Behelfsbrücke
Freigabetermin für Kölner Straße krachend geplatzt
Lieferprobleme von weiteren Brückenteilen sorgen dafür, dass die Öffnung der Bundesstraße 237 im Bereich Tannenbaum frühestens Mitte November erfolgen kann.
Kierspe – Dass die Kölner Straße (Bundesstraße 237) wie geplant Ende Oktober wieder für den Verkehr freigegeben werden kann, hatten sich zwar alle gewünscht, der Termin aber ist krachend geplatzt. Im unteren Bereich der Kölner Straße, kurz vor Tannenbaum, entsteht seit Mai eine Behelfsbrücke, die als Ersatz für die marode Brücke über die Volme errichtet wird.
Am letzten Septembertag wurden fünf Brückenelemente mithilfe eines schweren Autokrans an ihren Bestimmungsort gehievt. Die fünf Teile bilden zukünftig die Behelfsbrücke, die rund zehn Jahre an Ort und Stelle verbleiben soll, bis endgültig eine neue Brücke über die Volme realisiert wird. Ende September war die Zuversicht groß, Ende Oktober das Vorhaben vollenden zu können.

Unsere Redaktion hatte am Dienstag dieser Woche bei Straßen.NRW nach dem Stand der Dinge gefragt, zunächst jedoch keine Antwort bekommen. Am Mittwochvormittag dann gab der Landesbetrieb Straßen.NRW eine kurze offizielle Pressemitteilung heraus, wo auf Verzögerungen bei der Baumaßnahme in Kierspe hingewiesen wird: „Der ursprüngliche avisierte Freigabetermin der Behelfsbrücke im Zuge der B 237 in Kierspe verzögert sich“, heißt es darin. „Grund hierfür sind Lieferprobleme der Übergangskonstruktion. Die Übergangskonstruktion hätte ursprünglich in dieser Woche eingebaut werden sollen. Der Einbau soll jetzt aufgrund der Lieferprobleme erst Anfang November erfolgen. Deswegen wird durch diese Verzögerung die Verkehrsfreigabe ebenfalls erst leider Mitte November erfolgen können.“ Ob dieser Termin dann zu halten sein wird?
Seit Mai wird am Tannenbaum die Behelfsbrücke gebaut. Nachdem die fünf Elemente erfolgreich auf die Widerlager gesetzt worden waren, galt es, weitere Arbeiten durchzuführen, um schließlich die Fahrbahndecke aufzubringen. Ein Blick vor Ort zeigte am Montag an den Übergangspunkten zwischen Brücke und Brückenaufnahme keine besonders großen Veränderungen. Die Armierungseisen warten noch immer auf ihren Einsatz, fast so wie vor drei Wochen. Mehr geändert hat sich an den Randbereichen der zukünftigen Straße. Man erkennt die Bordsteine, die die künftige Fahrbahn begrenzen werden.
Die Öffnung der Straße zum Ende des Monats wäre praktisch gewesen, beginnt doch in der kommenden Woche die Schule wieder. Der Schülerverkehr hatte sich auf die geänderte Situation zwar gut eingestellt. Busse, die aus Richtung Lüdenscheid kommend durchs Volmetal Kierspe erreichen wollen, müssen seit der Sperrung den Weg über Meinerzhagen und durch die Schnörrenbach nehmen. Das aber kostet viel Zeit. Gut vorbereitet hatte sich im Vorfeld der halbjährigen Sperrung die Kiersper Feuerwehr und einen entsprechenden Notfallplan erarbeitet, der bestens griff.
Nach der Mitteilung von Mittwoch, wird wohl frühestens Mitte November mit der Öffnung der Straße zu rechnen sein. Andreas Berg, Pressesprecher bei Straßen.NRW, erläutert, dass es offenbar Lieferschwierigkeiten der benötigten Stahlteile für die geplante Übergangskonstruktion gebe. Übergangskonstruktionen erfüllen eine wichtige Funktion: Sie sorgen für einen sicheren und dauerhaften Übergang zwischen Brückenbauwerk und Straße. Brücken dehnen sich bei Wärme aus und ziehen sich bei Kälte zusammen. Auch Verkehrslasten können Bewegungen verursachen. Übergangskonstruktionen gleichen diese Bewegungen aus, sodass möglichst keine Schäden an der Fahrbahn entstehen sollen. Sie helfen, Spannungen und Kräfte von der Straße auf die Brücke kontrolliert zu übertragen, ohne die Brückenkonstruktion zu überlasten. Das soll schließlich die Lebensdauer der Brücke verlängern.
