In Baden-Württemberg grassiert die Vogelgrippe! In einem Geflügelbetrieb im Alb-Donau-Kreis gab es nun einen massiven Ausbruch. So bestätigte nun das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) die dortigen Vorfälle, laut dem Landwirtschaftsministerium in Stuttgart. In der Folge muss der Betrieb nun rund 15.000 Tiere töten. Doch mit diesem Ausbruch ist der Betrieb lange nicht alleine.
Laut dem FLI hat die Vogelgrippe derzeit ein Ausmaß erreicht, das in Deutschland bisher unbekannt ist. Selten wurden so viele verendete Tiere wie aktuell aufgefunden. Bereits mehrere Geflügelbetriebe in ganz Deutschland sind betroffen. Der Virus breitet sich insbesondere bei Kranichen und in Geflügelbetrieben rasant aus – und vonseiten der Politik muss dringend gehandelt werden.
Tier-Virus: Risiko wird als „hoch“ bewertet
Der Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) berät sich am Donnerstagabend (23. Oktober) mit seinen Amtskollegen aus den Bundesländern. Ziel der Besprechung ist es, sich auf ein gemeinsames Vorgehen zu einigen. Rainers Behörde erklärt dazu: „Bund und Länder ziehen dabei an einem Strang und arbeiten eng und entschlossen zusammen, um die Situation unter Kontrolle zu halten.“
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Das Risiko der Vogelgrippe steigt weiter. Das FLI hat die Risikoeinschätzung inzwischen auf „hoch“ angehoben. Wie dramatisch die Lage ist, zeigt sich in den einzelnen Betrieben. Neben dem Ausbruch in Baden-Württemberg musste auch der Spargelhof in Kremmen 5000 Gänse töten, die infiziert waren. Gegenüber „Nonstopnews“ teilt Betriebsleiter Malte Voigts mit: „Gestern war ich, wie gesagt, gefasst. Heute wird die Stimme zwischenzeitlich mal brüchig und auch ab und zu mal feuchte Augen.“
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Vogelgrippe: 800 tote Tiere in der Region
Doch auch in der Natur ist die Lage ernst. Ein Hotspot sind die Linumer Teiche in Brandenburg – eigentlich ein wichtiger Rastplatz für Zugvögel auf ihrem Weg in den Süden. Aktuell infizieren sich hier jedoch etliche Kraniche mit dem Virus und verenden an der Vogelgrippe.
Norbert Schneeweiß vom Landesamt für Umwelt Brandenburg warnt die Anwohner, das Gebiet zu meiden. Alle Veranstaltungen rund um das Vogelbeobachtungsgebiet wurden abgesagt, da auch Menschen die Krankheit als Überträger verbreiten können. Wie „Nonstopnews“ berichtet, wurden bereits 800 tote Kraniche in der Region geborgen – und die Zahlen steigen wohl weiter an.
Auch an einem Stausee an der Grenze zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt hat man mehr als 500 tote Kraniche gefunden. In der Mecklenburgischen Seenplatte waren es mehr als 100 verstorbene Tiere. Die Experten rechnen doch mit deutlich höheren Zahlen, da der Höhepunkt der Kranichrast noch nicht erreicht ist. Neben Kranichen sind auch wilde Wasservögel wie Enten oder Gänse, aber auch Nutzgeflügel wie Legehennen, Mastgänse oder Puten gefährdet.
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Die Politik berät jetzt, wie sie der aktuellen Krise Herr werden. Tierhalter sollen verstärkt auf Hygienemaßnahmen achten und Maßnahmen ergreifen, um ihre Bestände zu schützen. Für Betriebe, die ihre Tiere wegen des Virus schlachten müssen, gibt es eine Entschädigungsregelung. Für jedes getötete Tier können die Halter derzeit einen Höchstbetrag von 50 Euro erhalten (mit dpa).
