Xanten. Im ehemaligen Kloster Mörmter steht einer der am häufigsten gesungenen Psalmen der Kirche im Zentrum. Eine konzertante Seltenheit gibt es im Kapitelsaal im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Resonanzen“ zu hören.
Freunde klassischer Musik können sich auf gleich Konzertabende freuen, die große Gefühle und neue Denkanstöße versprechen. Am Dienstag, 28. Oktober, steht im ehemaligen Kloster Mörmter das Magnificat, einer der am häufigsten gesungenen und gebeteten Psalmen der Kirche, im Zentrum einer Konzertlesung. Eine konzertante Seltenheit gibt es am Donnerstag, 6. November, im Kapitelsaal im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Resonanzen“ zu hören.
Domkantor Matthias Zangerle bezeichnet es gar als „Sensation“, dieses Werk live im Kapitelsaal des Xantener Domes zu erleben: Die Chaconne (oder Ciacona) in d-Moll für Violine solo aus der Partita Nr. II. zähle zweifelsohne zu den berühmtesten Werken von Johann Sebastian Bach, wie er schreibt. „Die meisten Geiger und Geigerinnen werden sie im Studium erarbeitet haben. Dennoch ist sie nur selten live zu hören, aufgrund der extremen technischen und musikalischen Ansprüche, die das Werk an die Interpreten stellt“, erklärt Zangerle weiter.
Die „Einzigartigkeit des fast halbstündigen letzten Satzes der Partita, seine subtile, zutiefst berührende Emotionalität“ hätten zu großer Popularität und zahlreichen Bearbeitungen des Werkes geführt. Johannes Brahms schreibt über die Chaconne in einem Brief an Clara Schumann: „Auf einer einzigen Notenzeile, für ein kleines Instrument, schreibt der Mann [Bach] eine ganze Welt tiefster Gedanken und kraftvollster Gefühle.“
Bei dem Konzert am Donnerstag, 6. November, um 19.30 Uhr im Kapitelsaal spielt der aus Mazedonien stammende Barockgeiger Emilio Percan die Chaconne. „Ein Meister seines Fachs“, wie der Domkantor betont. Emilio Percan tritt als Solist und Konzertmeister mit verschiedenen europäischen Orchestern auf und arbeitet mit Künstlern wie Viktoria Mullova, Daniel Hope (Doppelkonzerte), Simone Kermes, Dorothee Mields, Maurice Steger und Daniel Müller-Schott zusammen. Er konzertiert in ganz Europa, in Südamerika, Japan, China, Israel und den USA, hat bereits mehr als 20 CDs aufgenommen. Seit März 2015 ist er Dozent für Violine an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz.
Neben der Partita d-Moll werden zwei weitere Werke von Bach zu hören sein: die Sonaten in h-Moll und E-Dur für Violine und Cembalo. Emilio Percan wird diese Werke gemeinsam mit der Kempener Cembalistin Ute Gremmel-Geuchen aufführen.
Weit häufiger zu hören, aber nicht weniger besonders ist der Lobpreis Mariens, der bei einer Konzertlesung in der Klosterkirche Mörmter am Dienstag, 28. Oktober, um 19 Uhr im Mittelpunkt steht. Der Förderverein Kloster Mörmter und die Fazenda da Esperanca laden hierzu gemeinsam ein. Das Magnificat gehöre zu den am häufigsten gesungenen und gebeteten Psalmen der Kirche, sowohl in der römisch-katholischen als auch in der evangelischen Kirche, wie die Veranstalter mitteilen. Meditative Worte der heutigen Zeit von Bastian Rütten sollen zudem Denkanstöße liefern. Mitwirkende sind darüber hinaus Elmar Lehnen (Musik) und Brigitte Lehnen (Gesang).
Im Anschluss werden Getränke und Gebäck im Hofcafé der Fazenda angeboten. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.
(beaw up)
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