In Gumpelstadt in Thüringen hat sich ein massives Katzenproblem entwickelt. Immer mehr Tiere streunen durch den Ort; viele von ihnen sind krank, verletzt oder stark unterernährt. Tierschützer sprechen von einem sogenannten „Katzen-Hotspot“. Der Fall sorgt inzwischen weit über Thüringen hinaus für Aufmerksamkeit.
Was mit gut gemeintem Füttern begann, hat sich zu einem ernsten Tierschutzproblem entwickelt. „Ein paar Katzen wurden angefüttert, nicht kastriert und so haben sie sich in den letzten Jahren unkontrolliert vermehrt“, heißt es im MDR Thüringen Journal, das jetzt von dem Zustand berichtet hat. Inzwischen sind Dutzende Tiere betroffen – und auch die Anwohner leiden unter den Folgen.
Katzenplage sorgt für Ärger in Thüringen
Vor allem die Hinterlassenschaften der Tiere werden zur Belastung. „Das Schlimmste ist eigentlich das ganze Thema Hinterlassenschaften“, berichtet eine Anwohnerin im MDR Thüringen Journal. „Wir haben einen großen Garten, wir haben große Wiese, wir wollen mit den Kindern rausgehen und wir sind die letzten Wochen jetzt ganz extrem nur noch damit beschäftigt gewesen, quasi die Gärten durchzusuchen, dass wir da nicht in irgendwelche Tretminen reinlaufen.“
Die Situation eskalierte zuletzt so stark, dass der Tierschutzverein „Das Mietzhaus – die Pfötchenretter“ aus Hessen alarmiert wurde. Mehrere Katzen aus Gumpelstadt wurden inzwischen in die Pflegestation gebracht, um dort zu Kräften zu kommen.
Dramatische Szenen bei der Fütterung
Tierschützerin Ramona Ritz, die Vorsitzende des Vereins, zeigt sich betroffen. Sie vergleicht die Situation im MDR Thüringen Journal mit einem Fischbecken. Dadurch, dass nur wenige Schalen für die Katzen hingestellt worden seien, hätten sich die Katzen an einer Stelle versammelt und alle wollten gleichzeitig an den Napf. „Dadurch kam es eben auch dazu, dass die kleineren verdrängt wurden, die sich durchsetzen wollten, dass sie auch ans Futter kamen, und deswegen haben da auch zwei Katzen ihre Augen leider verloren.“ Solche Zustände sind in Thüringen leider keine Seltenheit. Immer wieder entstehen ähnliche Hotspots, wenn Katzen unkontrolliert gefüttert und nicht kastriert werden.
Deshalb fordern viele Tierschützer eine landesweite Kastrations- und Registrierungspflicht für Katzen in Thüringen. Auch der Wartburgkreis plant eine eigene Katzenschutzverordnung. „Die Katzenhalter müssen wissen, dass es Teil ihrer Verantwortung ist, ihre Tiere registrieren zu lassen, aber halt auch kastrieren zu lassen“, sagt Martin Rosenstengel, Kreisbeigeordneter des Wartburgkreises, im MDR Thüringen Journal. „Es gehört einfach dazu, dass man seine Tiere nicht ungehindert draußen fortpflanzen lässt, weil viele der Kitten nachher sehr schlecht ernährt sind und kaum überleben können.“
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In den kommenden Wochen sollen weitere Katzen aus Gumpelstadt in die Pflegestation gebracht werden. Nach der Behandlung und Kastration sollen sie teils zurück nach Thüringen oder in neue Familien vermittelt werden. Doch die Versorgung ist teuer. Der Verein „Das Mietzhaus – die Pfötchenretter“ bittet daher um Spenden, um die medizinische Betreuung der Tiere finanzieren zu können. Das kannst du unter über PayPal unter der Adresse [email protected] oder der IBAN DE90 8409 4754 0004 1922 30 tun.
