Tierkolumne
Katzen wollen Abwechslung beim Futter: So sieht die optimale Ernährung aus
Was soll ich füttern? Diese Frage beschäftigt jeden Katzenhalter. Die Ernährung soll die Katze bestmöglich mit Nährstoffen versorgen. Aber das ist nicht alles.
Katze Berta liebt Trockenfutter und schaut Nassfutter nicht einmal an. Bei Kater Mogli ist es genau umgekehrt. Dann gibt es Katzen, die Abwechslung bei den Aromen wünschen und solche, die beispielsweise nur „Rind mit Huhn und Käse“ speisen. Geschmäcker sind so individuell wie die Katzen selbst.
Trockenfutter ist praktisch. Es lässt sich leicht aufbewahren, die zu verfütternde Menge ist kleiner und die Fütterung unterm Strich meist günstiger. Außerdem putzt es beim Knabbern die Zähne. Während im Trockenfutter höchstens zwölf Prozent Wasser enthalten sind, besteht das Feuchtfutter zu etwa 80 Prozent aus Wasser. In der Flüssigkeit entfalten sich die Aromen besser, deshalb schmeckt es den meisten Katzen besser. Weiterer Vorteil: Weil Katzen in der Regel wenig trinken, bekommen sie mit dem Feuchtfutter eine schöne Portion Flüssigkeit extra. Es darf gern zwischen Trocken- und Feuchtfutter abgewechselt werden.
Ältere Katzen vertragen Milch meist schlecht
Was ist mit Milch? Das Bild eines Kätzchens, das genüsslich seine Milch schlabbert, ist vielen von uns geläufig. So kommt es, dass bis heute immer wieder Katzen mit Milch gefüttert werden, diese aber gar nicht vertragen und nach dem Verzehr unter Bauchschmerzen und Verdauungsproblem leiden. Hintergrund: Um den in der Milch enthaltenen Zucker zu verdauen, ist ein Enzym namens Laktase nötig. Junge Katzen bilden diese Laktase, da sie von der Mutter gesäugt werden. Doch wenn sie älter werden und weniger Milch zu sich nehmen, stellt der Körper die Laktase-Produktion ein.
Bekommen die Tiere im Erwachsenenalter dann wieder Milch, vertragen sie das schlecht. Einzige Ausnahme: Bauernhofkätzchen, die von klein auf immer Milch getrunken haben, bleiben daran gewöhnt und haben keine Probleme. Für alle anderen Katzen gilt: Wasser ist das beste und gesündeste Getränk für sie.
Katzenfütterung ist eine komplexe Sache
Selbstgemachtes? Viele Katzenbesitzer lieben es, für den Stubentiger zu kochen. Verständlich, denn wer Futter selbst zubereitet, weiß ganz genau, aus welchen Bestandteilen es besteht. Außerdem kann man die Vorlieben des Stubentigers berücksichtigen. Trotzdem: Katzenfütterung ist eine sehr komplexe Sache, und die Gefahr von Mangelerscheinungen oder Überversorgung ist groß. Als Abwechslung spricht aber nichts gegen Selbstgemachtes ein- bis zweimal pro Woche.
Die Vorlieben der Tiere mögen oft komplex sein, die Grundsätze der Fütterung sind es nicht. Futter soll ausgewogen den Ernährungsbedarf des Tieres decken – und schmecken. Damit wäre das Wichtigste erledigt. Dann geht es noch um das Thema „Menge“. Oft meinen es Katzenfreunde zu gut mit ihrem Liebling. Der Bedarf hängt ab von der Rasse, dem Alter und dem individuellen Temperament, vor allem aber von den Haltungsbedingungen.
Meist verbrauchen Wohnungskatzen weniger Energie als Freigänger. Pi mal Daumen gilt: Eine 4 kg schwere ausgewachsene, kastrierte Katze (oder Kater) benötigt bei Wohnungshaltung am Tag im Schnitt etwa 180 kcal. Das entspricht in etwa 50 Gramm Trockenfutter oder 200 g Nassfutter. Freigänger haben einen Bedarf von rund 250 kcal und dürfen etwa 65 Gramm Trocken- beziehungsweise 280 Gramm Nassfutter bekommen. Wenn die Katze nicht so viel mag, hat sie sich womöglich schon mit Mäusen versorgt oder beim Nachbarn etwas bekommen. Tipp: Wer feste Fütterungszeiten einführt, sorgt gleichzeitig dafür, dass die Katze zu festen Zeiten heimkommt.
Zur Person: Tanja Warter ist Tierärztin und verknüpft seit Jahren die Leidenschaft für die Tiermedizin mit dem Spaß am Schreiben.
Sie haben Haustiere und wollen mehr über sie erfahren? Unsere Tierärtzin gibt in ihrer Kolumne Tipps:
