Neue Foto-Show: Die schönsten Seiten des Saarlandes

Den Norden, Süden und Westen hat Thomas Reinhardt bereist, das Publikum in seinen Audiovision-Shows schon nach Norwegen, Italien, Irland, Madeira und auch zu den Azoren mitgenommen. Tausende von Zuschauern hat er über die Jahre fasziniert; viele wohl auch selbst zum Koffer packen animiert.

Nach seiner AV-Show im Vorjahr aber über die Azoren, die launischen Wetterinseln mitten im Atlantik, kam der Reise-, Kino- und Kulinarikexperte doch ins Grübeln. Was könnte die Leute noch interessieren, welche neuen Perspektiven gibt’s?, fragte er sich. Schließlich hat der frühere Zeitungsredakteur mit seinen Foto-Shows auch reichlich Konkurrenz im Geschäft mit den pittoresken Fernwehträumen.

An Material fehlt es ihm nicht: Über Jahrzehnte war Reinhardt nicht nur einer der Kinokritiker der Saarbrücker Zeitung, auch über Gastronomie berichtete er und prägte mit seinen Texten und Bildern den Reiseteil der SZ. Abertausende von zum Teil raren Fotos hütet Reinhardt in seinem Privatarchiv. Das Fotografieren ist eine Passion des 69-Jährigen, der er auch bei Tele Freisen frönt; einem der größten Fotoclubs Deutschlands, zig-fach preisgekrönt.

Essenz seiner fotografischen Leidenschaft und seiner Heimatliebe

„Irgendwann war mir klar, dass es jetzt einfach mal das Saarland sein muss“, meint Reinhardt. Gewissermaßen die Essenz seiner fotografischen Leidenschaft, aber auch seiner Heimatliebe, die er nun von November an in seiner AV-Show „Unser Saarland“ präsentieren will.

Tief verwurzelt ist Thomas Reinhardt schließlich im Saarland. Seinen Neunkircher Stadtteilpatriotismus bekennt er gern und häufig auch via T-Shirt-Aufdruck; „Der Hangarder“ steht dann auf breiter Brust zu lesen. Und dass er aus einer Bergmannsfamilie stammt, ahnt man auch beim Durchblättern eines dickleibigen Bandes, den er mit Bergbau-Guru Delf Slotta vor ein paar Jahren rausbrachte. Eine bibliophile Erkundungsreise war das – durch ein Land, dessen Antlitz Kohle und Stahl oft schwer gezeichnet haben.

Caspar-David-Friedrich-Nebel und saarländisches Soulfood

Klar, dass sich in „Unser Saarland“ auch Bilder des Montanlandes finden werden, doch Reinhardt beharrt nicht darauf, will eben keines der vielen Saar-Klischees zementieren. Just die Vielfalt dieses kleinen Bundeslandes im Südwesten habe ihn gereizt, sagt er, die Kontraste, eben auch die scheinbaren Widersprüchlichkeiten auf kürzester Distanz, wenn es nur ein paar Kilometer braucht, um von den noch rauchenden Schloten zur Naturidylle zu kommen. Darum wird er auch tief in die Tier- und Pflanzenwelt des Saarlandes eintauchen mit raren Naturaufnahmen, Landschaften zeigen, die sich in einen romantischen Caspar-David-Friedrich-Nebel hüllen. Weshalb der Fotograf übrigens oft Frühaufsteher sein musste.

Aber auch die Menschen, die hier leben, sind ihm wichtig. Wie sie essen, wie sie feiern – ob bei den Musikfestspielen Saar oder beim Ophüls Festival. Und Thomas Reinhardt konnte nicht umsonst als Gastroexperte saarländischen Spitzenköchen oft in die Kasserollen schauen und ihre Köstlichkeiten testen: Ein Kapitel von „Unser Saarland“ ist, klar, „Hauptsach gudd gess“ überschrieben. Und dabei geht es nicht nur um Fine Dining, sondern auch um Saar-Soulfood wie Hoorische.

Zwei Fototouren im Flugzeug für neue AV-Show

Über 6000 Aufnahmen hat Reinhardt für „Unser Saarland“ gesichtet, sie auf die besten 500 bis 600 konzentriert; gerade ist er am letzten Feinschliff der Show. Die Bilder folgen nun dem Rhythmus der Jahreszeiten. Ikonisch werden dabei Fotografien der Saarschleife sein. Die berühmte Flußbiegung hat Reinhardt im Reigen von Frühjahr bis Winter abgelichtet, und überhaupt vieles, was er schon im Archiv hatte, „nochmal neu gemacht“. Weil er es eben noch besser haben wollte, nach dem ganz besonderen Moment, der Perspektive suchte. Selbst über Montanmonumenten, die er Dutzende Male schon von links, von rechts, von hinten und unten fotografiert hatte, ließ er nun seine Drohne aufsteigen, um etwa den Hammerkopfförderturm in Camphausen überraschend neu ins Bild zu bringen. Zwei Mal hat er sich auch selbst ins Flugzeug gesetzt, um „Unser Saarland“ jetzt von oben zeigen zu können. Rund 90 Minuten wird Reinhardts Tour de Sarre dauern, von ihm selbst live kommentiert und von sehr viel Musik auch aus dem Saarland begleitet – von der Bergkapelle bis zu Marx, Rootschilt, Tillermann. Wie immer feiert Thomas Reinhardt die Premiere im Thalia Kino in Bous, am 23. November ist es weit. Dort sind seine AV-Shows, wen wundert’s noch, längst Blockbuster.

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