Als holistische Ernährungsberaterin und Redakteurin teile ich wöchentlich auf Elle.de ganzheitliche Tipps zu den Themen Gesundheit, Ernährung und Wohlbefinden, die den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele betrachten. Mein größtes Ziel ist es, zu zeigen, dass wahre Gesundheit und Balance auf mehreren Ebenen stattfinden und nur entstehen können, wenn alle körperlichen und seelischen Bedürfnisse berücksichtigt werden.
Viele haben sich 2025 längst an den Gedanken gewöhnt, dass Bio-Produkte automatisch die bessere Wahl sind. Die bunten Siegel, das frische Aussehen oder die „gesunden“ Verpackungen bestätigen unser gutes Gewissen – und manchmal unser Bauchgefühl. Doch je mehr man sich mit Lebensmitteln auseinandersetzt, desto klarer wird: Bio ist nicht gleich Bio. Es gibt Produkte, die kaum Chemikalien aufnehmen, deren Schale oder Struktur von Natur aus schützt oder die einfach nicht intensiv behandelt werden. Bei diesen lohnt sich der teure Aufpreis oft kaum.
Und dann gibt es die anderen – Lebensmittel, bei denen Bio einen echten Unterschied macht. Hier geht es nicht nur um die Vermeidung von Rückständen, sondern auch um die Qualität der Nährstoffe, um nachhaltige Anbaumethoden und um Tierwohl. Wer bei genau diesen Produkten bewusst zu Bio greift, tut etwas Gutes für die eigene Gesundheit, für die Umwelt und für eine ethischere Lebensmittelproduktion. Es ist also nicht so einfach, pauschal zu sagen „Bio ist besser“. Entscheidend ist, genau zu wissen, welche Produkte wirklich davon profitieren. Wer die Unterschiede kennt, kann seinen Einkauf gezielt planen – und sich darauf verlassen, dass jede Investition in Bio hier wirklich Sinn macht. Und genau diese Lebensmittel, die wir mit gutem Gewissen immer in Bio wählen sollten, sind es, die den Unterschied ausmachen. Folgende 9 Lebensmittel sind wichtige Beispiele dafür:
Diese 9 Lebensmittel sollten Sie immer in Bio-Qualität kaufen
1. Erdnüsse
Erdnüsse haben eine sehr dünne Schale, die sie kaum vor Pestiziden schützt. Konventionelle Erdnüsse werden dabei häufig mit Fungiziden behandelt, was Rückstände auf den Nüssen hinterlassen kann. Bio-Erdnüsse reduzieren folglich das Belastungsrisiko deutlich, außerdem sind sie oft aromatischer. Sie eignen sich hervorragend für selbstgemachte Nussbutter, Müslis oder als gesunder Snack zwischendurch.
- Kaufen Sie ungeröstete Bio-Erdnüsse und rösten Sie sie selbst, um den vollen Geschmack zu entfalten.
- Lagern Sie Nüsse in einem luftdichten Behälter an einem kühlen, dunklen Ort, damit sie länger frisch bleiben.
2. Erdbeeren
Traurig, aber wahr: Erdbeeren sind besonders anfällig für Pestizide, da ihre dünne Haut keine Schutzbarriere bietet. Bio-Erdbeeren haben hier deutlich weniger Rückstände und schmecken oft intensiver und süßer. Sie eignen sich für Smoothies, Obstsalate oder einfach pur.
- Kaufen Sie Erdbeeren immer saisonal, dann sind sie frischer und aromatischer.
- Waschen Sie die Früchte vorsichtig kurz vor dem Verzehr, um Vitamine und Aroma zu erhalten; zum Beispiel mit Natron.
3. Kaffee
Kaffeepflanzen werden in tropischen Anbaugebieten oft stark gespritzt, um Schädlinge und Pilze zu bekämpfen. Bio-Kaffee minimiert deswegen Pestizidrückstände und unterstützt gleichzeitig nachhaltige Anbaumethoden. Außerdem schmeckt er oft intensiver und bringt auch soziale Vorteile für die Produzent*innen mit sich.
- Kaufen Sie ganze Bohnen und mahlen Sie diese frisch, um das volle Aroma zu genießen.
- Achten Sie bei Kaffee (und Kakao) zusätzlich auf Fairtrade- oder Rainforest-Alliance-Siegel, um soziale und ökologische Standards zu unterstützen.
4. Tee
Auch Teeblätter nehmen Chemikalien aus der Umgebung besonders leicht auf, daher ist Bio-Tee eine sichere Wahl. Bio reduziert Pestizidrückstände deutlich und die Blätter behalten oft ihr volles Aroma. Ob Grün-, Schwarz- oder Kräutertee; Bio lohnt sich definitiv bei allen Sorten.
- Bevorzugen Sie am besten losen Bio-Tee, denn er enthält meist weniger Verpackung und Zusatzstoffe als Beuteltee.
5. Schokolade / Kakao
Kakaoplantagen in tropischen Regionen werden wie Kaffeeplantagen häufig intensiv gespritzt. Bio-Schokolade schützt dabei nicht nur vor Pestiziden, sondern unterstützt auch nachhaltige Anbaupraktiken. Sie schmeckt oft intensiver und enthält weniger chemische Rückstände.
- Achten Sie auf einen hohen Kakaoanteil (mindestens 70 %).
- Prüfen Sie wie bei Kaffee Fairtrade-Label, um soziale Standards und faire Preise für Kakaobäuer*innen zu unterstützen.
6. Baumwolle
Das nächste Produkt ist zwar kein Nahrungs-, aber dafür ein nicht minder wichtiges Lebensmittel: Baumwolle! Konventionelle Baumwolle wird nämlich massiv gespritzt, Bio-Baumwolle hingegen schont Haut und Umwelt. Besonders bei Produkten, die direkt mit der Haut in Kontakt kommen, ist Bio also auch hier empfehlenswert.
- Achten Sie bei Kleidung und Textilien auf das Bio-Siegel, um Pestizidrückstände zu vermeiden.
- Bei Tampons und Binden lohnt sich Bio ebenfalls, da diese Produkte direkt in Kontakt mit empfindlicher Haut kommen.
7. Spinat
Spinat ist grundsätzlich ein wahres Superfood, wird im konventionellen Anbau aber stark gespritzt und kann deswegen Rückstände von Pestiziden und Schwermetallen enthalten. Bio-Spinat reduziert die Belastung deutlich und schmeckt außerdem frischer. Ob roh im Smoothie oder kurz gegart in Gerichten – Bio ist hier immer sinnvoll.
- Kaufen Sie Spinat saisonal und frisch, um Geschmack und Nährstoffe zu maximieren.
- Rucola oder Romana-Salat sind gute Alternativen, wenn Spinat gerade nicht verfügbar ist.
8. Äpfel, Trauben, Kirschen
Äpfel, Trauben und Kirschen zählen zum Lieblingsobst vieler, sind jedoch stark gespritzt, und ihre Schale bietet kaum Schutz vor Pestiziden. Bio reduziert Rückstände erheblich.
- Waschen Sie Obst gründlich, auch Bio-Produkte, um Schmutz und Staub zu entfernen. Hier eignet sich Natronwasser besonders gut.
- Achten Sie auch hier auf Saisonalität und Regionalität, um einen möglichst natürlichen Anbau zu unterstützen.
9. Getreide & Hülsenfrüchte
Weizen, Hafer, Linsen und andere Hülsenfrüchte werden häufig mit Glyphosat behandelt. Die Bio-Varianten schützen hingegen vor Rückständen und unterstützen nachhaltigen Anbau. Sie sind ideal für Brot, Porridge oder Eintöpfe geeignet.
- Bevorzugen Sie Vollkornprodukte aus Bio-Getreide, um mehr Ballaststoffe zu erhalten.
- Hülsenfrüchte vor dem Kochen einweichen, das reduziert Kochzeit und verbessert die Bekömmlichkeit.
