zuzurechnen sind. Angenommen wird dafür ein Szenario, in dem ein Nato-Mitgliedsstaat angegriffen wird und das Bündnis verteidigt werden muss. 

Dabei sollen auch die Arbeit an Tatorten, die Lenkung des Verkehrs, das Aufspüren von Waffenlagern, die Bekämpfung von illegalem Waffenhandel und der Schutz von kritischer Infrastruktur trainiert werden, zum Beispiel am stillgelegten Atomkraftwerk Isar 2. Auch die Abwehr von gegnerischen und den Einsatz von eigenen Drohnen sollen die Soldaten üben.

Großeinsatz während Bundeswehr-Übung: Schusswechsel zwischen Soldaten und Polizei

Ursprungsmeldung vom 22. Oktober 2025: Erding – Ein Großaufgebot der Polizei war am Mittwochabend (22. Oktober) in Erding im Einsatz. Zahlreiche Polizeikräfte und ein Hubschrauber waren vor Ort, sperrten den Bereich großräumig ab – besonders um das Vereinsheim und die Sportplätze. Grund für den Einsatz war eine fatale Verwechslung.

Gegen 17:00 Uhr meldeten Bewohner der Polizei eine Beobachtung: Personen im Tarnanzug und mit Langwaffen waren auf einem Feld am Ortseingang zu sehen. Anwohner hörten zudem Schüsse. Wie die Polizei merkur.de von IPPEN.MEDIA mitteilte, soll es sich dabei aber um eine Feldjäger-Übung der Bundeswehr gehandelt haben.

Fatale Verwechslung bei Bundeswehr-Übung: Schusswechsel zwischen Soldaten und Polizei

Demnach sollen die Soldaten davon ausgegangen sein, dass die Polizisten Teil der Übung sind. Es kam zu einem Schusswechsel, bei dem zwei Personen verletzt wurden. Ein Soldat wurde durch einen Streifschuss im Gesicht verletzt. Der Mann sei mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden, teilte die Bundeswehr mit.

„Wir sind mit starken Kräften vor Ort, die von einem Polizeihubschrauber abgesichert werden“, erklärt ein Sprecher des Polizeipräsidiums. Die Bundeswehrübung sei vorher angemeldet worden. Genauere Details sind noch unklar. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nicht. Vor wenigen Wochen kam es in Walldorf zu einer Schießerei. (Quellen: dpa, Polizei) (kas)

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