Wenn junge Menschen heute über die Zukunft nachdenken, dann ist es oft nicht der Traum vom Eigenheim oder der nächste Karriereschritt, der sie beschäftigt – sondern die Angst vor einer unbewohnbaren Erde. Eine neue Untersuchung der Universität Exeter will zeigen, wie tief die Sorge über den Klimawandel in der jungen Generation verankert ist – und wem sie dafür die Schuld geben.
Studie untersucht psychische Belastung durch Klimawandel
Wie die Nachrichtenwebsite ClimateCrisis247 berichtet, habe die Politikwissenschaftlerin Professorin Juliet Carlisle von der Universität Exeter eine Studie geleitet, die sich mit den psychologischen Auswirkungen des Klimawandels auf junge Menschen in den USA befasst. Die Ergebnisse sollen demnächst veröffentlicht werden. Bereits jetzt zeichne sich laut Carlisle ab, dass viele junge Erwachsene unter sogenannter „Klimaangst“ litten – einem Zustand, der sich in Form von Trauer, Depressionen, posttraumatischem Stress und in extremen Fällen auch Suizidgedanken äußern könne.
Die Studie wolle außerdem untersuchen, ob jüngere Generationen – insbesondere Menschen unter 40 – die Klimakrise grundsätzlich anders wahrnähmen als etwa die sogenannten Babyboomer, also die zwischen 1946 und 1964 Geborenen. Laut ClimateCrisis247 sei es jedoch noch unklar, inwiefern sich diese Wahrnehmung auf das tatsächliche Verhalten auswirke. Ein möglicher Grund für die Unterschiede sei, dass jüngere Menschen von klein auf mit Informationen über den Klimawandel konfrontiert worden seien – etwa durch Schule, soziale Medien oder Popkultur.
Generationskonflikt: Wer trägt die Verantwortung?
Ein weiterer Aspekt der Untersuchung sei laut ClimateCrisis247 die Frage nach der Schuldzuweisung: Wer ist verantwortlich für die aktuelle Klimakrise? In sozialen Netzwerken kursierten demnach zahlreiche Memes und Hashtags, in denen die Babyboomer-Generation für globale Probleme wie den Klimawandel verantwortlich gemacht werde. Diese Zuschreibungen stammten laut der Studie vor allem von Millennials, also Menschen, die zwischen 1981 und 1996 geboren wurden.
Professorin Carlisle habe darauf hingewiesen, dass viele Menschen der älteren Generation die dramatischsten Folgen des Klimawandels möglicherweise nicht mehr erleben würden. Die heute 30-Jährigen hingegen müssten sich auf ein Leben in einer zunehmend instabilen Umwelt einstellen – mit extremen Wetterlagen, Ressourcenknappheit und sozialen Spannungen.
Unterschiedliche Lebensrealitäten
Die Studie wolle laut ClimateCrisis247 auch beleuchten, wie sich die unterschiedlichen Lebensrealitäten der Generationen auf ihre Haltung zur Klimakrise auswirkten. Während viele Babyboomer in einer Zeit wirtschaftlichen Aufschwungs aufgewachsen seien, stünden jüngere Menschen heute vor multiplen Krisen: Klimawandel, Inflation, Wohnungsnot und politische Unsicherheit. Diese Faktoren könnten das Gefühl verstärken, dass frühere Generationen nicht genug getan hätten, um die Welt für kommende Generationen zu sichern.
Der Beitrag Klimakrise macht junge Menschen krank – und sie geben den Boomern die Schuld erschien zuerst auf NEWS IN FIVE.
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