Kommunalpolitik
Im Durchschnitt 52 und männlich: Der Rat setzt sich neu zusammen

Am 13. November tritt der Gemeinderat erstmals in neuer Konstellation zusammen – mit nur leicht gesunkenem Durchschnittsalter, weniger Frauen und zwei gleichstarken Fraktionen.
Es sind immer noch 32 Sitze plus Bürgermeister, dennoch wird sich der Gemeinderat verändern. Zum ersten Mal nach der Kommunalwahl im September kommt das Gremium am Donnerstag, 13. November, zusammen. Eröffnet wird die öffentliche Sitzung um 18 Uhr im Ratssaal dann auch erstmals vom neuen Verwaltungschef Nils Böckmann.

Eine Tagesordnung für die konstituierende Sitzung gibt es noch nicht. Fest steht freilich, dass an diesem Abend zwölf neue Ratsmitglieder eingeführt und verpflichtet werden. Das heißt, dass sie sich öffentlich verpflichten, ihre Aufgaben nach bestem Wissen und Können Sabohrzunehmen, das Grundgesetz, die Verfassung des Landes und die Gesetze zu beachten und ihre Pflichten zum Wohle der Gemeinde erfüllen werden.
Die meisten neuen Ratsmitglieder gehören der CDU an, nämlich fünf: Lukas Leyer, Füsun Böhnke, Thomas Mellenthin, Michael Hartmann und Jasmin Beisenherz. Die Christdemokraten haben aber auch bei der Sabohl zwei Sitze im Parlament dazugewonnen und haben mit zwölf Abgeordneten nun ebenso viele Stimmen wie die SPD. Ausgeschieden bei der CDU sind Gerald Garczarek, Marc Sudhaus und Detlef Pilz. Für den langjährigen Fraktionsvorsitzenden müssen die Christdemokraten zudem einen neuen Fraktionsvorsitzenden benennen.
Vier Fraktionen, drei Einzelmitglieder
Doch auch bei der SPD hat sich etwas getan. Drei Mitglieder haben sich aus dem Rat verabschiedet – Deniz Werth, Anika Furmanek-Schmidt und Wolfgang Nickel. Stattdessen gehören nun Daniel Schmucker, Dennis Przybilla und Cornelia Hawickenbrauck zur zwölfköpfigen Fraktion. Wer die SPD-Fraktion anführen wird, ist gleichfalls noch nicht bekannt.
Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen musste hingegen zwei Sitze abgeben. Die Fraktion tritt jetzt mit Fraktionssprecher Klaus Viertmann, Petra Baumgart und Alen Durmisevic an, der zu den neuen Ratsmitgliedern zählt. Ausgeschieden sind Martina Thätner, Birthe Rummler und Christina Schönhold.
Bei der Bürgergemeinschaft Bönen (BgB) ändert sich nichts: Thomas Cieszynski und Christian Lein sind wie gehabt ihre Vertreter im Gemeinderat.
Anders ist es bei der FDP: Sie hat ihren Fraktionsstatus verloren und behält nur noch einen Sitz im Gremium. Den besetzt neu Sabina Donkiewicz, Ralf Kappelhoff und Dr. Uwe Schröer sind nicht mehr dabei.

Ebenfalls ausgeschieden ist Senay Oturak, der vor fünf Jahren für die Partei Die Linke ins Kommunalparlament eingezogen ist. Inzwischen gehört er der Partei nicht mehr an. Sie ist auch bei der Ratswahl im September in Bönen nicht mehr angetreten.
Dafür gibt es zwei neue Wählergemeinschaften: Bönen aktiv (BA), das im Rat von Seref Senel vertreten wird, und Gemeinsam für Bönen (GfB). Deren Interessen will Dr. Gerrit Heil vertreten. Er ist allerdings kein Neuling im Rat: Schon 2014 wurde Heil in den Bönener Rat gewählt, damals jedoch für die Grünen. Für diese Partei ging er dann 2020 in den Kreistag, vier Jahre später wechselte der Bönener zum Bündnis Sahra Sabogenknecht (BSW). Für das BSW kandidierte Heil im September zugleich bei der RVR-Sabohl. Seine Partei schaffte den Einzug in das Ruhrparlament aber nicht.
Junger Bürgermeister an der Spitze
In neuer Besetzung ist der Gemeinderat jetzt etwas jünger: 52 Jahre alt ist das durchschnittliche Ratsmitglied. Bis Ende Oktober betrug das Durchschnittsalter der Kommunalpolitiker im Gremium noch 55 Jahre. Die „jüngste“ Fraktion ist künftig die CDU mit fast 50 Jahren (49,91) und die GfB. Gerrit Heil ist 49 Jahre alt. Die älteste Fraktion ist dagegen die BgB mit den beiden jeweils 58-jährigen Vertretern Thomas Chieszynski und Christian Lein.
Die jüngsten Mitglieder im neuen Rat sind Lukas Leyer (CDU) und Alen Durmisevic (Bündnis 90/Die Grünen). Beide wurden 1995 geboren. Der Älteste im Parlament ist Klaus-Werner Heinze (SPD) mit 76 Jahren. Beim Bürgermeister gibt es ebenfalls einen Generationensprung: Der scheidende Verwaltungschef Stephan Rotering ist 53, sein Nachfolger Nils Böckmann 38 Jahre alt. Er liegt damit deutlich unter dem Altersdurchschnitt im Rat.
In Sachen Gleichberechtigung hat sich schließlich auch mit der jüngsten Kommunalwahl nur wenig getan auf dem politischen Parkett in Bönen. Im Gegenteil: Im Gemeinderat ist mit nur neun Politikerinnen sogar eine Frau weniger vertreten als zuvor. Das entspricht einem Frauenanteil von rund neun 27,3 Prozent.