Vor Olympia–Saison
Franziska Preuß fehlt nur noch ein Triumph für das perfekte Karriere-Ende
Franziska Preuß hat eine beeindruckende Karriere hinter sich. Nach dem Weltcup–Gesamtsieg in der letzten Saison fehlt nur noch ein Triumph zur Perfektion.
München – Franziska Preuß hat bereits eine Entscheidung über ihre Zukunft getroffen: „Ich weiß schon für mich persönlich, wie es weitergeht. Aber jetzt liegt der Fokus für mich klar Richtung Februar“. Die 31-jährige Gesamtweltcupsiegerin wird ihre Zukunftsentscheidung erst nach den Olympischen Spielen Milano Cortina 2026 offiziell verkünden. „Es war immer mein Plan, noch bis Olympia weiterzumachen“, bestätigte sie gegenüber Olympics.com.
Das große Ziel der vierten Olympischen Spiele ihrer Karriere ist klar definiert: „Eine olympische Einzelmedaille fehlt mir noch, das ist klar die Motivation“. Für Preuß sind die Spiele in Italien „DAS Highlight“. Bisher konnte sie nur mit der Staffel olympisches Bronze 2022 gewinnen. In PyeongChang 2018 verpasste sie als Vierte im Einzel hauchdünn eine Medaille – ein Ergebnis, das sie heute nicht mehr zufriedenstellen würde.
Austragungsort für Preuß als Vorteil?
Antholz als Austragungsort der Biathlon-Wettkämpfe spielt Preuß in die Karten. „Meine Gefühle für Antholz sind sehr positiv“, betonte sie. Die Südtiroler Arena ist für die Deutsche ein Erfolgsort – bereits bei der Generalprobe im Januar 2025 sammelte sie zwei Podestplätze. Die vertraute Atmosphäre und deutsche Fans in der nahegelegenen Region könnten entscheidende Faktoren werden. Antholz ist bekannt für seine anspruchsvollen Bedingungen mit der Abfahrt zum Schießstand.
Preuß gilt als eine der Topfavoritinnen für Olympia 2026. Nach ihrem dramatischen Gesamtweltcupsieg der vergangenen Saison mit 13 Podestplätzen in 21 Rennen hat sie bewiesen, dass sie unter Druck liefern kann. „Das geschafft zu haben, das macht einen stolz und man kann für die Zukunft ganz viel mitnehmen“, reflektierte sie über den intensiven Zweikampf mit Lou Jeanmonnot. Die mentale Stärke aus diesem Duell wird ihr bei Olympia zugutekommen.
Ihre Olympia-Vorbereitung läuft nach Plan. „Wieder eine Woche rum und ich bin happy, wie‘s im Training läuft. Noch nicht alles perfekt, aber konstant – und das zählt“. Mit ihrer bewährten „Step-by-Step“-Strategie setzt sie auf Kontinuität. „Ab September, Oktober sieht man mich eigentlich nirgends mehr, außer im Training“. Die Konkurrenz dürfte gewarnt sein – Preuß zeigt sich in bestechender Form für ihr letztes großes Karriereziel. Und das trotz Hand-Verletzung.
Eine olympische Einzelmedaille wäre die perfekte Krönung einer außergewöhnlichen Karriere, die von Durchhaltevermögen geprägt war. Nach Jahren voller gesundheitlicher Probleme und Rückschläge steht Preuß nun vor ihrem letzten großen Ziel. Die Spiele in Italien dürften ihre letzten werden. Mit ihrer mentalen Stärke und der Erfahrung aus vier WM-Medaillen ist sie bereit für den finalen Angriff auf olympisches Gold in Antholz. (tb)
