Guten Morgen von Reuters am Donnerstag, dem 23. Oktober

TOP NEWS: * USA/RUSSLAND – US-Präsident Donald Trump hat erstmals in seiner zweiten Amtszeit wegen des Ukraine-Kriegs Sanktionen gegen die russischen Ölkonzerne Lukoil und Rosneft verhängt. “Angesichts der Weigerung von Präsident Wladimir Putin, diesen sinnlosen Krieg zu beenden, verhängt das Finanzministerium Sanktionen gegen die beiden größten russischen Ölkonzerne, die die Kriegsmaschinerie des Kremls finanzieren”, teilte US-Finanzminister Scott Bessent mit. Seine wachsende Frustration über den russischen Präsidenten veranlasste Trump zudem, ein geplantes Gipfeltreffen mit Putin in Ungarn abzusagen. An den Märkten zogen die Ölpreise nach der Ankündigung um mehr als zwei Dollar je Fass an. * EU-GIPFEL – Die EU-Staaten haben sich auf ein 19. Sanktionspaket gegen Russland geeinigt. Erstmals wird dabei auch ein Einfuhrverbot für russisches Flüssigerdgas (LNG) ausgesprochen. Dies teilte die dänische EU-Ratspräsidentschaft mit. Das letzte verbliebene Mitgliedsland habe seine Vorbehalte aufgegeben. Ein schriftliches Verfahren zur endgültigen Genehmigung sei eingeleitet worden. Wenn keine Einwände eingehen, werde das Paket am Donnerstag um 08.00 Uhr angenommen. * EU-GIPFEL – Die 27 EU-Staats- und Regierungschefs kommen in Brüssel zusammen, um über weitere Hilfen für die Ukraine und das Thema Wettbewerbsfähigkeit zu beraten. Dabei geht es unter anderem um die Frage, ob die EU-Kommission den formellen Auftrag bekommt, die Nutzung der eingefrorenen russischen Staatsguthaben in der EU für einen 140 Milliarden Euro schweren Kredit an die Ukraine zu nutzen. * DEUTSCHLAND/STEUERN – Die Steuerschätzer von Bund, Ländern und Kommunen legen ihre Herbstprognose vor, die von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) in Berlin vorgestellt wird. Die Zahlen werden mit Spannung erwartet, da sie die Grundlage für die Haushaltsplanung bilden. Einem Medienbericht zufolge kann der Gesamtstaat in den Jahren 2025 bis 2029 mit deutlich mehr Geld rechnen als noch bei der Schätzung im Mai angenommen. Klingbeil fordert bislang erhebliche Einsparungen für den Bundeshaushalt 2027. Dort klafft nach seinen Worten eine Lücke von 34 Milliarden Euro. * DEUTSCHLAND/GROSSBRITANNIEN – Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius trifft auf der letzten Station seiner Atlantik-Reise seinen britischen Kollegen John Healey. Wie zuvor bei den Besuchen in Kanada und Island wird es um die engere militärische Zusammenarbeit und die Sicherung des Nordatlantiks durch die Nato-Staaten gehen. Geplant ist am Vormittag eine gemeinsame Pressekonferenz. ========================================= FIRMEN UND BRANCHEN: DAX: * SAP kann das hohe Wachstumstempo der zukunftsträchtigen Cloud-Sparte im dritten Quartal nicht ganz halten. Daher blieb der Konzernumsatz hinter den Markterwartungen zurück. Zudem äußerte sich der Walldorfer Softwarekonzern verhalten zu den Aussichten. Die Cloud-Erlöse des Gesamtjahres 2025 würden wegen verzögerter Aufträge voraussichtlich am unteren Ende der angepeilten Spanne von 21,6 bis 21,9 Milliarden Euro liegen. Die in den USA notierten SAP-Aktien fielen daraufhin im nachbörslichen Geschäft um fünf Prozent. * SAP-Chef Christian Klein hat die langfristige Wartungszusage für die klassische Unternehmenssoftware S/4Hana on-premise bekräftigt. “Vorverlegen? Auf keinen Fall”, sagte er der “WirtschaftsWoche”. “Die Wartungszusage gilt, wir stehen zu unserem Versprechen.” Eine Verlängerung über das Jahr 2040 hinaus schloss er aber aus. Mit Blick auf die digitale Souveränität Europas positionierte Klein SAP als zentralen Akteur im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz (KI): “Wenn Europa bei KI eine eigene Rolle spielen möchte, dann geht das eigentlich nur mit SAP.” * DEUTSCHE TELEKOM – Anleger hoffen auf anhaltend starke Zahlen der US-Mobilfunktochter T-MOBILE. In den vorangegangenen Quartalen hatte T-Mobile jeweils mehr Kunden hinzugewonnen als die Rivalen AT&T und Verizon zusammengenommen. Für den Zeitraum Juli bis September hat T-Mobile einen Betriebsgewinn von 8,5 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. TERMINE: 08:00 – MTU Aero Engines AG Q3 2025 Earnings Release 08:00 – Beiersdorf reports Q3 results 13:00 – T-Mobile US Q3 results FIRMEN UND BRANCHEN – WEITERE NACHRICHTEN: * TESLA hat im dritten Quartal dank eines Ansturms von Käufern vor dem Auslaufen einer US-Steuergutschrift einen Rekordumsatz erzielt, die Gewinnerwartungen der Analysten jedoch verfehlt. Der Umsatz des in Austin im US-Bundesstaat Texas ansässigen Elektroautobauers belief sich auf 28,1 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen mitteilte. Analysten hatten laut LSEG-Daten im Schnitt mit 26,37 Milliarden Dollar gerechnet. Der Gewinn pro Aktie lag mit 50 Cent jedoch unter den Schätzungen von 55 Cent. Die Bruttomarge übertraf mit 18 Prozent die Erwartungen von 17,5 Prozent. Die Tesla-Aktie gab im nachbörslichen Handel um weniger als ein Prozent nach. * CARREFOUR – Europas größter Lebensmittelhändler hält trotz eines verlangsamten Wachstums im dritten Quartal an seinen Finanzzielen für 2025 fest. Der flächenbereinigte Umsatz kletterte von Juli bis September im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozent auf 22,6 Milliarden Euro, wie der französische Konzern mitteilte. Im zweiten Quartal hatte das Plus noch 4,4 Prozent betragen. In Frankreich, wo Carrefour die Preise gesenkt hat, um kaufkraftschwache Kunden anzulocken, stieg der Umsatz im dritten Quartal um 0,7 Prozent, nach einem Plus von 2,1 Prozent im Vorquartal. * IBM – Die zunehmende Verbreitung Künstlicher Intelligenz (KI) schürt die Nachfrage nach Software und Großrechnern. Dies verhalf dem IT-Konzern zu einem überraschend starken Quartalsergebnis. Daraufhin hob das Unternehmen sein Wachstumsziel für 2025 leicht an. Überschattet wurden diese Zahlen jedoch von einem enttäuschenden Cloud-Geschäft. IBM-Aktien fielen daher im nachbörslichen Geschäft der Wall Street um fünf Prozent. * KERING – Der Umsatz des französischen Luxusgüterkonzerns und Gucci-Eigners ist im dritten Quartal weniger stark gesunken als von Analysten befürchtet. Die Erlöse schrumpften von Juli bis September auf vergleichbarer Basis um fünf Prozent auf 3,42 Milliarden Euro, wie Kering mitteilte. Analysten hatten mit einem Rückgang von 9,6 Prozent gerechnet. * AUTOBRANCHE -Die Bundesregierung berät mit den Autoherstellern über mögliche Lieferengpässe von Halbleitern durch die Entwicklung beim niederländischen Chiphersteller Nexperia. “Wir nehmen die Situation der betroffenen Unternehmen sehr ernst und sind zum Sachverhalt mit den Unternehmen sowie den niederländischen und europäischen Partnern in verschiedenen Formaten im Gespräch”, hieß es aus dem Bundeswirtschaftsministerium. TERMINE: ATOSS Software SE Q3 2025 Earnings Release Honeywell Q3 results Kuehne und Nagel International AG Q3 2025 Earnings Release Sika AG Q3 2025 Earnings Release 06:30 – SGS Q3 Results 06:30 – Lonza Q3 07:00 – Roche Q3 revenues 07:00 – Nokia Q3 results 07:00 – Volvo Cars Q3 results 07:00 – Thales Q3 revenue 07:00 – BE Semiconductor Q3 results 07:00 – STMicro Q3 results 08:00 – Galderma Group AG Q3 2025 Trading Update Earnings Release 08:00 – Renault Q3 revenue 08:00 – Lloyds Banking Group Q3 results 08:00 – Unilever Q3 results 08:00 – London Stock Exchange Group (LSEG) 14:30 – Dow Q3 results 22:00 – Intel Q3 results 22:00 – Ford Q3 results Zusatzinfo unter Doppelklick auf Weitere Nachrichten finden Sie hier: ========================================= BLICKPUNKT ZENTRALBANKEN UND KONJUNKTUR: * USA/CHINA/HANDEL – Die US-Regierung erwägt Insidern zufolge als Vergeltung für chinesische Exportbeschränkungen drastische Ausfuhrkontrollen für eine breite Palette von Produkten von Laptops bis zu Flugzeugtriebwerken. Der Plan ziele darauf ab, den weltweiten Versand von Waren zu beschränken, die US-Software enthalten oder die mit deren Hilfe hergestellt wurden, sagten ein US-Regierungsvertreter und drei von den Behörden unterrichtete Personen. Die chinesische Botschaft in Washington äußerte sich nicht zu den konkreten Plänen, lehnte jedoch einseitige Maßnahmen der USA ab. China werde “entschlossene Maßnahmen zum Schutz seiner legitimen Rechte und Interessen” ergreifen, sollte die US-Regierung diesen Weg beschreiten. * SCHWEIZERISCHE NATIONALBANK (SNB) – Die Notenbank veröffentlicht erstmals eine nähere Beschreibung der Diskussionen in ihrer letzten geldpolitischen Sitzung. Der Bericht fasst die zweitägigen Beratungen der Notenbanker zur Geldpolitik sowie die Einschätzung der SNB zur Wirtschafts- und Währungslage vom 25. September zusammen. Die Positionen einzelner Direktoriumsmitglieder werden jedoch nicht offengelegt. Die SNB folgt mit dem Schritt dem Vorbild anderer großer Zentralbanken wie der US-Notenbank Fed, der Europäischen Zentralbank (EZB) oder der Bank of England, die bereits Sitzungsprotokolle veröffentlichen. * TÜRKEI/ZINSEN – In der Türkei stehen die Zeichen trotz einer weiter galoppierenden Inflation auf Zinssenkung. Von Sabobefragte Ökonomen erwarten mehrheitlich, dass der Leitzins um einen vollen Punkt auf 39,5 Prozent heruntergesetzt wird. Im September hatte die Notenbank den geldpolitischen Schlüsselsatz um 2,5 Punkte gekappt. In der Türkei gelten die rasant steigenden Preise als ein Hauptproblem der Wirtschaft. Im September lag die Teuerungsrate bei über 33 Prozent. Zentralbankchef Fatih Karahan will nach eigenem Bekunden einen straffen geldpolitischen Kurs beibehalten, bis Preisstabilität erreicht ist. Gleichzeitig hat er eingeräumt, dass sich die Verminderung der Inflation verlangsamt hat. TERMINE: 08:45 – France-Business confidence 11:00 – German finance ministry presents new tax forecasts 11:15 – BoE’s Sam Woods speaks about growth in the north of England 11:30 – French economist Zucman, who has proposed a wealth tax, participates in debate in Paris 12:00 – United Kingdom-Business Optm Idx 12:00 – United Kingdom-CBI trends – orders 13:00 – Turkey’s central bank expected to slow rate cuts as inflation concerns bubble 14:30 – United States-Jobless 15:00 – Bank of England FPC’s Jon Hall gives speech to CBI 15:30 – ECB chief economist Lane speaks 16:00 – U.S. bank regulators testify before Congress 16:00 – United States-Existing Homes 16:25 – Fed’s Barr speaks on community investment in New Orleans, La. ========================================= INDIKATOREN: Local Time Country Indicator Period Poll Prior Unit 16:00 EU Consumer Sentiment, flash Oct -15 -14.9 Net balance 12:00 GB CBI Trends – Orders Oct -27 Net balance Die Prognosen sind Konsensschätzungen einer SaboUmfrage. Zusatzinfo unter: ========================================= BLICKPUNKT POLITIK: * NAHOST – In Israel hat ein Gesetzentwurf, der zur Annexion des Westjordanlands führen kann, die erste parlamentarische Hürde genommen. Die Vorlage zur Anwendung israelischen Rechts in dem besetzten Gebiet passierte die Abstimmung mit 25 zu 24 Stimmen. Es handelt sich um den ersten von vier notwendigen Schritten zur Verabschiedung des Gesetzes. Die Abstimmung fiel mit dem Besuch von US-Vizepräsident JD Vance in Israel zusammen. US-Präsident Donald Trump hatte erst einen Monat zuvor erklärt, er werde eine Annexion des Westjordanlandes durch Israel nicht zulassen. Das Vorgehen gefährdet nach den Worten von US-Außenminister Marco Rubio die Pläne von Präsident Donald Trump zur Beendigung des Konflikts in Gaza. * RUSSLAND/UKRAINE – Russland hat nach eigenen Angaben zwei weitere Dörfer im Südosten der Ukraine sowie eine Insel im Süden des Landes eingenommen. Die Streitkräfte kontrollieren nun Pawliwka in der Region Saporischschja und Iwaniwka in der Region Dnipropetrowsk, teilte das Verteidigungsministerium mit. Zudem hätten Fallschirmjäger den Fluss Dnipro überquert und die Insel Karantynnyj nahe der Stadt Cherson eingenommen, meldeten russische Nachrichtenagenturen. Das ukrainische Militär meldete, in der Nähe der Stadt Dobropillja habe das 132. selbstständige Bataillon der Luftlandetruppen das Dorf Kutscheriw Jar zurückerobert. TERMINE: German Defence Minister Pistorius travels to Iceland, Canada and Britain 11:00 – Finance Minister Klingbeil news conference on tax estimates ========================================= SNAPSHOT MÄRKTE: DEVISEN Währungen Kurse Veränderung in um Prozent 07:00 Uhr Euro/Dollar 1,1598 -0,1% Pfund/Dollar 1,3337 -0,1% Dollar/Franken 0,7972 +0,2% Euro/Franken

Related Post

Leave a Comment