OB-Wahl in Kiel: Diese Kandidaten wollen ins Rathaus

Der Wahlkampf um das Amt des Oberbürgermeisters in Kiel läuft. Fest steht: Neun Kandidaten – acht Männer und eine Frau – sind im Rennen. Das sind so viele wie nie zuvor. Die OB-Wahl in Kiel ist am 16. November, eine mögliche Stichwahl am 7. Dezember.

Laut dem Stadtrat und Wahlleiter Christian Zierau könnte die Auszählung am Wahlabend durch die hohe Zahl an Oberbürgermeisterwahl-Kandidaten in Kiel 2025 länger als üblich ausfallen. Außerdem wird eine Stichwahl wahrscheinlicher. Zum Vergleich: 2019 waren vier OB-Wahl-Kandidaten in Kiel angetreten. Bei den beiden vorherigen OB-Wahlen jeweils drei. Klar ist bereits, dass die Wahl-Kandidaten nach alphabetischer Reihenfolge ihrer Nachnamen auf dem Stimmzettel aufgelistet werden.

Samet Yilmaz tritt für die Grünen in Kiel an

Einer der Oberbürgermeister-Kandidaten, die voraussichtlich die größten Chancen haben auf das OB-Amt in Kiel haben, wird ganz unten auf dem Stimmzettel erscheinen: Samet Yilmaz (44), der für Bündnis 90/Die Grünen antritt. Yilmaz wird allein deshalb ein Erfolg zugetraut, weil Kiel sich nach und nach von einer roten zu einer grünen Hochburg entwickelt hat. Samet Yilmaz gehört seit 2023 der stärksten Fraktion in der Kieler Ratsversammlung an und ist deren Co-Vorsitzender. Der dreifache Familienvater und promovierte Politologe war bis vor Kurzem in der Verfassungsschutzabteilung des Innenministeriums tätig.

Ulf Daude ist der SPD-Kandidat für das OB-Amt

Bei der SPD soll Ulf Daude (52) auf seinen Parteifreund folgen, den derzeitigen Amtsinhaber Ulf Kämpfer. Daude ist Pädagoge und Leiter der Gemeinschaftsschule am Brook in Gaarden. Der gebürtige Kieler hat in seiner Karriere aber auch schon als Referatsleiter in der Staatskanzlei gearbeitet. Ulf Daude hat eine Tochter und lebt mit seiner Familie in Molfsee – würde aber im Erfolgsfall seinen Wohnsitz langfristig nach Kiel verlegen.

Gerrit Derkowski wird von CDU und FDP bei der Wahl unterstützt

Mit CDU und FDP unterstützen gleich zwei Kieler Parteien den Kandidaten Gerrit Derkowski (56). Im Gegensatz zu seinen größten Konkurrenten von Grünen und SPD hat Derkowski keine parteipolitische Erfahrung. Bekannt ist er trotzdem: Der Journalist war bis März Moderator des Schleswig-Holstein-Magazins im NDR-Fernsehen. Gerrit Derkowski lebt in Kiel-Holtenau, ist in zweiter Ehe verheiratet und hat drei Kinder. Er möchte parteilos bleiben, um auf diese Weise im Kieler Rat und in der Stadtgesellschaft Brücken bauen zu können.

SSW stellt erstmals einen Kandidaten für die Kieler OB-Wahl: Marcel Schmidt

Ein Pfund an kommunalpolitischer Erfahrung bringt hingegen der Kieler OB-Wahl-Kandidat Marcel Schmidt (61) mit, der seit zwölf Jahren Ratsmitglied des SSW ist. Der Fraktionsvorsitzende ist pensionierter Polizeibeamter aus Elmschenhagen. Seine Partei hat Marcel Schmidt fast einstimmig zum Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl in Kiel nominiert. Damit tritt erstmals ein SSW-Mann zur OB-Wahl in der Landeshauptstadt an.

Björn Thoroe ist zum zweiten Mal der Kandidat der Linken

Björn Thoroe (41, Die Linke) geht nach 2019 zum zweiten Mal ins Rennen. Damals erhielt er 9,1 Prozent der Stimmen. Thoroe ist seit 2023 Ratsherr und Vorsitzender der Fraktion von Die Linke/Die Partei.

AfD schickt Hubert Pinto de Kraus bei der Wahl in Kiel ins Rennen

Für die AfD kandidiert Hubert Pinto de Kraus (59) bei der OB-Wahl. Er leitet das Tauchsportzentrum der Kieler Uni und arbeitet seit einigen Monaten als bürgerliches Mitglied in verschiedenen Ausschüssen der Ratsversammlung mit.

Nur Volt stellt mit Viola Ketelsen eine Frau auf

Als einzige Frau tritt Viola Ketelsen (31) an. Sie gehört der Partei Volt an, die nicht im Rat vertreten ist.

„Die Partei“ hat erneut Florian Wrobel aufgestellt

Florian Wrobel (32) hatte sich bereits im November entschlossen, ein zweites Mal für die Satirepartei „Die Partei“ anzutreten. 2019 erhielt er 4,8 Prozent der Stimmen.

Ansgar Stalder tritt für die Basis an

Zuletzt machte auch Ansgar Stalder (58) seine Kandidatur bekannt. Stalder tritt für die Basisdemokratische Partei Deutschland (Die Basis) an, für die er seit 2023 als fraktionsloses Mitglied in der Kieler Ratsversammlung sitzt und deren Landesvorsitzender er ist.

OB-Wahl in Kiel: Diese Kriterien müssen Kandidaten erfüllen

Während die Kandidaten unter anderem mindestens volljährig und Deutsche sein müssen, ist die Basis der Wahlberechtigten breiter: Wie bei der Kommunalwahl können die Kielerinnen und Kieler bereits ab 16 Jahren ihre Stimme abgeben. Das ist zudem allen Einwohnern mit Hauptwohnsitz in Kiel möglich, die Staatsangehörige eines EU-Landes sind. Damit wird es in etwa 200.000 Wahlberechtigte geben.

An der jüngsten Oberbürgermeister-Wahl in Kiel 2019 hat jedoch nicht einmal jeder Zweite teilgenommen, der Anteil lag bei 37,9 Prozent. „Wir wollen eine möglichst hohe Wahlbeteiligung sicherstellen“, sagt Stadtrat und Wahlleiter Christian Zierau. Briefwahl ist bereits möglich. Außerdem richtet die Verwaltung wieder Sofortwahlbüros in Gaarden und in Friedrichsort ein. Auch im Rathaus kann man vor dem Wahltermin seine Stimme abgeben.

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