In dieser Woche findet in Essen die „Spiel“ statt, die größte Publikumsmesse für Brettspiele. Mehr als 1500 Neuheiten werden dort präsentiert. Die F.A.Z. hat vier davon getestet und verlost je drei Exemplare.
Tinder für Pinguine: Die richtigen Partner für die Tiere am Südpol muss man beim Spiel „Hier“ von Ralf zur Linde finden. In diesem schnellen Reaktionsspiel, erschienen bei Abacusspiele, gibt es Karten von 1 bis 100, die alle mit lustigen Pinguinen illustriert sind. Jeder Mitspieler bekommt verdeckt fünf Karten, der Rest wird – ebenfalls verdeckt – in der Tischmitte ausgebreitet. Dann werden 14 Karten zufällig aufgedeckt, und der Startspieler deckt nun eine weitere Karte auf. Jetzt muss man so schnell wie möglich die Zahl finden, die der gerade aufgedeckten am nächsten kommt, legt seine Hand drauf und ruft laut „Hier“. Wer am nächsten dran liegt, darf jetzt eine Karte von seinem Stapel auf die gerade gefundene Zahl legen. Ist der Abstand genau gleich, gewinnt die höhere Karte. So geht es weiter, bis einer keine Handkarten mehr hat. Es ist ein bisschen schade, dass man die witzigen Pinguinbilder nicht genauer studieren kann, weil man sich zu sehr auf die Zahlen konzentriert. „Hier“ ist für zwei bis acht Personen und von acht Jahren an empfohlen. Kleinere Kinder haben jedenfalls großen Spaß.

Stress-Kniffel: So heißt das Spiel zwar nicht, aber so fühlt sich „Dice Pool Party“ von Pegasusspiele an. Wie beim Klassiker „Kniffel“ wird in der Version von Christoph Cantzler und Torsten Marold gewürfelt und die Summe in einen Block eingetragen. Diesmal gibt es jedoch zehn statt sechs Würfel, und es gibt sie in fünf unterschiedlichen Farben und Größen. Es kommt auch kein Becher zum Einsatz, gewürfelt wird mit der Schachtel. Der Clou ist, dass der Startspieler nach dem Würfeln aufdeckt, von drei herunterzählt und dann die Schachtel wieder abdeckt. Wer hat sich jetzt am besten gemerkt, was im „Pool“ lag? Dann muss sich jeder am Tisch für eine Kategorie auf seinem Block entscheiden und sie ankreuzen. Nach dem Aufdecken wird geschaut, wie viele Punkte gemacht wurden. Menschen mit fotografischem Gedächtnis sind hier klar im Vorteil. Das Spiel wird empfohlen für Kinder von acht Jahren an und für bis zu acht Spieler. Je mehr mitmachen, desto lustiger und turbulenter wird es. Wer Partyspiele mag und wem Kniffel zu langweilig ist, findet mit „Dice Pool Party“ eine schöne Alternative.
Den Meister beeindrucken: In „Meister Makatsu“ von Reiner Knizia, erschienen bei Amigo, versucht man, die wenigsten Minuspunkte zu sammeln. In drei Runden müssen Karten in drei Farben ausgespielt werden. Man hat zunächst vier Karten auf der Hand und spielt nacheinander zwei aus, bis jeder zwei Karten gespielt hat. Wer die höchste Summe einer Farbe hat, bekommt Minuspunkte. Die in einer Runde nicht gespielten Karten bleiben übrig und müssen in einer späteren Runde eingesetzt werden. In der zweiten und dritten Runde erhöht sich die Zahl der Minuspunkte je nach Farbe. Spielt man also zunächst höhere Karten aus, um weniger Minuspunkte zu bekommen? Oder geht man ins Risiko und setzt darauf, dass die Mitspieler ihre hohen Karten ebenfalls zurückgehalten haben? So entwickelt sich ein schönes kleines Strategiespiel. „Meister Makatsu“ ist für zwei bis sechs Spieler und für Kinder von acht Jahren an empfohlen. Je mehr mitspielen, desto abwechslungsreicher ist es.
Gemeine Katzen: Katzen sind süß und lieb. So suggeriert es auch das Cover von „Katz Fatz“ von Nils Nilsson, erschienen bei Skellig Games. Im Spiel entpuppen sich die Miezekätzchen aber als kratzbürstig. Es geht darum, so schnell wie möglich seine Karten abzulegen. Ein Spiel läuft über vier Runden. Jeder Spieler hat einen Ablagestapel vor sich, außerdem gibt es einen neutralen Stapel. Dabei darf man nur Karten mit der gleichen Zahl – egal ob Plus oder Minus – oder Farbe ablegen. Auf den Karten sind verschiedene Symbole, die zu Aktionen führen. So muss man etwa zwei Karten ziehen. Eine Karte mit Schmusesymbol sorgt dafür, dass Minuspunkte in Pluspunkte umgewandelt werden. Es dauert zwei, drei Partien, bis man die Symbole alle kennt, ohne ständig in der Anleitung nachschauen zu müssen. In jeder Runde ist zudem zufällig ein Katzenspielzeug im Spiel, das weitere Aktionen auslöst. „Katz Fatz“ hat ein interessantes Punktesystem, das diejenigen bestraft, die am Rundenende zu viele Karten haben. Spielzeugsymbole bringen Bonuspunkte. Das Spiel ist für zwei bis fünf Spieler für Kinder von acht Jahren an. Wer Spaß an „Ärgerspielen“ hat, wird auch an „Katz Fatz“ Freude finden.

Die Verlage haben der F.A.Z. je drei Exemplare der Spiele zur Verfügung gestellt, die wir unter denjenigen verlosen, die bis Freitagabend an [email protected] eine E-Mail mit ihrer Postadresse senden und in den Betreff den Namen des gewünschten Spiels setzen.

