Areal in Peiting
Investor-Pläne für oberbayerischen Bahnhof: Scheitert wichtiges Vorhaben am Supermarkt?
Gemeinsam mit einem Investor will die Gemeinde Peiting den Bahnhof Ost auf Vordermann bringen. Doch die Suche nach einem Betreiber für den gewünschten Nahversorger erweist sich als schwierig.
Wie soll es weitergehen mit dem Peitinger Bahnhof Ost, der seit vielen Jahren ein tristes Dasein führt? Zuletzt schien die Gemeinde endlich eine Antwort auf die Frage gefunden zu haben. Wie berichtet, soll ein Investor das Areal nach den Vorstellungen des Gemeinderats entwickeln. Kernpunkte der Anforderungen: Neben einer Wiederbelebung des in die Jahre gekommenen und derzeit ungenutzten Bahnhofsgebäudes sollen auf dem Gelände Park & Ride-Plätze und ein Nahversorger entstehen.
Im Mai zeigte sich Bürgermeister Peter Ostenrieder gegenüber der Heimatzeitung optimistisch, dass man noch vor der Sommerpause die genauen Planungen präsentieren könne. Bis dahin sollten Ergebnisse der Gespräche mit potenziellen Supermarkt-Betreibern vorliegen.
Doch die Suche nach einem Nahversorger ist offenbar schwieriger als gedacht. Wie der Rathauschef auf Nachfrage berichtet, seien zwischenzeitlich zwei Interessenten abgesprungen. Das Problem: Zwar sei das Gebiet in Sachen Supermarkt unterversorgt, weshalb man als Gemeinde einen Nahversorger an der Stelle als wichtig ansehe, sagt Ostenrieder. Im Ort gebe es jedoch bereits viele „große Player“ von V-Markt über Rewe bis Aldi und Lidl an den Hauptverbindungsstraßen, an denen jeder vorbeikomme. Die Sorge der potenziellen Supermarktbetreiber: Die zu erwartenden Umsatzzahlen am Standort mit einer vorgesehenen Verkaufsfläche von 1200 Quadratmetern seien dadurch für einen wirtschaftlichen Betrieb zu gering.
Gespräche mit Kandidaten laufen
Noch gibt es laut Ostenrieder Hoffnung, dass sich ein Betreiber findet. Aktuell würden Gespräche des Investors mit einem weiteren Kandidaten laufen, berichtet er. Ein Ergebnis soll in den nächsten Wochen vorliegen. Käme es auch hier zu einer Absage, bräuchte die Gemeinde allerdings wohl einen Plan B für den Bahnhof. Denn klar sei: Der Investor brauche einen Mieter, „ohne geht es nicht“, sagt der Bürgermeister. Wie man in diesem Fall weiter verfahre, wäre dann eine Sache, mit der sich der neue Gemeinderat nach der Kommunalwahl beschäftigen müsse.

Eine Möglichkeit wäre aus Ostenrieders Sicht, dass die Gemeinde das ihr gehörende Bahnhofsgebäude selbst anpackt und es als Bürgerbahnhof mit Kiosk, kleiner Gastronomie im Erdgeschoss und Veranstaltungsraum im Obergeschoss herrichtet. Dadurch, dass das Bahnhofsareal im Sanierungsgebiet liege, könne man für das Vorhaben mit Mitteln aus der Städtebauförderung rechnen, so der Bürgermeister. Zudem habe auch die Bahn bereits angekündigt, das Projekt auf dem Weg zum „Zukunftsbahnhof“ unterstützen zu wollen, etwa, was die Möblierung angehe, erinnert der Bürgermeister.
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Auch der Park & Ride-Parkplatz wäre dann eine Aufgabe für die Kommune, Pläne dafür hatte es schon in der Vergangenheit gegeben. Offen bliebe freilich, was mit den übrigen Flächen geschehen soll. Eine Wohnbebauung an der Stelle hält der Rathauschef für wenig wahrscheinlich. Ideen dafür habe es bereits gegeben, sie seien aber im Gemeinderat eher auf Ablehnung gestoßen. „Das entspricht nicht der Vorstellung der Gemeinde.“ Wo die Reise für den Bahnhof am Ende hingeht, bleibt also erst einmal abzuwarten.
