Kultur Witzenhausen
Geschäftsführer Johannes Siebold verlässt Pro Witzenhausen
Nach fast sieben Jahren an der Spitze zieht Siebold nach Kassel und verlässt die Pro Witzenhausen GmbH zum Jahresende.
Fast sieben Jahre lang hat Johannes Siebold bei so ziemlich allem mitgemischt, was in Witzenhausen mit Kulturveranstaltungen und Freizeitangeboten zu tun hat. Der 36-Jährige ist seit 2019 Geschäftsführer der Pro Witzenhausen GmbH – und wird die Kirschenstadt zum Ende des Jahres verlassen.
Siebold ist in Hundelshausen aufgewachsen, wohnte bis zuletzt in Dohrenbach und kannte das Witzenhäuser Stadtgebiet wie seine Westentasche. Dieses Wissen brachte er dann ab 2014 in die Pro Witzenhausen und die daran angegliederte Touristen-Information ein.
„Ich hatte einen sehr guten Start“, sagt Siebold zu seinen Anfängen als Geschäftsführer. „Wir hatten 2019 gleich den deutschen Königinnen-Tag in Witzenhausen. Da waren 10.000 Menschen in der Stadt.“
Eigentlich kommt Johannes Siebold vom Theater, hat sich aber mit der Zeit breiter aufgestellt. Lehre zum Veranstaltungskaufmann, Marketing-Studium und später noch Fortbildungen zum systemischen Coach und Supervisor in beratender Funktion. Als „Problemlöser“ bezeichnet er sich. Und vor einige Probleme wurde er gleich in seinem zweiten Jahr als Geschäftsführer durch die Corona-Pandemie gestellt. 2020 und 2021 gab es keinerlei Veranstaltungen.
Doch die Not machte erfinderisch, der „Witzenhausen.Shop“ wurde ins Leben gerufen. 85 örtliche Firmen präsentierten sich auf der Plattform, 300 Bestellungen habe es im ersten Monat gegeben. „Fast 10.000 Euro Umsatz kamen dabei im ersten Monat heraus“, schwärmt der 36-Jährige noch heute. Für die Kesperkirmes wurde 2020 ein digitales Format entwickelt, und eine Audio-Stadtführung ist in der Zeit ebenfalls entstanden.
2022 kehrte dann wieder Planungssicherheit zurück. „Wir haben nach Corona auch neue Sachen ausprobiert. Vor allem mit dem Fokus, draußen etwas anzubieten“, sagt Siebold. So haben sich Aktionen wie „Witzenhausen in Bewegung“ und die Kirschenland-Erlebniswochen etabliert.
Als jüngste Highlights bezeichnet Siebold die Konzerte am Werra-Ufer, bei denen 2024 Jupiter Jones und dieses Jahr Glasperlenspielen die Haupt-Acts waren. „Mit 700 verkauften Karten war das auch dieses Jahr ein Erfolg“, so Siebold. Sein Ziel sei es generell immer, den Menschen Unterhaltung zu ermöglichen und etwas für die Gemeinschaft zu tun.
Die Zusammenarbeit, „das Netzwerken“, wie er sagt, macht ihm in dem Job besonders Spaß. Sei es der Austausch mit Vereinigungen wie der Werratal-Touristik und der Deutschen Märchenstraße oder die Zusammenarbeit mit der Kulturgemeinschaft Witzenhausen für das „Treppen, Keller, Hinterhöfe“-Festival.
Der 36-Jährige blickt zufrieden auf seine Zeit bei der Pro Witzenhausen zurück. Doch nun sei es Zeit für einen beruflichen Tapetenwechsel. Doch nicht nur das, sondern auch räumlich wird es Veränderungen geben. „Ich werde nach Kassel ziehen“, sagt er. Für ihn sei nach fast zwölf Jahren die Zeit gekommen, in einer anderen Stadt zu wirken. (waq)
