Nur ein Team ohne Wechsel
Formel-1-Fahrerkarussell dreht durch – neun neue Piloten beim nächsten Rennen
Beim Großen Preis von Mexiko müssen insgesamt neun Stammpiloten ihr Cockpit räumen: Wer davon betroffen ist und warum so viele Ersatzfahrer testen.
Mexiko-Stadt – Das Fahrerkarussell der Formel 1 dreht sich wild: Beim Großen Preis von Mexiko am kommenden Wochenende (alle Sendezeiten) werden gleich neun aktuelle Piloten ihr Cockpit räumen müssen – allerdings nur im ersten Freien Training am Freitag. Danach übernehmen für den Rest des Wochenendes wieder die Stammfahrer das Kommando.
Jedes Formel-1-Team ist laut Reglement verpflichtet, mindestens zweimal pro Saison und Auto einem Rookie die Gelegenheit zu geben, Trainingskilometer zu sammeln. Warum ausgerechnet in Mexiko so viele Nachwuchspiloten zum Einsatz kommen? Das liegt vor allem daran, dass das Autódromo Hermanos Rodríguez den Teams aus der Vergangenheit bestens bekannt ist.
Auch Formel-1-Weltmeister Max Verstappen muss sein Cockpit räumen
Zudem handelt es sich – anders als zuletzt in Austin – nicht um ein Sprint-Wochenende. Dadurch bleiben den Stammfahrern nach dem Rookie-Einsatz noch zwei weitere Trainings, um sich optimal auf das Rennen einzustellen. Hinzu kommt: Die Saison neigt sich dem Ende zu, und die Teams bringen kaum noch technische Updates an ihre Autos, die getestet werden müssten.
Deshalb kommen am Freitag insgesamt neun Testfahrer zum Einsatz: IndyCar-Pilot Pato O’Ward darf bei McLaren das Steuer von Lando Norris übernehmen, während Lewis Hamilton seinen Ferrari an Antonio Fuoco abtreten muss. Der Italiener feierte im vergangenen Jahr als Kontrahent von Alpine-Pilot Mick Schumacher den Sieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans.
Auch der aktuelle Weltmeister Max Verstappen muss in Mexiko zunächst zuschauen: Für ihn wird Red-Bull-Junior Arvid Lindblad ins Auto steigen. Der junge Brite durfte bereits beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone ran. Frederik Vesti, der Formel-2-Vizechampion von 2023, übernimmt bei Mercedes das Cockpit von George Russell, der künftig zu den Top-Verdienern gehört.
Bei Aston Martin feiert der aktuelle Formel-2-Titelanwärter Jak Crawford sein Formel-1-Debüt und ersetzt Lance Stroll im ersten Freien Training. Paul Aron, der sich berechtigte Hoffnungen auf ein Stammcockpit für 2026 machen darf, greift für Alpine ins Lenkrad und übernimmt von Pierre Gasly.
Der Japaner Ryo Hirakawa, bereits in Bahrain und Spanien für Haas im Einsatz, darf nun als Ersatz für Oliver Bearman auch in Mexiko wieder ran. Bei Racing Bulls bekommt Ayumu Iwasa die Chance, anstelle von Liam Lawson zu fahren, während Luke Browning im Williams von Carlos Sainz Platz nehmen wird.
Heißt: Nur bei Sauber bleiben im ersten Freien Training die beiden Stammpiloten im Auto. Weil Gabriel Bortoleto seine erste Formel-1-Saison absolviert, ist er von der Rookie-Pflicht ausgenommen. Teamkollege Nico Hülkenberg wiederum hat seine Quote bereits erfüllt, nachdem er in Silverstone und Budapest für Paul Aron Platz machen musste. (SoBre)
