“Jede vierte junge Frau fühlt sich nachts im ÖPNV unsicher” → **”Nachts im ÖPNV: Eine von vier jungen Frauen fühlt sich unsicher”** Alternativ noch kürzer und prägnanter: **”Eine von vier jungen Frauen unsicher im Nacht-ÖPNV”**

Studie zur Sicherheit in München

Jede vierte junge Frau fühlt sich nachts im ÖPNV unsicher


Eine Studie des Münchner Kreisjugendrings offenbart Sicherheitsdefizite im öffentlichen Nahverkehr. Grüne und Linke fordern nun konkrete Maßnahmen für mehr Schutz.

Der Münchner Kreisjugendring (KJR) hat in einer repräsentativen Mobilitätsstudie alarmierende Ergebnisse zur Sicherheit junger Frauen im öffentlichen Nahverkehr festgestellt. Jede vierte junge Frau fühlt sich nachts in der U-Bahn nicht sicher, wie die Befragung von Münchnerinnen und Münchnern zwischen 14 und 27 Jahren ergab.

Die Stadtratsfraktion “Die Grünen/Rosa Liste/Volt” fordert als Konsequenz die Einführung der SafeNow-App in U- und S-Bahn. Die Ergebnisse der Studie, die in Zusammenarbeit mit dem Institut für empirische Soziologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg durchgeführt wurde, seien besorgniserregend, teilt die Fraktion mit.

75 Prozent der befragten Frauen meiden den ÖPNV in den Nachtstunden aus Sicherheitsbedenken, bei Männern sind es 38 Prozent. Besonders alarmierend: 28 Prozent der Frauen wurden laut Studie bereits sexuell bedrängt. Zur Befragung waren 12.000 junge Münchner zwischen 14 und 27 Jahren zur Teilnahme an der Mobilitätsumfrage eingeladen worden. Rund 1.200 von ihnen füllten den Fragebogen vollständig aus. Neben Fragen zur Einstellung gegenüber der Mobilität wurde auch das Sicherheitsempfinden abgefragt.



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Handy am Ohr, Schlüssel griffbereit

Die Hälfte aller Befragten hat Strategien für bedrohliche Situationen entwickelt, etwa das Handy am Ohr zu halten oder den Haustürschlüssel griffbereit zu haben. Während sich tagsüber mehr als 95 Prozent der jungen Menschen im ÖPNV sicher fühlen, sinkt dieser Wert nachts auf 54 Prozent.

Die Grünen betonen die Notwendigkeit einer Gesamtstrategie für mehr Sicherheit: “Dafür ist natürlich eine Gesamtstrategie notwendig, die auch die Sicherheitsbehörden mit einschließt. Ein Baustein lässt sich schnell und unkompliziert umsetzen: die App SafeNow.”

Per Knopfdruck in Notfällen

Die

Sicherheits-App wurde bereits auf dem Oktoberfest eingesetzt

. Mit ihr können Nutzer bei Bedrohungssituationen unauffällig per Knopfdruck Hilfe rufen. In sogenannten SafeNow-Zonen werden Sicherheitspersonal oder Awareness-Personen mit dem genauen Standort benachrichtigt.

SafeNow-Gründer Tilman Rumland berichtet über positive Erfahrungen: “Wir beobachten, dass SafeNow das Sicherheitsgefühl dort deutlich stärkt, wo Menschen befähigt werden, schnell und unauffällig Hilfe für sich oder andere zu holen. In einer wissenschaftlichen Studie gaben 94 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer an, sich mit der SafeNow App sicherer oder sogar deutlich sicherer zu fühlen.”

“Es braucht einen Rettungsanker”

In Berlin wurde die App nach Tests nicht eingeführt, wie der “Tagesspiegel” im Juni berichtete. Die Grünen-Fraktion in München verweist auf erfolgreiche Einsätze in Münchner Clubs wie der 089-Bar sowie im Schottenhamel-Zelt und Hofbräu-Festzelt.

Die Fraktionsvorsitzende Mona Fuchs macht laut Mitteilung deutlich: “Wir können nicht hinnehmen, dass Mädchen und junge Frauen nachts in U-Bahn und Bussen nicht sicher sind. Es braucht einen Rettungsanker in der Jackentasche! Die technische Lösung dafür gibt es, nutzen wir sie!”

Die Linke-Fraktion betont: “Das subjektive Unsicherheitsgefühl und reale Belästigungserfahrungen führen dazu, dass junge Frauen ihre Mobilität einschränken oder vermeiden. Dies ist nicht nur eine Frage der Sicherheit, sondern eine der sozialen Gerechtigkeit und Gleichberechtigung.” Der ÖPNV könne nur funktionieren, wenn er für alle Menschen gleichermaßen nutzbar sei.

Verwendete Quellen:

  • gruene-fraktion-muenchen.de: Pressemitteilung vom 21.10.2025
  • sz.de: “Jede vierte junge Frau berichtet von sexueller Belästigung im Münchner Nahverkehr” vom 20.10.2025

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