Die Weser entsteht aus den beiden Flüssen Werra und Fulda, die sich bei Hann. Münden vereinigen. Wichtige weitere Orte auf ihrem Lauf sind Hameln, Minden, Bremen und Bremerhaven.
Gibt es aktuell Hochwasser-Warnungen für Niedersachsen?
Wie hoch ist der Pegel der Weser bei Hameln?
Einen Eindruck vom Fluss-Ufer in Hameln gibt auch das Webcam-Bild auf der Internetseite der Stadt.
Was bedeuten die Werte “Mittleres Niedrigwasser” und “Mittleres Hochwasser”?
Über einen bestimmten Zeitraum werden die Tiefst- und Höchstwerte der Messstelle erfasst und dann gemittelt. So kommen die Werte “Mittleres Niedrigwasser” (MNW) und “Mittleres Hochwasser” (MHW) zustande. In der Regel kann das Mittlere Niedrigwasser so berechnet werden: Pro Jahr wird der Jahrestiefstwert erhoben und dann über zehn Jahre gemittelt. Diese Werte geben allerdings noch keine Auskunft darüber, ob
- Straßen nahe der Pegelmessstation überflutet werden
- Schiffe fahren dürfen oder nicht
Welche Straße wird in Hameln bei Hochwasser als erstes gesperrt?
Diese Angaben beruhen auf Erfahrungswerten der letzten Jahre – Reale Auswirkungen können davon selbstverständlich abweichen.
Vom Hochwasser betroffen sind naturgemäß zunächst ufernahe Bereiche. Mit Sandsäcken werden meist zuerst die Ruthenstraße sowie die Mauer an der Weser-Promenade am Langen Wall gesichert.
Zum Weihnachtshochwasser 2023 waren folgende Straßen gesperrt: Ruthenstraße, Papenstraße, Hurke (Rohrsen), die Straße zwischen Klein und Groß Hilligsfeld sowie die alte Bundesstraße 83 bei der Wehrbergerwarte zwischen Abfahrt der Bundesstraße bis Ortsausgang Wehrbergen. Der Weser-Pegel lag damals bei über 6,50 Meter.
Wann ist Hochwasser erreicht? Welche Warnstufen gibt es?
Wann welche Alarmstufe ausgelöst wird, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Diese Stufen gelten für Niedersachsen:
- Alarmstufe 1: Kleines Hochwasser. Bordvoller Abfluss und stellenweise Beginn der Ausuferung.
- Alarmstufe 2: Mittleres Hochwasser. Ausuferungen hauptsächlich in land- und forstwirtschaftlichen Flächen.
- Alarmstufe 3: Großes Hochwasser. Überschwemmung größerer Flächen und Überschwemmung einzelner Grundstücke, Straßen und Keller möglich.
- Alarmstufe 4: Sehr großes Hochwasser.
Hier können Sie eine Übersicht sehen, wie die Stufen in den einzelnen Bundesländern gehandhabt werden.
Welche Auswirkungen hat Niedrigwasser?
Die Auswirkungen des Pegelstands auf die Schifffahrt sind je nach Ort unterschiedlich hoch. Im Staubereich zwischen Hameln und Ohr ist Schiffsverkehr meistens möglich. Auf dem Weserabschnitt zwischen Bodenwerder und Bad Karlshafen stellt die Flotte Weser die Fahrten hingegen häufiger ein.
Zu Einschränkungen kann es auch im Fährbetrieb kommen. In Grohnde orientiert man sich beispielsweise am Pegel Bodenwerder. Solange dieser über 85 Zentimeter liegt, wird gefahren.
Am niedrigsten war der Wasserstand bei Wehrbergen mit 49 Zentimetern am 23. September 2020 und am 15. September 1991.
Die Ganglinie der Weser bei Hameln
Was Sie sonst zum Thema “Hochwasser” wissen müssen
Was bedeuten die Abkürzungen MHW, MNW oder HHW?
- MW: Mittlerer Wasserstand. Gemeint ist der durchschnittliche Wasserstand für eine bestimmte Zeitspanne (1 bis 10 Monate oder mehr Jahre). Für die Weser bei Hameln beträgt er 190 Zentimeter für die Zeit vom 01.11.1996 bis 31.10.2006.
- MNW: Mittlerer Niedrigwasserstand oder “Mittleres Niedrigwasser”. Gemeint ist der gemittelte niedrige Wasserstand für eine bestimmte Zeitspanne. Für die Weser bei Hameln beträgt er 88 Zentimeter für die Zeit vom 01.11.1996 bis 31.10.2006.
- MHW: Mittlerer Hochwasserstand oder “Mittleres Hochwasser”. Gemeint ist der gemittelte hohe Wasserstand für eine bestimmten Zeitspanne. Betrifft nur Gewässer, die von der Tide betroffen sind. Das “Mittlere Hochwasser” kann von der entsprechenden Warnstufe abweichen. Für die Weser bei Hameln beträgt er 542 Zentimeter für die Zeit vom 01.11.1996 bis 31.10.2006.
- HHW: Höchster Hochwasserstand oder “Höchstes Hochwasser”. Gemeint ist der höchste jemals gemessene Wasserstand. Für die Weser bei Hameln beträgt es 770 Zentimeter.
- HSW: Höchster Schifffahrtswasserstand. Das ist der höchste Wasserstand, bei dem Schifffahrt betrieben werden darf. Für die Weser bei Hameln beträgt er 465 Zentimeter.
Wie wird bei Hochwasser gewarnt?
Welche Institution amtlich warnen muss, das ist in Deutschland im Zivilschutz- und Katastrophenhilfegesetz (ZSKG) geregelt. Grundsätzlich können Bund, Länder, Kreise, Polizei oder Feuerwehr warnen. Für Hochwasser wird jedoch meist die Hochwasserzentrale aktiv: In jedem Bundesland gibt es Hochwassermeldedienste. Steigt der Pegel gefährlich hoch, folgt eine amtliche Warnung. Wie es deutschlandweit um das Thema Hochwasser aktuell bestellt ist, kann man online auf dem länderübergreifenden Hochwasserportal (LHP) nachschauen.
Folgende Kanäle, über die Institutionen Warnungen an die Bevölkerung weitergeben können, nennt das BKK.
- Radio und Fernsehen
- Lautsprecherwagen
- Sirenen
- Webseiten von lokalen Zeitungen oder Rundfunksendern
- Warn-Apps
- Social Media
- Digitale Werbetafeln
- Von Tür zu Tür gehen
Dabei ist zu bedenken: Nur selten werden alle genannten Verbreitungswege und Maßnahmen gleichzeitig genutzt, und nicht überall stehen alle Kanäle zur Verfügung.
Was war der höchste Wasserstand der Weser bei Hameln?
Wie hoch das Wasser in der Vergangenheit stand, ist leider nicht für jedes Hochwasser dokumentiert. Für den Pegel Hameln Wehrbergen liegen der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) erst ab 1921 Daten vor. Für den Pegel Bodenwerder beginnen die Aufzeichnungen der Extrem-Wasserwerte ab April 1839.
Der höchste Wasserstand in der Weser bei Hameln wurde am 9. Februar 1946 gemessen – auf 729 Zentimeter kletterte der Wert damals.




