Gast weist Markus Lanz in die Schranken – „Jetzt lassen Sie mal die Kirche im Dorf“

Im Studio von Markus Lanz kommt es am Mittwochabend (22. Oktober) mal wieder zu einem Vieraugengespräch. Der Moderator hat Bundestagspräsidentin Julia Klöckner zu Gast. Die beiden liefern sich einen spannenden, verbalen Schlagabtausch – wobei die 52-Jährige an einer Stelle ziemlich deutlich wird.

Markus Lanz bohrt nach

Anfang Juni kam es zu einem Eklat im Deutschen Bundestag: Julia Klöckner forderte die Linken-Abgeordnete Köktürk auf, das Plenum zu verlassen. Der Grund? Sie trug einen Pullover mit der Aufschrift “Palestine” – für Klöckner ein unerlaubtes politisches Statement. Bei der ZDF-Sendung „Markus Lanz“ verteidigte die CDU-Politikerin ihre Entscheidung vehement.

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Klöckner argumentierte: „Wir sind ein Parlament der Worte und nicht der politischen Symbole und Demonstrationen.“ Doch Lanz hakte kritisch nach: „Beim nächsten steht Israel drauf. Den schmeißen Sie raus?“ Klöckner betonte erneut, niemanden rausgeworfen zu haben: „Wir müssen schon noch präzise bleiben, weil das sind ja Dinge, die plötzlich Kulturkampf sind.“ Lanz ließ nicht locker und stellte klar: „Am Ende haben Sie sie aufgefordert, zu gehen. (…) Hat ja jeder gesehen.“

Gast reagiert genervt

Klöckner relativierte ihre Entscheidung weiter: Die Abgeordnete habe die Wahl gehabt, entweder das Shirt zu wechseln oder den Saal zu verlassen. Auf die Frage von Lanz, ob sie genauso mit einem Pullover, auf dem “Israel” stünde, verfahren würde, zeigte sich Klöckner konsequent. „Ja, natürlich! (…) Wir sind kein Parlament der Symbole!“, stellte sie klar.

Lanz bohrte weiter: Wieso fordere sie Neutralität, während sie einen Post auf Twitter retweete, in dem stand: “Merz macht Dunja Hayali fertig”? Klöckner stellte klar: „Mir ging es um den Inhalt der Migrationsdebatte (…) und deshalb habe ich es retweetet!“ Markus Lanz hielt dagegen und warf ihr vor, dass hinter dieser Aktion auch eine Haltung stecken müsse. Klöckner reagierte verärgert: „Sie können mir jetzt nicht unterstellen, worum es mir ging, lieber Herr Lanz. Mir ging es um das Video!“

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Der ZDF-Moderator ließ nicht locker und kritisierte den „Sound“ in der politischen Debatte. „Wir machen uns nicht fertig! Das ist doch nicht die Haltung, mit der wir durchs Leben gehen sollten.“ Als Markus Lanz schließlich die politische Polarisation in den USA als warnendes Beispiel anführte, reagierte Klöckner genervt: „Jetzt lassen Sie mal die Kirche auch im Dorf.“ Sie gab jedoch zu: „Ich mache nie alles richtig. (…) Wir sind Menschen. Wir sind fehlerbehaftet und es gibt auch Einsichten im Prozess.“

Das ZDF zeigt Markus Lanz dienstags, mittwochs und donnerstags nach 23 Uhr im TV. Anschließend gibt es die Folgen auch in der ZDF-Mediathek, wo sie kostenlos gestreamt werden können.

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