Kommunalwahl
Moosburger Grüne nominieren Liste für Stadtrat: „Ihr alle macht unser Stadtbild bunt und einzigartig“
Mit 50 Prozent Frauen und vielen neuen Kandidierenden setzen die Grünen in Moosburg auf gesellschaftliches Engagement bei der Wahl.
Moosburg – Eines steht bei den Moosburger Grünen schon vor der Kommunalwahl am 8. März fest: Die Stadtratsfraktion wird sich verändern. Zum einen, weil Landtagsabgeordneter Johannes Becher (wie berichtet) nach 18 Jahren nicht mehr für den Rat kandidieren wird. Dass er am Dienstag bei der Aufstellung der Grünen-Stadtratsliste im Drei Tannen dennoch dabei war, bescherte ihm im Heimat-Ortsverband erstmals den Wahlleiter-Posten. Zum anderen dürfte sich auch auf den übrigen Sitzen etwas tun: Die aktiven Rätinnen Alexandra Becher und Nathalie von Pressentin haben hintere Listenplätze übernommen, während sich auf den ersten sechs Plätzen – so viele Sitze haben die Grünen zumindest derzeit inne – gleich drei Newcomer tummeln. Auch sonst ist die Liste gespickt mit Personen, die sich erstmals um dieses Ehrenamt bewerben.
Die Stadtratsliste der Grünen
1. Verena Beibl, 2. Michael Stanglmaier (Bürgermeisterkandidat), 3. Ramona Rümelin, 4. Kilian Linz, 5. Astrid von Willmann, 6. Matthias Röck, 7. Lisa Hölzl, 8. Helmut Tischer, 9. Viktoria Eiden, 10. Stefan Bullok, 11. Antonia Kreuzer, 12. Reinhard Blum, 13. Caroline Wetzstein, 14. Lukas Reingruber, 15. Nathalie von Pressentin, 16. Fabian Biebl, 17. Alexandra Becher, 18. Klaus Gmeinwieser, 19. Julia Becher, 20. Zeno Heilmaier, 21. Julia Hagen, 22. Matthias Becher, 23. Barbara Bucksch und 24. Bernhard Hrodek. Ersatzliste: Sieglinde Hanson, Manuel Grund, Gertie Reiter, Tim Spyra, Rita Metz und Benjamin Baisch.
Den Moosburgern dürften viele dennoch bekannt sein, da diese in den vergangenen Jahren durch gesellschaftliches Engagement zum Wohle des Stadtlebens aufgefallen waren. Etwa die beiden Ortsvorsitzenden Ramona Rümelin und Barbara Bucksch, die nicht nur erfolgreich mehrere überparteiliche Workshops zur Innenstadt-Zukunft moderiert hatten, sondern auch Mitbegründerinnen des „Bündnis für Menschlichkeit und Demokratie – Moosburger Mosaik“ sind. Oder auch die jungen Mütter Lisa Hölzl und Antonia Kreuzer, die als Vertreterinnen des „Moosburger Elternbündnis“ von den Besucherrängen aus andauernden Druck auf den Stadtrat ausgeübt und so Verbesserungen bei den Betreuungsplätzen erzielt haben.
Liste deckt gesamte Bandbreite der Gesellschaft ab
Sowohl beim Alter als auch bei den Berufen deckt die Liste die gesamte Bandbreite der Gesellschaft ab. Unter den 21- bis 72-Jährigen befinden sich Lehrkräfte, Elektrotechniker, Selbstständige und Automobil-Ingenieure, aber auch eine Pflegeberaterin, ein Veranstaltungstechniker und eine Wirtschaftspsychologin. Viele von ihnen sind in Vereinen engagiert oder machen sich bei Institutionen wie dem THW oder in sozialen Organisationen für ihre Mitmenschen stark. In vielen der Bewerbungsreden wurde deutlich, dass fast allen die Themen bezahlbarer Wohnraum, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, gesunde Wirtschaft, soziale Teilhabe und die grünen Klassiker wie Umweltschutz und Mobilitätswende auf den Nägeln brennt.
Wie Kommunalpolitik das Leben verändern kann
Warum sich Kommunalpolitik lohnt, erklärte Stellvertretende Fraktionsvorsitzende Verena Beibl (Listenplatz 1) mit einem Erlebnis: „Ein Moment ist mir total hängengeblieben. Nach der Abstimmung über meinen Antrag für kostenfreies Schwimmen im Freibad für Kinder kam eine Mutter zu mir und sagte: Ohne diesen Antrag wären wir nicht hier – wir könnten uns das nicht leisten, Schwimmen zu gehen.“ Da sei ihr, Beibl, bewusst geworden: „Ja, Kommunalpolitik kann ganz direkt das Leben der Menschen verändern und verbessern. Wir müssen nur zuhören, vor allem den Menschen, die nicht am lautesten schreien.“
Beibl war es auch, die mit einem Seitenhieb auf Bundeskanzler Friedrich Merz‘ jüngste „Stadtbild“-Aussagen meinte: „Zu unserer Stadt gehören alle Menschen. Ihr alle macht unser Stadtbild bunt und einzigartig.“ Mit Blick auf die strikt paritätische Geschlechterverteilung der 24 Listenplätze sowie bei den sechs Ersatzkandidierenden sagte die 29-Jährige: „50 Prozent Frauen im Stadtrat sind total möglich und bereichern ihn. Ich bin stolz, Teil einer Liste zu werden mit vielen engagierten und inspirierenden Frauen. Töchter, die unsere Stadt mitgestalten wollen.“
