Urige Kneipen, volle Fahrradständer, Grillpartys am Aasee – das verbinden viele Menschen mit Münster. Und anscheinend wollen immer mehr Menschen das gerne mal erleben. Der Reiseanbieter „Booking“ hat seine Trendziele für 2026 vorgestellt und Münster ist mit dabei.
„Neben einer modernen kulinarischen und kreativen Szene hat Münster als Geburtsstätte des Westfälischen Friedens insbesondere für Geschichtsbegeisterte einiges zu bieten. Zahlreiche Museen und Sehenswürdigkeiten zeugen von der historischen Bedeutsamkeit der Stadt“, erklärt Norman Ladig von „Booking“.
„Durch diese Abwechslung an jungen und alten Einflüssen begeistert Münster seine Besucherinnen und Besucher und ist daher verdientermaßen unter den weltweit beliebtesten Reisezielen von Booking.com für das kommende Jahr”.
Münster ist eine typische Studentenstadt und gehört zu den größten Universitätsstädten in Deutschland – und zu den bekanntesten Fahrradstädten. Was hat Münster neben studentischem Flair und Fahrrädern noch zu bieten? Wir nehmen dich mit zu den spannendsten Attraktionen der Westfalen-Metropole und zeigen dir, welche elf Orte du bei deinem Besuch in Münster unbedingt ansteuern solltest.
Egal ob du shoppen willst, Kunst magst oder mit deinen Kindern unterwegs bist – wir haben für alle Münster-Reisenden die passenden Sehenswürdigkeiten. Sogar auch bei schlechtem Wetter.
1. Prinzipalmarkt und Historisches Rathaus
Das Herz der Stadt ist der Prinzipalmarkt mit seinen wunderschönen, historischen Giebelhäusern. Er gehört zu Deutschlands schönsten Plätzen, keine Frage. Bei einer Stadtführung kannst du hier in die Stadtgeschichte eintauchen und mehr über das mittelalterliche Münster, die Kaufmannsfamilien und die Hanse erfahren. Oder du trinkst einen Kaffee und bummelst unter den Bogengängen hindurch, um in den exklusiven Geschäften, die Münsters Prachtstraße säumen, zu stöbern.

Auf dem Prinzipalmarkt spielt sich neben dem wirtschaftlichen auch das politische Leben der Stadt ab. Du findest hier das historische Rathaus, in dem noch heute Politik gemacht wird und wichtige Besucherinnen und Besucher empfangen werden. Im Rathaus befindet sich außerdem der Friedenssaal – dort wurde 1648 der Dreißigjährige Krieg offiziell beendet und der Westfälische Frieden beschlossen. Der Saal ist durch aufwendige, hölzerne Renaissancevertäfelungen verkleidet – und wunderschön anzusehen.
2. Wochenmarkt am St.-Paulus-Dom
Willst du mal so richtig an Münsters Stadtleben teilhaben? Dann solltest du einen Besuch auf dem Wochenmarkt am Dom einplanen. Er findet mittwochs und samstags ab 7 Uhr morgens statt. Auf dem Markt kaufen viele Münsteranerinnen und Münsteraner ihre Lebensmittel, gehen mit ihren Kollegen in der Mittagspause einen Snack essen oder läuten das Wochenende ein. An über 150 Ständen findest du viele lokale Produkte – Obst, Gemüse, Gebäck und Fleischwaren.

Genieße die lebendige Markt-Atmosphäre, stelle dich an einem der Kaffeestände dazu oder probiere kleine Köstlichkeiten der westfälischen Küche, wie zum Beispiel einen deftigen Eintopf. Tauche in das Alltagsleben der Städterinnen und Städter ein und fühle dich wie eine echte Münsteranerin oder ein echter Münsteraner. Danach kann der Bummel durch die Metropole Westfalens weitergehen.
3. St.-Paulus-Dom und Lambertikirche
Münster ist von jeher katholisch geprägt und hat daher auch einige beeindruckende Kirchen. Einen Besuch wert ist vor allem der St.-Paulus-Dom im gotisch-romanischen Stil. Wie der Prinzipalmarkt prägt er das Stadtbild maßgeblich. Sein Inneres ist überraschend hell und schlicht gestaltet. Ein Besuch des Doms lohnt sich vor allem, wenn du dich für Kunst und Kirchengeschichte interessierst.

Spannender ist vielleicht die Lambertikirche. Die findest du an der Kreuzung von der Salzstraße zum Prinzipalmarkt. Schau hier unbedingt zum Turm hinauf: Dort entdeckst du drei Käfige aus Eisen, in denen im 16. Jahrhundert die Leichen der drei Wiedertäufer – Jan van Leiden, Knipperdolling und Krechtink – zur Schau gestellt wurden. Ihre Namen kennt in Münster fast jeder. Die drei gehörten einer radikalen Reformationsbewegung an, die Münster belagerte und terrorisierte – bis sie gefangen genommen, zu Tode gefoltert und im Käfig an die Kirche gehängt wurden.
4. Der Aasee
Ein zweiter großer Anziehungspunkt in Münster ist der Aasee, sowohl für Reisende als auch für Einheimische. Im Sommer verwandelt sich der über fünf Kilometer lange See, der sich direkt ans Stadtzentrum anschließt, zu einem riesigen Garten. Bei sonnigem Wetter treffen sich dort allen voran Münsters Studierende – zum Biertrinken, Grillen, und um den Sonnenuntergang zu genießen. Viele Münsteranerinnen und Münsteraner lieben die lauschigen Sommerabende am Aasee.

Bekannt ist die Aaseewiese außerdem für die drei Giant Pool Balls, überdimensionale Billardkugeln aus Beton, die 1977 im Rahmen der ersten Kunstausstellung „Skulptur Projekte“ dort aufgestellt wurden. Sie sind aus Münster kaum noch wegzudenken. Von der Wiese, auf der die Giant Pool Balls stehen, kannst du über den See schauen und die Segel- und Tretboote beobachten.
5. „Wilsberg“-Antiquariat
Filmschauplätze gibt es in Münster eine Menge. Sowohl für den Münster-„Tatort“ als auch die Krimiserie „Wilsberg“ wurde immer wieder in der Stadt, am Hafen und in anderen Teilen Münsters gedreht. Der bekannteste Drehort ist das Antiquariat Solder in der Frauenstraße: Es ist die Kulisse Nummer eins für „Wilsberg“ mit Leonard Lansink in der Hauptrolle. An Drehtagen wird das große Schild über dem Eingang ausgetauscht und aus „Antiquariat Solder“ wird dann „Antiquariat Wilsberg“.

Seit Serienstart schlendern auch immer wieder Krimifans an dem urigen Laden vorbei – oder schauen auch mal rein. Wer sich sehr für „Tatort“, „Wilsberg“ und Co. interessiert, sollte eine der Krimi-Stadtführungen mitmachen und auf Frank Thiels, Prof. Boernes und Wilsbergs Spuren wandeln. Und nicht nur das: Es gibt auch Stadtführungen, die nicht nur von fiktiven Fällen und Dreharbeiten erzählen, sondern auch an echte Tatorte führen und über Münster reale Verbrechen aufklären.
6. Schloss Münster
„Klug und schön“: Mit diesem Slogan beschreibt der Münsterland e.V. das Schloss Münster – und trifft es damit auf den Punkt. Von außen besticht das Barockgebäude aus rotem Backstein und hellem Sandstein durch Pracht und Eleganz. Von innen macht es vor allem intellektuell etwas her: Das Schloss ist der Sitz der Verwaltung der Universität Münster. Auch ist dort das Institut für Botanik des Fachbereichs Biologie untergebracht. Der Schlossplatz wird heutzutage für Veranstaltungen wie den Jahrmarkt „Send“, Münsters größtes Volksfest, und das Pferde-Event „Turnier der Sieger“ genutzt.

Errichtet wurde das Schloss als fürstbischöfliche Residenz zwischen 1767 und 1787 durch den Architekten Johann Conrad Schlaun. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss zerbombt und zwischen 1947 und 1953 zumindest äußerlich wieder nach alten Plänen neu aufgebaut.
7. Botanischer Garten
Hinter dem Schloss gelangst du in den Botanischen Garten der Universität Münster. Spaziere durch den Park und die Gewächshäuser und lasse dich von der Sammlung heimischer und exotischer Pflanzen beeindrucken. Den Botanischen Garten kannst du auch ansteuern, wenn du dir eine Pause gönnen möchtest. Der Park, der von einem Team aus Gärtnern, Gartenbauern und Wissenschaftlern bewirtschaftet wird, ist traumhaft. In der Orangerie finden zudem wechselnde Ausstellungen statt.

Die Öffnungszeiten variieren je nach Jahreszeit. Grundsätzlich hat der Garten aber täglich geöffnet, auch an Feiertagen. Auch die Pflanzenschauhäuser sind dann zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.
8. Picasso-Museum
Einer der größten Anziehungspunkte der Stadt für Kunstfans ist das Picasso-Museum im Zentrum. Es ist das einzige Picasso-Museum Deutschlands und beherbergt eine große Sammlung an Werken des Künstlers – die „weltweit umfangreichste Sammlung“, heißt es auf der Museums-Homepage.
Münster ist also eine Picasso-Stadt. Das Museum vereint 800 Grafiken des spanischen Künstlers. Die meisten stammen aus der Sammlung des Lengericher Ehepaars Gert und Jutta Huizinga. Mit der Gründung einer Picasso-Stiftung war 1997 der Weg geebnet worden, die gesammelten Werke einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im Jahr 2000 wurde das Museum schließlich eröffnet.

Das Picasso-Museum zeigt wechselnde Ausstellungen, in denen unterschiedliche Arbeitstechniken und Schaffensperioden des Künstlers dargestellt werden. Auch Werke von Picassos Künstlerkollegen wie Georges Braques, Joan Miró, Henri Matisse und Marc Chagall sind Teile der Sammlung.
9. LWL-Museum für Naturkunde
Ein aufregender Anlaufpunkt insbesondere für Familien ist das LWL-Museum für Naturkunde. Hier kannst du dich auf eine Zeitreise begeben: In den Dauerausstellungen erlebst du, wie sich die Tier- und Pflanzenwelt im Laufe der Geschichte entwickelt und verändert hat. Welche Tiere lebten einmal in der Region? Welche sind ausgestorben? Eine weitere Dauerausstellung widmet sich dem Leben und der Evolution von Dinosauriern und anderen Urzeit-Tieren. In beiden Ausstellungen sind viele Skelette, Modelle, Präparate, Knochenfunde und Fossilien zu sehen, die die Zeitreise sehr anschaulich und zu einem abenteuerlichen Erlebnis machen – für Erwachsene und Kinder.
Außerdem zeigt das LWL-Museum regelmäßig Sonderausstellungen, zum Beispiel zum Klimawandel. Auf eine Sternenreise kannst du dich im Planetarium des Museums begeben. Das LWL-Museum ist somit auch das perfekte Sightseeing-Ziel für einen verregneten Tag in der Westfalen-Metropole.

Neben dem LWL-Museum für Naturkunde in der Nähe des Zoos am Aaasee gibt es in Münster noch das LWL-Museum für Kunst und Kultur am Domplatz, das Gemälde, Grafiken, Skulpturen und vieles mehr aus unterschiedlichen Epochen zeigt – vom Mittelalter über die Renaissance und die Barockzeit bis hin zu Werken der Moderne und der zeitgenössischen Kunst.
10. Allwetterzoo Münster
Nur einen Katzensprung vom LWL-Museum für Naturkunde entfernt liegt der Allwetterzoo Münster. Auch er ist eine der beliebtesten Attraktionen Münsters, vor allem für Städtetrips mit Kindern. Im Zoo leben heimische Tiere, aber auch Tiere aus den Tropen und Subtropen. Es gibt einen Kinder- und Pferdepark, in dem Besucherinnen und Besucher mit Pferden, Eseln, Ziegen und vielen anderen Tieren auf Tuchfühlung gehen können. Mitten im Zoo befindet sich außerdem das Westfälische Pferdemuseum, das die Natur- und Kulturgeschichte des Pferdes genau beleuchtet.

Liebst du lange Spaziergänge? Dann gehe von der Innenstadt bis zum Zoo. Willst du dir deine Kräfte lieber für die Zoo-Erkundung sparen, kannst du auch mit einem Ausflugsboot über den Aasee bis zum Zoo oder wieder zurück in die City schippern. Und wie der Name schon sagt: Der Zoo ist bei jedem Wetter zu besichtigen, da große Teile der Gehege drinnen liegen.
11. Freilichtmuseum Mühlenhof
Wie war es früher in Westfalen? Das erfährst du im Freilichtmuseum Mühlenhof. Dort kannst du dir 30 historische Bauwerke ansehen, die von ihrem ursprünglichen Standort in das Museum gebracht wurden. Einige der Häuser wurden nach alten Vorbildern rekonstruiert. Du kannst eine alte Bockwindmühle, eine Landschule, einen Dorfladen und verschiedene Werkstätten besichtigen. In den Haupt- und Nebengebäuden der Höfe bekommst du einen Eindruck vom bäuerlichen Alltag in der Region und lernst, wie die Menschen in den vergangenen Jahrhunderten lebten und arbeiten.

Auch für einen Besuch mit Kindern eignet sich das Freilichtmuseum Mühlenhof hervorragend. Mit dem Allwetterzoo und dem LWL-Museum für Naturkunde bildet es einen riesigen Parkkomplex, in dem du dich lange aufhalten und viel entdecken kannst. Um noch mehr über das Leben früher zu erfahren, kannst du eine Führung buchen oder bei einer der Veranstaltungen im Freilichtmuseum dabei sein – zum Beispiel beim Drechseln in einer Schreinerei oder beim Weben in der Webkammer.
Mehr Inspiration gesucht? Tipps für alle Top-Reiseziele findest du beim reisereporter.
