Mieten steigen nur noch leicht

Langsam zeichnet sich Entspannung bei den Mieten in deutschen Städten und Regionen ab. Sie steigen nur noch so schnell wie die allgemeinen Lebenshaltungskosten. Gleichzeitig ist das Angebot an Wohnungen gering, und sie werden nahezu in Rekordtempo neu vermietet. Das zeigt das aktuelle Update des sogenannten GREIX-Mietpreisindex, der vom Kieler Institut für Weltwirtschaft veröffentlicht wird. Er bündelt Angebotsmieten für Wohnungen in 37 deutschen Städten und Regionen.

Niedrigster Zuwachs seit Ende 2021

Im Vergleich zum Vorquartal (Q3 zu Q2/2025) legten die Angebotsmieten um 0,5 Prozent zu. Inflationsbereinigt stagnierten sie. Gegenüber dem Vorjahresquartal stiegen die Mieten nominal um 3,5 Prozent und inflationsbereinigt um 1,2 Prozent. Das sei der niedrigste Jahreszuwachs seit Ende 2021.
“Die Preisdynamik am Mietmarkt hat sich nach den hohen Steigerungen der letzten Jahre deutlich abgekühlt”, sagte Jonas Zdrzalek, Projektleiter des GREIX am Kiel Institut. “Im Durchschnitt steigen die Mieten nur noch im gleichen Tempo wie die Inflation. Zugleich werden Wohnungen schneller vermittelt, was den anhaltend hohen Bedarf an Wohnraum verdeutlicht.”

Uneinheitliche Entwicklung in den Großstädten

In den acht größten deutschen Städten verlief die Entwicklung im Quartalsvergleich unterschiedlich. Am stärksten stiegen die Mieten in Leipzig (+1,1 %) und Düsseldorf (+0,7 %). In München, Frankfurt am Main und Köln betrug der Anstieg jeweils 0,5 Prozent, in Stuttgart 0,3 Prozent. Leichte Rückgänge gab es in Hamburg (-0,2 %) und Berlin (-0,3 %).
Dabei ist das Mietniveau stark gespreizt. In München lag die durchschnittliche Kaltmiete im 3. Quartal mit 22,96 Euro pro Quadratmeter an der Spitze, gefolgt von Frankfurt am Main (17,55 Euro), Stuttgart (16,11 Euro), Berlin (15,82 Euro), Hamburg (15,62 Euro) und Köln (15,21 Euro) bilden das Mittelfeld, Düsseldorf (14,40 Euro) und Leipzig (10,14 Euro) das untere Ende. Im gewichteten Durchschnitt über alle 37 Städte lag der Quadratmeterpreis bei 14,16 Euro.

Auffällige Veränderungen in kleinen Städten

Deutlich gestiegene Mieten zeigten Potsdam (+3,4 %) und Erfurt (+3,2 %). Spürbare Steigerungen gab es auch in Nordrhein-Westfalen: In Hamm (+1,8 %), Mönchengladbach und Wuppertal (jeweils +1,6 %) lag das Plus deutlich über dem Durchschnitt. Rückgänge gab es in Bielefeld (-1,3 %, Bocholt (-0,6 %) und Münster (-0,4 %). Mit 14,48 Euro pro Quadratmeter in Potsdam, 14,27 Euro in Augsburg und 13,74 Euro in Münster liegen einige kleinere Städte auf Großstadtniveau. Am unteren Ende liegen Chemnitz (6,15 Euro), Gelsenkirchen (7,42 Euro) und Duisburg (8,21 Euro).

Inseratsdauer fast auf Tiefststand – Angebotsknappheit hoch

Die Zahl der Mietwohnungsangebote stieg gegenüber dem Vorquartal um 3,8 Prozent, war im langfristigen Vergleich aber gering – rund 15 Prozent weniger als im Jahr 2015. In Hamburg und Leipzig hat sich die Zahl der Inserate seitdem nahezu halbiert. Die durchschnittliche Inseratsdauer fiel im dritten Quartal auf gut 24 Tage – knapp einen Tag weniger als noch im Vorquartal und gut vier Tage weniger gegenüber dem Vorjahresquartal. Aus historischer Sicht ist dieser Wert äußerst niedrig, heißt es aus Kiel. Bei Start der Datenerfassung vor rund zehn Jahren betrug die Inseratsdauer im Schnitt 34 Tage, lag zwischenzeitlich allerdings kurzzeitig auf einem noch minimal niedrigerem Niveau als jetzt.

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