Garnelen-Test im NDR: Bei Blindverkostung fällt ein Produkt klar durch

Fünf Produkte bewertet

Garnelen-Test im NDR: Bei Blindverkostung fällt ein Produkt klar durch

Wie ein Test des NDR zeigt, können nicht alle Garnelen aus der Tiefkühltruhe geschmacklich überzeugen. Der Sender verweist auch auf eine tierquälerische Praxis.

Hamburg – Garnelen sind in vielen Küchen beliebt. Sie sind schnell zubereitet, vielseitig einsetzbar, proteinreich und schmecken aromatisch. Doch gilt dies auch für Tiefkühl-Ware aus dem Supermarkt? Der Sender NDR hat fünf Produkte getestet und die Ergebnisse im September 2025 in der Sendung „Markt“ vorgestellt. Bei der Blindverkostung hat dabei ein Markenprodukt schlecht abgeschnitten.

Bei der Geschmacksprobe des NDR kommen die Garnelen der Marken „ja!“ von Rewe, „Gut&Günstig“ von Edeka, „Golden Seafood“ von Aldi, das Markenprodukt „Escal“ sowie Bio-Garnelen von Alnatura auf den Teller. Neben dem Geschmack fließt auch das Aussehen der Garnelen in die Bewertung ein.

Garnelen-Test im NDR: Produkt von Edeka fällt geschmacklich durch

Ein Fischhändler verweist in der Sendung auf ein wichtiges Unterscheidungskriterium. „Je gräulicher eine Garnele, desto tiefer ist sie geschwommen.“ Für ihn gibt es einen klaren Sieger bei der Optik: Die Bio-Garnelen von Alnatura hätten eine gleichmäßig gräuliche Färbung und verfügten über eine einheitliche Größe.

Gekostet werden die Garnelen indes pur, nur etwas Öl zum Anbraten wird genutzt. Beim Geschmack sind sich die drei Testesser einig, dass ein Produkt durchfällt – die Garnelen von Edekas Eigenmarke „Gut&Günstig“. „Die schmecken ein bisschen süßlich, aber sonst nach nichts“, meint einer der Tester. Ein anderer sagt: „Die würde ich nicht kaufen.“ Gut schnitt dagegen ein neues Pasta-Lokal in Frankfurt bei einem Test ab.

Markenprodukt siegt bei Geschmackstest von tiefgekühlten Garnelen

Mit 1,77 Euro pro 100 Gramm liegen die Edeka-Garnelen unter den getesteten Produkten preislich im Mittelfeld. Günstiger sind die „ja!“-Garnelen sowie die Garnelen von Aldi, die jeweils 1,46 Euro pro 100 Gramm kosten. Am teuersten sind die Bio-Garnelen von Alnatura, die 3,02 Euro pro 100 Gramm kosten.

Die „ja!“-Garnelen schneiden geschmacklich überwiegend positiv ab – mitunter werden sie als bissfest und leicht nussig beschrieben. Alle anderen Produkte – eben bis auf die Edeka-Garnelen – überzeugen die Testesser durchweg. Besonders das Markenprodukt „Escal“ begeistert. „Die sind so lecker, da brauche ich nicht mehr würzen“, sagt einer der Testesser. Auch die Bio-Garnelen werden als nussig und aromatisch beschrieben. Insgesamt gehen die „Escal“-Garnelen aus dem Testessen als Sieger hervor.

Garnelen aus Aquakulturen: Gängige Praxis löst Tierleid aus

Garnelen sind eine der am häufigsten gegessenen Aquakulturarten in Deutschland. Laut Peta verzehrt jeder Deutsche durchschnittlich rund 1,1 Kilogramm im Jahr. Zum Großteil werden Garnelen in Aquakulturen gezüchtet und stammen dabei oft aus Indien, Vietnam oder Thailand. Der NDR verweist deshalb im Rahmen des Experiments auf eine tierquälerische Praxis, die in der Garnelen-Zucht gängige Praxis ist.

Bei der sogenannten Augenstielablation werden weiblichen Garnelen die Augenstiele entfernt oder abgebunden, um durch hormonelle Veränderungen die Eiproduktion zu steigern. Der schmerzvolle Eingriff erfolge meist ohne Betäubung, gibt Peta an. Im Test des NDR konnte die Praxis nur bei den Bio-Garnelen von Alnatura sowie dem Markenprodukt „Esca“ ausgeschlossen werden, da dieses aus Wildfang stamme.

Hygiene stimmt: Nur ein Produkt weist im Test geringe Mengen von Bakterien auf

Den Hygiene-Test haben dagegen alle fünf Produkte bestanden. Unter Einhaltung der Kühlkette habe der NDR Proben der gekauften Produkte in ein Labor geschickt, um diese auf Keime wie Escherichia coli und Salmonellen untersuchen zu lassen.

Nur bei der Probe von „Escal“ seien geringe Spuren von Enterobakterien gefunden worden. Zu dieser Gruppe von Darmkeimen zählen etwa auch die Escherichia coli. Die Spuren lagen dabei allerdings deutlich unter dem Richtwert, heißt es. Dennoch bleibt die Empfehlung, Garnelen vor dem Verzehr immer ordentlich durchzugaren. (Quellen: NDR, Peta) (fld)

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