Junge deutsche Motorrad-Rowdys treiben am Gardasee ihr Unwesen – und verhöhnen Polizei

Gefährlicher Trend

Junge deutsche Motorrad-Rowdys treiben am Gardasee ihr Unwesen – und verhöhnen Polizei

Am Gardasee haben es sich zwei Deutsche mit der italienischen Polizei verscherzt. Ein Video in den sozialen Medien brachte das Fass zum Überlaufen.

Riva del Garda – Auf den Straßen in Italien geht es oft ziemlich locker zu. Gerade Motorroller oder Motorräder schlängeln sich gern halsbrecherisch durch den Verkehr. Einigen Italien-Urlauber treibt das bestimmt gelegentlich einige Schweißperlen auf die Stirn. Am Gardasee gingen jedoch zwei junge Deutsche zu weit. Obendrein stellten die beiden die Polizei in den sozialen Medien als Spielverderber dar. Das fanden die Behörden allerdings erst später heraus.

Am Kreisverkehr Linfano zwischen Torbole und Riva del Garda stoppte die Ortspolizei Alto Garda e Ledro die jungen Männer. Die Deutschen waren am 6. Oktober auf einer Maschine ohne Kennzeichen unterwegs. Das Nummernschild habe sich durch Vibrationen des Motorrads gelöst, behaupteten beide bei der Kontrolle. Das Kennzeichen befand sich laut Polizei gefaltet im Rucksack.

Deutsche Rüpel heizen mit ihren Maschinen über Straßen am Gardasee

Schnell war selbst den Einsatzkräften der Polizei klar, dass der Fahrer regelmäßig Wheelies machte. Die beiden hatten offensichtlich wiederholt gefährliche Stunts ausgeführt. Die Polizei verhängte eine Strafe von 60,90 Euro, zog den Fahrzeugschein ein und ordnete eine dreimonatige Stilllegung an.

Nach Kontrolle Spott in den sozialen Medien – Gardasee-Polizei reagiert prompt

Acht Tage später entdeckten die Ermittler auf Instagram ein Video von der Kontrolle. Und waren alles andere als amüsiert. „Auf Instagram tauchte ein Video auf, das die Geschichte mit spöttischer Absicht zusammenfasst und Unterstützung von anderen Nutzern des Netzwerks sucht, die nicht versäumten ihre Kritik an den Ordnungskräften zu äußern“, heißt es in einem Instagram-Post der Commune di Arco in einer Stellungnahme der örtlichen Polizei. Das ganze Instagram-Profil sei voller Videos, in denen sich die Person mit riskanten Manövern auch im Gegenverkehr auch auf den Straßen am Gardasee Spaß hat.

Diese Verhalten nehmen laut der Polizei zu, gefährde alle Verkehrsteilnehmer ernsthaft und stifte junge Menschen zum Nachahmen an. Die Kommentare (sowohl von Italienern als auch Ausländern) enthielten nicht nur Unterstützung für die Streiche, sondern auch Botschaften gegen die Polizei sowie die Aufforderung von der Polizei wegzulaufen.

„Alles für die Clicks“, „kann man das nicht zu Hause machen“ oder auch „Mit ner Sumo ohne Straßenzulassung bzw. keine Nummerntafel im Ausland im Straßenverkehr unterwegs… Joa, also was erwartet man denn?“ kommentieren indes einige kritischen Nutzer. Viele feiern den Vorfall, andere sprechen ihr Mitgefühl für das Stilllegen der Maschine für drei Monate aus. Erst am Wochenende starben drei junge Menschen bei einem tragischen Verkehrsunfall in der Nachbarprovinz.

Polizei: „Junger Mann flehte wegzuschauen“

„Trotz seines prahlerischen Verhaltens in den sozialen Medien flehte der junge Mann die Beamten an, wegzuschauen“, berichtet die Polizei Alto Garda e Ledro. Das Verhalten sei Teil eines wachsenden Trends: Immer mehr Motorradfahrer – Touristen wie Einheimische – filmen, riskante Fahrten für Social Media. In Südtirol hingegen wächst der Verkehrs-Frust, Schuld daran sind auch Urlauber.

Allein im Jahr 2025 wurden zehn Verstöße gegen Art. 100 registriert, sechs wegen falsch angebrachter und vier wegen fehlender Kennzeichen, überwiegend bei ausländischen Fahrern. Vor einem ganz anderen Trick am Gardasee warnt die Polizei. (Quelle: Instagram, Polizei Alto Garda e Ledro, Commune di Arco, Rai News) (ml)

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