Rück- und Ausblick bei der Bürgerversammlung 2025
Germeringer Bürger diskutieren mit
Gut besuchte Bürgerversammlung in der Germeringer Stadthalle – Themen: Germering App, Park und Platz, E-Scooter sowie Stadthallensanierung – Bürger stellen einige Anträge
Germering – Alle Jahre wieder: die Bürgerversammlung. Pünktlich um 19 Uhr begrüßte Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) die Germeringerinnen und Germeringer im Amadeussaal in der Stadthalle. Haas stellte zunächst die weiteren Vortragenden, die zweite Bürgermeisterin, Manuela Kreuzmair, sowie den Ablauf vor. Im Anschluss an die Vorträge fand eine Antragsstellung statt, bei der die Einwohner Germerings fleißig mit abstimmen konnten. Bei mehrheitlicher Zustimmung werden die Anträge im Stadtrat behandelt.
Die Versammlung begann mit allgemeinen Fakten zu Germering. OB Haas informierte über die aktuelle Einwohnerzahl der Stadt (Stand 01. Oktober 2025, 43.042 Einwohner), über die bei der Stadt beschäftigten Mitarbeitern (536), über die Auszubildenden (34 junge Menschen) sowie über die (kürzlich) verstorbenen Stadtrat-Mitglieder. . Der im Mai verstorbene Herbert Sedlmeier war 29 Jahre Mitglied des Stadtrates (CSU). Insgesamt war Sedlmeier 40 Jahre im Amt, engagiert für Inklusion und Soziales (Sozialreferent). Die Stadt Germering ehrte Sedlmeier mit der Verdienstmedaille. Auch ein weiterer Träger der Bürgermedaille Germerings, Jürgen Wrede (Umweltreferent Klimaschutz), ist heuer im Alter von 90 Jahren verstorben. Ebenso Sieglinde Bauer, seinerzeit dritte Bürgermeisterin Germerings (1978-1990) und seit über 50 Jahren Mitglied der AWO, ist kürzlich verstorben.
Viele gutbesuchte Events
Haas lobte die seit geraumer Zeit jährlich wiederkehrenden und immer gut besuchten Veranstaltungen wie den Wirtschaftsempfang, das Stadtleben in Germering, bei dem sich alte und neue Germeringer mit lokalen Vereinen, Parteien und Institutionen vertraut machen können sowie das „Job-Speed-Dating“, um in unkomplizierter Atmosphäre den Kontakt zwischen Arbeitgebern und -nehmern herzustellen.
Beim zwei Mal jährlich stattfindenden Freizeit-Event „Hereinspaziert“ (Frühling und Herbst), bei dem Germeringer Unternehmen einen Blick hinter die Kulissen anbieten, bedankte sich Oberbürgermeister Haas ebenso wie bei Augenoptik Niki und dem Schuhgeschäft Thumann für die ehrenamtliche Pflege der beiden neuen Parklets auf der Unteren Bahnhofstraße.
Bald neue Germering-App
Auch soll demnächst eine Germering-App veröffentlicht werden, die alle wichtigen Informationen zu unserer Stadt übersichtlich bündelt. Der genaue Startzeitpunkt sei jedoch noch nicht bekannt, heißt es aus dem Rathaus. Im Anschluss übergab Haas das Wort an Jürgen Thum, Leiter des Bauamtes, der u.a. das integrierte-städtebauliche-Entwicklungskonzept, kurz „ISEK“, und den Zweckverband München-West vorstellte. Auch zur Zukunft des Volksfestplatz äußerte sich Thum. Aus dem Parkplatz werde, so Thum „Park und Platz“, allerdings wohl erst im Jahr 2027. Ebenso informierte er zu Zukunft der A99, die sechsspurig ausgebaut werden solle.
Es folgten Neuigkeiten aus dem Kulturamt, vertreten durch Kathrin Jacobs. Germering ist kulturell gut aufgestellt: Die Stadthalle verzeichnet als größte kulturelle Einrichtung einen Zulauf von jährlich 9.000 bis 12.000 Besucher. Besonders zufrieden sei man mit den jährlich über 100 Veranstaltungen, die die Stadthalle mit Leben füllen – größtenteils barrierefrei und auch die günstigen Ticketpreise wurden hervorgehoben. Um weiterhin die in der Stadthalle beheimateten Einrichtungen (Kulturstammtisch, große Musiknacht, Malschule) besuchen zu können, muss jedoch im kommenden Jahr die Glasfuge des Daches aufgrund festgestellter Mängel erneuert werden (voraussichtlich Mai-Sept. 2026; 1,5. Mio. Euro).
Kinderbetreuung auf gutem Weg
Zur Kinderbetreuung sprach dann Martin Rattenberger vor: 98 Prozent der Kinder in Germering werden einen Betreuungsplatz erhalten. Durch den Fachkräftemangel sei es jedoch schwierig, allen Kindern eine Unterbringung zu ermöglichen. Man arbeite mit Hochdruck an einer Lösung.Durch die Bemühungen, die Stadt kinderfreundlicher zu gestalten, erhielt Germering die Auszeichnung „Kinderfreundliche Kommune“ (CFCI, UNICEF). Zudem sind Inklusion sowie Integration für die Stadt Germering wichtige Anliegen. Ende November werde erstmalig ein Integrations- und Inklusionspreis verliehen.
Den städtischen Finanzhaushalt 2025 betreffende Informationen erläuterte René Mroncz aus der Finanz- und Personalverwaltung (Liegenschaftsabteilung). Der Gesamthaushalt für dieses Jahr betrage 153,4 Millionen Euro. Der Schuldenstand der Stadt Germering belaufe sich auf 28 Millionen Euro und werde laut Mroncz bis 2028 vermutlich weiter anwachsen (auf geschätzt rund 78 Millionen Euro). Zusätzlich stellte Mroncz das Investitionsprogramm bis 2028 vor. Mehr Informationen zum Haushalt sind auf der Website der Stadt (www.germering.de) zu finden.
Andreas Robrecht, Leiter der Stadtwerke Germering, informierte über die Wärmeversorgung von Morgen. Die „Zukunftswärme M West“ spiele hierbei eine zentrale Rolle und er stellte die Wärmeversorgung durch Tiefengeothermie ab frühestens 2033 in Aussicht. Zudem betonte er, dass die Einwohner transparent über alle wichtigen Planungsschritte fortlaufend informiert werden sollen.
Der Klimaanpassungsbeauftragte Christian Klöpfer informierte sodann über Maßnahmen, die eigens zum Klimaschutz entwickelt wurden („KLAK“ = Klimaanpassungskonzept). Als weitere Möglichkeiten zur Anpassung an den Klimawandel nannte er Förderprogramme zur Entsiegelung und Begrünung von Flächen. Klöpfer berichtete ebenso über den Energienutzungsplan des Landkreises und äußerte sich zu Freiflächenphotovoltaikanlagen sowie Windenergie.
Viele Bürger-Anträge
Im Anschluss gab es die Möglichkeit zur Antragsstellung durch Bürger. Die Option, einen Antrag per E-Mail einzureichen, bestand ebenfalls durch die digitale Teilnahme an der Versammlung.

Nach 15-minütiger Pause trug Oberbürgermeister Haas die ersten Anträge vor: Willi Kaiser bat um Prüfung einer Umbenennung der Alfons-Baumann-Straße in die Rudi-Bay-Straße oder alternativ eine neue Straße nach Altbürgermeister Bay zu benennen. Alfons Baumann sei, laut Kaiser, aus heutiger Sicht kritischer zu bewerten. Haas versprach, dies bald im Stadtrat zur Sprache zu bringen. Auch die unhaltbaren Zustände um wild im Stadtgebiet abgestellte E-Scooter wurden besprochen. Zur Optimierung und Erhaltung des Stadtbildes sollen zudem neben Mülleimern zukünftig weitere Zigaretten-Aschenbecher montiert werden.
Abschließend gab es noch eine gute Nachricht zur Baustelle an der Kerschensteiner Straße: Die Arbeiten werden, so Haas, am 7. November abgeschlossen sein. Eine weitere positive Meldung ist die Wiedereröffnung des Hallenbades letzte Woche. Zudem versprach OB Haas, alle eingegangenen Anträge, ob per Mail oder im Amadeussaal vorgetragen, zeitnah zu beantworten. ++ von Christina-Luisa Titor ++
