Bislang ging man immer davon aus, dass die Hauptstadt in Sachen Hipness alle anderen Ecken in der Republik in den Schatten stellt. Der Reiseanbieter „Tui“ hat sich in einem Ranking nun mit der Frage beschäftigt, ob dem denn wirklich so ist – und hat mittels verschiedener softer Faktoren einen intensiven Blick auf die angesagten Viertel bundesweit geworfen. In die Analyse spielten acht Faktoren wie
TikTok
-Hashtags, die Anzahl der Flohmärkte, Bardichte und die Dichte veganer Restaurants oder auch der Durchschnittspreis für einen Matcha-Latte eine Rolle. Auch Yoga- oder Pilatesstudios, die Häufigkeit der Google-Suchanfragen oder die Durchschnittspreise für einen Espresso-Martini zählen in den finalen „Score“ ein.
Und das Ergebnis zeigt: Ein Viertel in Nürnberg ist durchaus mit dem Rest der hippen Stadtteile der Republik konkurrenzfähig. Wenig überraschend für eingefleischte Nürnbergerinnen und Nürnberger handelt es sich um Gostenhof.
Im bundesweiten Vergleich landet Goho – so der Kosename des Viertels – im Stadtwesten auf Platz 16 und lässt dabei Friedrichshain, Neukölln oder das Münchener Glockenbachviertel hinter sich.
Im finalen „Score“ erreicht Gostenhof 38,75 von 100 möglichen Punkten. Der Spitzenreiter des Rankings – auch wenig überraschend: Berlin-Kreuzberg – holt sich 57,50 Punkte. Auf Platz 2 steht erneut Berlin – diesmal Mitte, den dritten Platz belegt St. Pauli in Hamburg. Die Maxvorstadt in München landet bei 42,50 Punkten – und damit bundesweit auf Platz 10 – und ist damit das angesagteste Viertel in der bayerischen Landeshauptstadt.
Laut „Tui“ fiel Gostenhof durch einen vergleichsweise günstigen Matcha-Durchschnittspreis von 4,47 Euro richtig positiv auf. Nur in vier anderen Szenevierteln ist das Getränk durchschnittlich ein paar Cent günstiger – darunter wieder Kreuzberg mit einem Durchschnittspreis von 4,43 Euro. Mit einem Espresso-Martini-Durchschnittspreis von 10,33 Euro landete Gostenhof deutschlandweit immerhin auf Platz 7 – hier ist Plagwitz in Leipzig mit einem durchschnittlichen Preis von 9,33 Euro beispielsweise günstiger. Für 6,4 Yoga- und Pilates-Studios pro 10.000 Einwohner gab es ebenfalls Platz 7 für das Nürnberger Gostenhof.
Was Nürnberger und Nürnbergerinnen an Gostenhof lieben
Was wir Nürnberger abseits dieser Faktoren an Goho so lieben? Die hippen Bar-, Café- und Restaurantkultur, mit dem neueren
Kiosk West
, der kultige und nun sich in neuen Händen befindende
Salon Regina
, das neue Café
Die Schwestern III
– neben den wichtigen und alteingesessenen Barbetrieben, wie unter anderem dem Mops von Gostenhof. Der GohoHoho ist ein eigener, idyllischer Weihnachtsmarkt, der alljährlich vor der Dreieinigkeitskirche an der Veit-Stoß-Anlage winterliche Gefühle schürt. Auch die Musikzentrale (Muz) ist eine feste Institution im Viertel und sorgt nicht nur für Bandauftritte, sondern auch für das legendäre Sommerfest oder Clubbing-Nächte. Am Tor zu Gostenhof wird derzeit auch das historische Volksbad reaktiviert – vor Kurzem wurde der neue Turm eingesetzt, ab 2026 vorraussichtlich soll dort wieder Schwimmen und Baden möglich sein.
Gostenhof ist auch bislang das einzige Viertel, in dem sogenannte Superblocks inittiert und umgesetzt werden – und so für weniger Verkehr und mehr Lebensraum sowie Lebensqualität sorgen.
Altstadt in Nürnberg überzeugt mit Charme und Geschichte
Gostenhof konnte im Ranking-Vergleich weniger mit
TikTok
-Hashtags samt Namen des Viertels überzeugen, auch hat Goho im Vergleich eher wenige Flohmarkttermine, auch wenn es freilich alljährlich mindestens zwei Termine für den Hinterhofflohmarkt gibt (Ost und West). Dazu muss allerdings angemerkt sein, dass das Ranking nur den Zeitraum Juni 2025 fokussiert.
Auf Platz 28 schleicht sich ein anderes Eck in Nürnberg ins Ranking: Die Altstadt. Sie sichert sich einem Score von 30 Punkten. Dort warten zwar viele Sehenswürdigkeiten, viel Shoppingauswahl und etliche gastronomische Betriebe auf Besucherinnen und Besucher, doch ein klassisches Szeneviertel ist das Stadtzentrum für das Ranking von „Tui“ weniger.
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