In der „Herausforder-Rolle“ bei Holstein Kiel: Lasse Rosenboom kämpft um die Startelf

In der vergangenen Saison gelang Lasse Rosenboom bei Holstein Kiel endgültig der Durchbruch zum Stammspieler. 21-mal stand der 23-jährige Schienenspieler für die Störche in der Fußball-Bundesliga in der Startelf. Auch zum Saisonstart in der Zweiten Liga war der Senkrechtstarter auf dem rechten Flügel noch gesetzt. Doch nach der 0:2-Heimpleite gegen Arminia Bielefeld am zweiten Spieltag setzte KSV-Coach Marcel Rapp auf dieser Position mit Alexander Bernhardsson fortan auf einen Linksfuß.

Rechtsfuß Rosenboom blieb der Platz auf der Bank, lediglich als Einwechselspieler kam er zu Spielzeit. Erst am vergangenen Wochenende durfte der gebürtige Auricher beim 1:1 beim 1. FC Nürnberg endlich wieder von Anfang an ran, weil Bernhardsson für den verletzten Tolkin von der rechten auf die linke Außenbahn wechselte.

Droht Rosenboom die Rückversetzung auf die Bank?

Rosenboom machte seine Sache gegen die „Clubberer“ gut. Doch weil US-Boy Tolkin am Mittwoch ins Teamtraining der Störche zurückkehrte, droht Rosenboom am Sonnabend (13 Uhr) gegen den VfL Bochum die Rückversetzung auf die harte Auswechselbank. Oder gibt es wieder einen Rollentausch? „Das entscheidet natürlich der Trainer“, hält sich Rosenboom verbal mit Forderungen nach einem Startelf-Einsatz zurück.

„Ich saß immer mal wieder auf der Bank. Aber Fußball ist so ein schnelllebiges Geschäft”, sagt er: „Vielleicht bin ich momentan wieder mehr in der Herausforderer-Rolle.“ Trotzdem gehe es natürlich nicht spurlos an ihm vorbei, wenn er auf der Bank sitze. „Man ist enttäuscht“, gibt Rosenboom zu.

Doch er erfährt Rückhalt aus der Mannschaft. „Man redet natürlich auch mit Mitspielern darüber. Die stimmen einen positiv, versuchen, einen aufzubauen“, erklärt Rosenboom. Gerade mit seinem WG-Partner Niklas Niehoff rede er viel: „Wir pushen uns gegenseitig. Ziehen uns nicht runter, sondern machen uns gegenseitig besser.“

Lasse Rosenbohm selbstkritisch bei seiner Zwischenbilanz

Der 23-Jährige bekennt im Rückblick auf seine bisherigen 267 Einsatzminuten nach neun Spieltagen selbstkritisch: „Einiges klappte, anderes noch nicht. Das weiß ich auch selber. An den Dingen, die noch nicht geklappt haben, versuche ich im Training hart zu arbeiten.“

Vielleicht muss man sich auf den Zweitligafußball erst einstellen. Ich versuche, mich da reinzukämpfen.

Lasse Rosenboom; Spieler Holstein Kiel

Rosenboom bemerkt, dass der Anpassungsprozess ans Bundesliga-Unterhaus nach dem Abstieg nicht so einfach sei. Es ist nicht nur eine neue Saison mit anderen Gegnern als in der Bundesliga, wo er als Schienenspieler mit zwei Toren auch offensiv für Furore gesorgt hatte, sondern es würde auch ganz anderer Fußball gespielt. „Vielleicht muss man sich auf den Zweitligafußball erst einstellen. Ich versuche, mich da reinzukämpfen“, sagt der Blondschopf.

Rosenboom sieht den VfL Bochum besser als der Tabellenstand aussagt

Zudem hätten viele Bundesliga-Absteiger einen größeren personellen Umbruch zu verkraften, so wie jetzt die KSV und auch die Bochumer. Rosenboom warnt vor dem Tabellen-17. von der Ruhr: „Auch Bochum steht nicht da, wo sie stehen, weil sie schlecht sind, sondern weil es bei denen auch noch an einigem fehlt. Bochum ist ein guter Gegner.“

Ein Gegner, mit dem die Kieler noch eine Rechnung offen haben. Am 21. Spieltag der Vorsaison musste sich die KSV im Heimspiel gegen den VfL mit einem 2:2 begnügen, nachdem Schiedsrichter Felix Zwayer den vermeintlichen Kieler Siegtreffer nach VAR-Check wegen eines Fouls von Lewis Holtby an Tom Krauß in der Entstehung des Tores wieder zurückgenommen hatte.

„So etwas hat man immer im Hinterkopf“, sagt Rosenboom und ergänzt: „Und wenn man das im Hinterkopf hat, gibt das vielleicht nochmal einen Extra-Anreiz.“ Am Sonnabend bietet sich die Chance zur Revanche. Wieder mit Rosenboom in der Startelf? „Nächste Woche kann es wieder ganz anders aussehen. Das habe ich gelernt. Ich muss ruhig und geduldig bleiben“, sagt er.

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