„Klare Linien“: FDP macht sich über Koks-Bürgermeister der CSU lustig

Thomas Pardeller aus Neubiberg

„Klare Linien“: FDP macht sich über Koks-Bürgermeister der CSU lustig

Nach dem Kokainfund bei Pardeller spottet die FDP über die CSU. Ein Video sorgt für Aufsehen. Doch ist das noch Wahlkampf oder schon zu viel?

Regensburg – Der Fall Thomas Pardeller machte vergangene Woche Schlagzeilen: Der CSU-Bürgermeister von Neubiberg wurde von der Polizei in München mit 0,2 Gramm Kokain erwischt – jetzt hat er sein Amt erstmal ruhen lassen.

Ausgerechnet ein Mitglied der Anti-Drogen-Partei CSU! Das sorgte für viel Hohn und Spott. Jetzt macht sich auch die FDP in Regensburg über Pardeller lustig: In einem Instagram-Video sitzen zwei Liberale an einem Tisch. Oberbürgermeister-Kandidat Horst Meierhofer liest auf dem Laptop einen Artikel über den Fall Pardeller. „Die CSU macht offensichtlich eine andere Art Wahlkampf als die anderen Male“, sagt er. „Da müss ma ganz schön Gas geben.“

Kokain-Skandal in der CSU: Für die FDP super Stoff für den Wahlkampf

Ihm gegenüber sitzt der Oberpfalz-Chef der Jugendorganisation Julis, Daniel Pestner. Und zieht drei weiße Linien auf seinem Handy! „Sag amal, was machst du für ein Schmarrn“, fragt ihn Meierhofer. „Ja, du willst doch Oberbürgermeister werden. Ich dachte, das macht man so“, entgegnet Pestner und tut überrascht. Meierhofer: „Klare Linien ziehen? Ja, aber nur in unserem Wahlprogramm.“ Am Ende steht der Spruch: „Hilfe für die CSU: Suchtberatung – Hilfe für Regensburg: FDP“.

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Namhafte FDP-Politiker finden das Video saulustig, unter anderem Ex-Bayern-Chef Martin Hagen. Super Stoff für den Wahlkampf, also? Oder haben die Liberalen da eine Linie überschritten? Pardeller befindet sich nach dem Drogen-Skandal im Krankenstand, sein Stellvertreter übernimmt die Geschäfte. Laut Kreisverband habe sich der 37-Jährige zu einer „vierwöchigen medizinischen Maßnahme entschieden“.

Thomas Pardeller: „Ich habe eine Riesendummheit gemacht“

Am 20. Oktober wandte sich Pardeller mit einer Erklärung an die Öffentlichkeit. „Ich habe einen Riesenfehler, eine Riesendummheit gemacht“, schreibt der 37-Jährige. Er gibt zu, mit einer geringen Menge Kokain vor einer Disco in München erwischt worden zu sein. Diesen Fehler bedaure er zutiefst.

Die vergangenen eineinhalb Jahre seien für ihn eine „sehr schwierige Zeit“ gewesen: „Ich habe in dieser Phase zwei geliebte Menschen verloren, die mir mein Leben lang Halt, Liebe und Orientierung gegeben haben – meine Großeltern.“ Beide seien ganz unerwartet kurz nacheinander gestorben. Sein Opa sei bis zu seinem Tod auch von ihm zu Hause gepflegt worden. Seine Großeltern seien für ihn „Familie, Rückhalt und moralischer Kompass zugleich“ gewesen. Und: „Ihr Tod hat in mir eine große Leere hinterlassen.“

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