Wechsel nicht ratsam?
Krösche-Erfolg sorgt für Abgangs-Gerüchte – Ex-Eintracht-Boss mit Warnung
Markus Krösche bringt sich als Sportvorstand bei Eintracht Frankfurt bei Top-Vereinen ins Gespräch. Sein Vorgänger mahnt aber zur Vorsicht.
Frankfurt – In den letzten Jahren hat Eintracht Frankfurt sich langsam aber sicher zu einer deutschen Spitzenmannschaft gemausert. Einmal durch sportliche Erfolge wie den DFB-Pokalsieg 2018 oder die regelmäßigen Teilnahmen an internationalen Wettbewerben in den letzten Jahren. Aber auch durch die Arbeit hinter den Kulissen, die den sportlichen Aufstieg erst möglich machte.
Besonders das Personalmanagement und die erzielten Transfererlöse waren in den vergangenen Jahren überragend. Zu verdanken ist das unter anderem dem ehemaligen Sportvorstand Fredi Bobic und dessen Nachfolger Markus Krösche, der bei der SGE seit 2021 die Fäden zieht. Alleine die Verkäufe von Randal Kolo Muani, Hugo Ekitiké und Omar Marmoush in den letzten gut zwei Jahren brachten 265 Millionen Euro ein.
Krösche-Vorgänger Fredi Bobic warnt SGE-Sportvorstand vor Wechsel zu Bayern und Co.
Kein Wunder also, dass Krösche inzwischen nicht mehr nur in Frankfurt ein gefragter Mann ist. Schon länger wird der 45-Jährige mit anderen Vereinen in Verbindung gebracht, insbesondere der große FC Bayern München soll großes Interesse zeigen. Ob ein Wechsel von Frankfurt weg aber tatsächlich ratsam ist? Bobic jedenfalls hat in dieser Sache seine Zweifel.
Gegenüber der Bild sagte der 53-Jährige, der heute Fußballchef des polnischen Klubs Legia Warschau ist, Krösche müsse seine Optionen gut abwägen. „Ich glaube, dass es ihm an seinem aktuellen Arbeitsplatz gar nicht so schlecht geht. Er kann sich auch Beispiele ansehen, die zeigen, dass ein Wechsel nicht immer von Vorteil ist. Für einen Manager ist der Posten in Frankfurt jedenfalls nicht schlecht. Aber das muss er selbst fühlen.“
Über die Entwicklung der SGE in den letzten Jahren freut sich Bobic indes sehr. „Aus dem ersten Drittel der nationalen Spitze ist der Verein nicht mehr wegzudenken. Dabei stand er vor neun Jahren mit einem Bein mehr in der zweiten Liga als in der ersten. Das war Spitz auf Knopf! Dass sich die Eintracht dann so stabilisiert hat, ist bemerkenswert“, analysierte der Sportfunktionär.
In der laufenden Saison traut Bobic seinem Ex-Klub einiges zu, wünscht sich unbedingt das Erreichen der K.o.-Phase in der Champions League. „Denn dann ist, wie man so schön sagt, alles möglich“, unterstrich er. „Mit ‚alles‘ meine ich aber nicht den Champions-League-Sieg. Das ist eine sehr junge Mannschaft, die entweder begeistert oder dafür sorgt, dass man sich wundert, wie sie schon wieder fünf kassiert haben kann.“
Ein vor dem Hintergrund der jüngsten Eintracht-Niederlage in der Königsklasse gegen den FC Liverpool besonders treffender Satz. Am Ende stand ein ernüchterndes 1:5, das sich nur zu gut in eine Reihe enttäuschender Ergebnisse in den vergangenen Wochen einfügte. Vor allem die Defensive sorgt im Moment für riesige Probleme: Alleine in den letzten sechs Pflichtspielen wurden den Adlern 23 Gegentore eingeschenkt.
