Gemeinschaft
Musik verbindet beim gemeinsamen Singen
Der Ausflug der Bewohnerinnen und Bewohner der Hubertus Residenz führte sie in die Etelser Kirche, wo sie gemeinsam mit Organistin Regina Hirth Kirchenlieder sangen.
Etelsen – Das Gesangbuch liegt aufgeschlagen in den Händen. Die Orgel erfüllt die Etelser Kirche mit der Melodie des Liedes „So nimm meine Hände und führe mich“. Die Seniorinnen und Senioren, die auf den Holzbänken sitzen, singen mit. „Sie dürfen sich was wünschen“, fordert Organistin Regina Hirth ihre Zuhörerinnen und Zuhörer auf. „Danke für diesen guten Morgen“ wird gewünscht und gespielt. „Noch eines?“, fragte Hirth gut gelaunt. Ihr Lachen ist ansteckend. Sie erzählt die ein oder andere Anekdote zu den Liedern. „Es gibt sieben Grundgefühle wie Trauer, Wut, Zorn, Angst. Es gibt nur ein super Gefühl und das wünsche ich Ihnen: Freude“, kündigte sie „In dir ist Freude“ an. Lied um Lied ertönt, sogar Rock‘n‘Roll mischte sich dazwischen, auch wenn es nicht in die Kirche gehöre, wie Hirth während des Beifalls anmerkte.
Hirth hat sofort zugesagt, als sie von Hella Bachmann für einen Ausflug der Senioren von der Hubertus Residenz Etelsen und das gemeinsame Singen nach dem Gottesdienst angefragt wurde. Das Miteinander, das Singen und die Freude an Musik, das habe ihr gefallen. „Die Sprache kann im Alter verschwinden, aber die Musik, die Lieder, das kennen sie weiterhin“, erklärte sie. „Musik ist das, was verbindet.“ Einmal im Monat begleitet die Organistin in Etelsen den Gottesdienst und schwärmte: „Die Orgel ist ein Traum.“

Den Geschmack der Besucherinnen und Besucher, die auch aus dem Ort dazugekommen sind, hat der Ausflug getroffen. „Es hat mir so gut gefallen“, sagte Lori Ball. „Musik liebe ich.“ Die Lieder hat sie alle mitgesungen, gut 20 Jahre sei sie im Etelser Kirchenchor gewesen, eine Wiederholung würde ihr gefallen. Ihre Tochter Martina Ball schätzt die Lebensnähe dieser Kirche. „Es gibt dort oft Konzerte, es darf geklatscht werden. Kirche hat ja was mit Lebensfreude zu tun.“ Beide fanden daher auch die Feier zum 60-jährigen Bestehen der Kirchengemeinde „Zum Guten Hirten“ vor kurzem sehr schön.
„Schöner hätte es nicht sein können“, befand Hella Bachmann. „Es war eine Bereicherung für alle.“ Der Ausflug der Residenz war Teil der Initiative „Von Bank zu Bank“. „Unsere Senioren suchten eine Möglichkeit, auf den Spaziergängen eine Bank zu haben“, erklärte Dörte Mysegades von der Residenz Hubertus. Dafür wurde Hella Bachmann mit ins Boot geholt. „Die Leute haben vor ihre Häuser Bänke gestellt, damit die Senioren die Möglichkeit haben, Rast zu machen“, erklärt diese. Das ermöglichte beispielsweise Ausflüge zum Hof Beckröge und zur Etelser Mühle, natürlich mit Kaffee und Kuchen zur Stärkung. „Jetzt stand noch die Kirche auf dem Programm“, so Mysegades.
Mir hat es gut gefallen, die ganze Atmosphäre, der Zusammenhalt.
Dora Becker
Das hat den Seniorinnen und Senioren auch deshalb gut gefallen, weil sie gemeinsam zur Kirche gingen. „Ich gehe nicht unbedingt alleine“, sagte Dora Becker. „Mir hat es gut gefallen, die ganze Atmosphäre, der Zusammenhalt.“ 40 Jahre lang sei sie ehrenamtlich tätig gewesen, sei es gewohnt, sich untereinander zu unterhalten. „Das fehlt mir“, sagte sie mit Blick auf das Ehrenamt. „Die Liedauswahl war sehr gut, es war unvergesslich.“
