Mit Bierkrug, Kompass und Kuhohrmarke: Andreas Wild (54) will Tölzer Landrat werden

Mit Bierkrug, Kompass und Kuhohrmarke

Mit Bierkrug, Kompass und Kuhohrmarke: Andreas Wild (54) will Tölzer Landrat werden

Die Grünen im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen haben Andreas Wild (54) zum Kandidaten für die kommende Landratswahl gewählt. Der Tölzer erhielt eine deutliche Mehrheit der Stimmen.

Geretsried/Bad Tölz – 55 von 57 wahlberechtigten Mitgliedern der Grünen gaben am Mittwochabend im kleinen Ratsstubensaal in Geretsried – bei einer Enthaltung und einem ungültigen Wahlzettel – Andreas Wild ihre Stimme. Der Tölzer bewirbt sich nun um die Nachfolge des noch amtierenden Landrats Josef Niedermaier (FW).

Grüne schicken Tölzer Kreisvorsitzenden in den Wahlkampf

Vor der Bewerbungsrede von Andreas Wild zeigte sich dritter Landrat Klaus Koch (Grüne) erfreut über dessen Kandidatur. „Besser kann es nicht laufen, dass wir in der Fraktion so eine Kraftspritze bekommen: Das pustet uns richtig starken Wind in die Segel“, frohlockte er.

Besser kann es nicht laufen, dass wir in der Fraktion so eine Kraftspritze bekommen: Das pustet uns richtig starken Wind in die Segel.

Klaus Koch, dritter Landrat von Bad Tölz-Wolfratshausen

Sein Sohn Jakob und Kreisrätin Teresa Wimmer erinnerten danach an wichtige Herausforderungen, wie beispielsweise die Verbesserung der Seniorenpflege sowie den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und des Radwegenetzes. „Der Kreistag braucht noch stärkere grüne Akzente“, forderte Koch junior.

Landratskandidat Andreas Wild bringt langjährige Wirtschafts- und Führungskompetenz

Dafür will künftig Wild sorge:. Der 54-Jährige leitet derzeit den Grünen-Kreisverband gemeinsam in einer Doppelspitze mit Melanie Grünewald und war zuvor lange im Ortsverband Bad Tölz aktiv. Als Geschäftsführer mittelständischer Produktionsbetriebe bringt Wild langjährige Wirtschafts- und Führungskompetenz mit und hat als Pflegevater sowie ehemaliger Vorsitzender des Kreisjugendrings (KJR) zahlreiche Berührungspunkte mit der Landkreispolitik.

Demonstrativ griff Wild zu Beginn seiner Rede zu einem Bierkrug mit dem Landkreis-Wappen, den er einst vom ehemaligen und bereits verstorbenen Landrat Manfred Nagler zum Dank für seine ehrenamtliche Arbeit als KJR-Vorsitzender erhalten hatte. „Als Landrat möchte ich mich den jungen Menschen aktiv zuwenden: denen, über die die Politik zu oft hinweg bestimmt, die hier keinen Wohnraum finden, nicht ohne Auto zu ihrem Ausbildungsplatz kommen und über deren Wehrpflicht jetzt vielleicht auch noch das Los entscheidet“, versprach Wild.

Wild will sich für die Jugend und den Erhalt der Wolfratshauser Kreisklinik einsetzen

Danach holte der Landratskandidat einen symbolträchtigen Kompass hervor, der sich an Gemeinwohlinteressen wie Sicherheit, Ordnung und soziale Absicherung orientiert. Es folgte eine grüne Atemschutzmaske, die seine Verbundenheit zur Kreisklinik in Wolfratshausen ausdrücken sollte. „Sie muss in kommunaler Trägerschaft erhalten bleiben“, stellte er klar.

Mit sogenannten Warming stripes verdeutlichte Wild die Gefahren des Klimawandels, der im August 2023 unter anderem zur Hagelkatastrophe im Landkreis geführt hatte. Die Gewinnung von erneuerbaren Energien sei daher umso wichtiger. Als letztes Symbol präsentierte der 54-Jährige eine Ohrmarke für Kühe. Sie stehe für „Artenschutz, Wiedervernässung von Mooren und eine Ökomodellregion“ sowie für eine Stärkung landwirtschaftlicher Betriebe.

Wild ruft zu einer transparenteren Politik auf: „Wir müssen raus aus dieser grünen Bubble“

Abschließend rief Wild zu einer transparenten Politik und einer intensiveren Kommunikation der Landkreisgemeinden auf. „Als Landrat werde ich im ganzen Landkreis gleichermaßen präsent und ansprechbar sein“, gelobte der Tölzer. Der anschließende laute Applaus und das eindeutige Votum seiner Parteifreunde machen ihn freilich nicht übermütig. „Wir müssen raus aus dieser grünen Bubble und auch dahin gehen, wo man uns vielleicht nicht mag“, forderte Wild.

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