Gotz: Sozialer Friede ist höchstes Gut
Mehr Engagement der Bürger fürs Gemeinwesen, mehr Zusammenhalt – das wünscht sich OB Max Gotz für Erding. In der Seniorenbürgerversammlung sprach er über viele Projekte.
Mit einem Appell an den Zusammenhalt in der Gesellschaft und für mehr Engagement im Gemeinwesen begann OB Max Gotz die Senioren-Bürgerversammlung im Heiliggeist-Stift in Erding. Sie war die erste von fünf Versammlungen, in denen er über Finanzlage, Stadtplanung und -entwicklung informiert.
Seit der Pandemie und dem Ukraine-Krieg seien gesellschaftliche Veränderungen und eine gewisse Unsicherheit im Land festzustellen, betonte Gotz. Wichtigste Aufgabe für ihn als Bürgermeister sei es, den sozialen Frieden zu halten. Dies sei in Erding gelungen. Auch die Aufregung vor Eröffnung der Asyl-Großunterkunft an der Landgestütstraße habe sich mittlerweile gelegt, so sein Eindruck.
Nur der Wegfall der Parkplätze auf dem Privatgrundstück wirkt nach. Eine Seniorin meinte: „Das Parken dort ist eine Katastrophe.“ Autos würden auf Gehwegen, vor Müllhäuschen und Praxiseingängen stehen, „morgens um 8 Uhr wird schon gehupt“. Gotz kündigte engmaschigere Kontrollen durch das Ordnungsamt an. Hauptproblem generell: In jeder Wohnung gebe es mehrere Autos, außerdem würden viele, die einen Tiefgaragenplatz haben, diesen nicht nutzen.
Eine Sitzgelegenheit zwischen Heiliggeist-Stift und Münchener Straße wünschte sich ein anderer Bürger. „Wir werden einen Platz finden“, kündigte Gotz an. Eine betagte Stiftsbewohnerin meldete sich mit einem Dank zu Wort: „Ich habe viele Jahre in München gelebt. Großes Lob an den Bürgermeister und die Verantwortlichen. Hier wird so viel getan für die Leute.“
Baustellen ärgern Bürger
Diese Zufriedenheit habe man auch bei der Entwicklung von Klettham-Nord festgestellt, freute sich Gotz. Für den Stadtteil Altenerding ist ein ähnlicher Prozess bereits angelaufen. Ziel: ein neues Bürgerzentrum am Hofmarkplatz. Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung werden am 11. November im Stadtentwicklungsausschuss des Stadtrats vorgestellt. Gotz vorab: „Die große Mehrheit ist zufrieden mit dem, was in der Stadt gemacht wird und wurde. Das ist schön.“
Am meisten ärgern sich die Bürger über Baustellen und Straßensperren. „Den Wert erkennen wenige, das macht‘s schwer“, so Gotz. Das war bei der Sanierung der Wasserwerkskreuzung in Altenerding zu erleben, wo Autofahrer Bauarbeiter attackierten und Sperren ignorierten, und auch bei der barrierefreien Umgestaltung des Friedrich-Fischer-Platzes vor der Sparkasse. Hier liege man im Zeitplan, erklärte Gotz. Die zwölf Bäume werden noch im November gepflanzt, die Fahrradständer stehen bereits. Der Platz soll im Dezember freigegeben werden.
Gebaut wird aktuell auch am Ludwig-Simmet-Anger und an der Langen Feldstraße in Altenerding. Dort lässt die Stadt zwei weitere Kitas errichten. Das Kunst- und Begegnungshaus am Stahl-Museum ist weit fortgeschritten und soll im April eingeweiht werden. „Wir sind dankbar, dass wir in Erding sowas machen können“, bekannte der OB. Der Anbau kostet 5,3 Millionen Euro, die Stadt erhalte dafür Zuschüsse von 2,5 Millionen Euro.
Inwieweit freiwillige Leistungen weiter möglich sind, hängt nach Gotz‘ Worten von der Höhe der Rücklagen ab. „Sie werden entscheiden, wie wir weitermachen können.“ Bislang konnte die Stadt aus dem Vollen schöpfen, doch die Rücklagen schrumpfen heuer von 62 auf voraussichtlich 30 Millionen Euro.
