Kontaktpolizist soll weitere Frauen belästigt haben

Aus dem Gericht

Kontaktpolizist soll weitere Frauen belästigt haben

Hat ein Bremer Kontaktpolizist über Jahre in seiner Funktion Frauen sexuell belästigt? Diese Frage muss ein Gericht derzeit klären.

Der vor dem Bremer Amtsgericht angeklagte und vom Dienst freigestellte Kontaktpolizist hat offenbar weitere Frauen sexuell genötigt. Im Rahmen der Beweisaufnahme sagte am Mittwoch eine 57-jährige Bremerin aus, die im Jahr 2017 unangenehme Erfahrungen mit dem 61-Jährigen gemacht. Sie erstattete jedoch erst Anzeige, als publik wurde, dass der Beamte vom Dienst freigestellt wurde.

Gespräch ging in sexualisierte Richtung

Die Zeugin berichtete, dass sie und eine Bekannte im Rahmen des Tierschutzes in Bremen von dem Mann angesprochen worden seien. Der Mann habe die Personalien aufgenommen, wenige Tage später sei sie von ihm in die Polizeiwache am Wall eingeladen worden, um über die Aktivitäten für die Rettung von Tauben zu informieren. Nachdem es in seinem Zimmer zunächst ein Gespräch zu diesem Thema gegeben habe, habe ihr der Polizist das Du angeboten. „Dann kippte es ins Persönliche und in eine sexualisierte Richtung“, erzählte die 57-Jährige. Der Beamte habe ihr erzählt, dass er „für alles offen“ und sie sehr attraktiv sei. „Es wurde mir zunehmend unangenehm“, so die Frau. Der Mann sei näher gerückt. Ob er, wie sie bei der Anzeigenerstattung angegeben hatte, die Hand auf ihren Schenkel gelegt hatte, konnte sie nicht mehr genau erinnern. „Ich wollte schnell weg“, war ihre Reaktion. Als sie mit Auto losgefahren sei, habe er ihr telefonisch mitgeteilt, dass sie ihren Schal vergessen habe. „Ich habe ihm gesagt, dass er ihn entsorgen soll.“

Er schrieb, dass er geil sei

Per Messenger-Dienst erreichten sie mehrmals Nachrichten, in denen sich der Beamte erkundigte, wie es ihr gehe. Nachts sei dann eine Nachricht gekommen, ob sie vorbeikommen könne. „Er schrieb, dass er geil sei und ob ich es ihm besorgen könne“, berichtete die Zeugin. Sie habe am nächsten Tag geantwortet, dass sie verheiratet sei und nichts mit ihm zu tun haben wolle. Schließlich habe sie mit einem neuen Handy eine neue Nummer gehabt. Als sie dann von der Freistellung des Mannes gehört habe, sei sie zur Polizei gegangen.

In dem angeklagten Fall, in dem der Polizist im Juli 2021 eine Prostituierte sexuell genötigt haben soll, sagte die damalige Freundin aus, die die Polizei benachrichtigt hatte. Sie berichtete, dass ihre Freundin sich Hilfe durch den Polizisten erhofft hatte, wenn sie ihm „einen blasen“ würde. Das habe sie dann wohl auch getan. Sie habe aber lieber die Polizei benachrichtigt.

Die Verhandlung wird im November fortgesetzt. Der Angeklagte schweigt zu den Vorwürfen. Sein Verteidiger hat Beweis㈠anträge angekündigt. Bislang ist die Urteilsverkündung für den 11. November geplant.

Related Post

Leave a Comment