Bei Spielen auf dem VfR-Sportgelände, bei großen Veranstaltungen in der Sport- und Kulturhalle – immer wieder kommt es auf dem Parkplatz am Viadukt in Meerholz zu unübersichtlichen Situationen. Der Grund: Auf weiten Teilen der großen Asphaltfläche sind keine Stellplätze eingezeichnet. Autofahrer müssen in Eigenregie Reihen bilden. Nach Auffassung des Meerholzer Ortsbeirats soll sich das nun ändern.
Die Stadtverwaltung soll für eine klare Kennzeichnung sorgen. So lautet ein am Dienstagabend einstimmig gefasster Appell. Für Ortsvorsteher Jochen Zahn ein sinnvoller Schritt: „Das bisherige Chaos führt nicht dazu, dass der Platz effizient genutzt wird. Die Leute parken, wie sie wollen.“
Parken in Gelnhausen: An der Sport- und Kulturhalle Meerholz ist es unübersichtlich
Stellflächen sind eben auch in Meerholz knapp. Besonders im Bereich der Vereinsheime, Sportstätten und der Kita Wiesenzwerge werden sie dringend gebraucht. Und wo viele Menschen, vor allem Kinder, unterwegs sind, sind übersichtliche Parkverhältnisse zwingend notwendig, war sich das Gremium einig.
Bauamtsleiter Eppo Haas hält Markierungen und Fahrbahnregelungen für machbar. Aus der Portokasse kann die Verwaltung das Vorhaben allerdings nicht zahlen. Wie Haas im Ortsbeirat erläuterte, müssten die erforderlichen Mittel in den städtischen Haushalt 2026 eingestellt werden. Einen entsprechenden Antrag wird der Beirat stellen.
Dauerparker an der Sport- und Kulturhalle Meerholz sorgen für Unmut
Schneller umzusetzen wäre ein weiterer Beschluss des Gremiums: Wie mehrere Mitglieder berichteten, werden auf dem Parkplatz an der Sport- und Kulturhalle immer wieder Fahrzeuge tagelang oder sogar wochenlang abgestellt – darunter ein Pferdetransporter und sogar ein Bus, ebenso wie mehrere Anhänger, die auf der Seite der Straße „Am Viadukt“ parken.
„Viele Fahrzeuge stehen kreuz und quer auf dem Parkplatz, das macht die Situation noch unübersichtlicher“, betonte Marianne Meitner (Bürger für Gelnhausen). Der Ortsbeirat fordert deshalb Klarheit, ob es Regelungen für Dauerparker gibt. Falls nicht, soll die Stadt prüfen, wem die betreffenden Fahrzeuge gehören, und klarstellen, ob dieser Umstand gewünscht ist.

Immerhin: Mit Abschluss der Glasfaserverlegung verschwindet das derzeitige Material- und Bauzaunlager am Eingang der Halle zeitnah. Ein anderes Problem bleibt: Wie Marianne Meitner betonte, heizt sich die durchgängige Asphaltfläche des Parkplatzes im Sommer stark auf. Sie brachte eine Entsiegelung und Baumpflanzungen ins Gespräch.
Einfach wäre das nicht. „Die Hailerer Aue ist eine Wasserschutzzone 3, hier darf Oberflächenwasser nicht unkontrolliert abfließen“, sagte Bauamtsleiter Eppo Haas. Bäume könnten dennoch gesetzt werden, sofern Bordsteine verhindern, dass Wasser in den Boden eindringt. Die Bäume würden sich nach einigen Jahren selbst versorgen und müssten nicht mehr bewässert werden. Allerdings gingen dadurch Parkflächen verloren – und die sind bei Großveranstaltungen bekanntlich knapp, gab Klaus Volz (Bürger für Gelnhausen) zu bedenken. Auf Vorschlag von Klaus Brune (SPD) beschloss der Beirat, alternative Möglichkeiten der Klimaanpassung zu prüfen. Dazu soll der städtische Umweltberater zu einer entsprechenden Sitzung eingeladen werden.
Gelnhausen-Meerholz: Sorgen um Basketballkorb
Auch der neue Standort des Basketballkorbs sorgt für Gesprächsstoff. Der alte Korb auf der Seite des Kindergartens war im Dezember 2023 abgebaut worden, weil er laut Lärmgutachten zu nah am Wohngebiet stand. Nach einem kurzen Zwischenstopp an anderer Stelle hängt der Korb nun auf einem Teil des Parkplatzes am Sängerheim. Das Spielfeld ist mit Baumstämmen abgegrenzt, die zugleich als Treffpunkt und Sitzgelegenheiten für die Jugendlichen dienen.
Nicht alle sind damit zufrieden. „Ich wurde von mehreren Anwohnern angesprochen, die sich vor den hochfliegenden Bällen sorgen und befürchten, dass Autos beschädigt werden könnten“, berichtete Marianne Meitner. „Zudem befürchten sie, dass die Jugendlichen beim Basketballspielen über die Baumstämme stolpern und sich verletzen könnten.“
Jochen Zahn: Basketballfeld hat sich als Treffpunkt etabliert
Jochen Zahn kennt andere Stimmen. Er hat mit Jugendlichen und Eltern gesprochen: „Der Platz wird gut genutzt, die Spieler sehen keine Verletzungsgefahr. Zudem hat sich der Ort als Treffpunkt gut etabliert.“ Auch Klaus Brune, Ortsbeiratsmitglied und Vorsitzender des VfR-Fördervereins, sieht den Standort positiv: „Der VfR begrüßt die Situation. Unsere Kinder und Jugendlichen nutzen das Angebot gerne. Aus unserer Sicht ist das eine gute Lösung, wenn auch keine optimale.“
Und ohnehin nur eine vorläufige – bis ein größeres Projekt verwirklicht wird. Derzeit wird über einen sogenannten Multicourt diskutiert, ein eingezäuntes Mehrzweckfeld für verschiedene Sportarten. Bei einem Treffen mit Ortsbeiräten, Jugendlichen und Vereinsvertretern brachte Bürgermeister Christian Litzinger im Frühsommer eine Grünfläche neben dem Beachvolleyball hinter der Kita Wiesenzwerge ins Spiel (die GNZ berichtete). Der Tennisverein hat sich bereiterklärt, die Planung gemeinsam mit anderen Vereinen zu übernehmen.
Bahnausbau in Gelnhausen bietet Chance für neuen Multicourt in Meerholz
Die Kosten für den Multicourt werden derzeit auf rund 25.000 Euro geschätzt, dazu kommen Erdarbeiten, Sitzgelegenheiten und ein wetterfester Unterstand. Allerdings: „Das Rathaus hat zugesagt, die Kosten für das Sportfeld zu übernehmen“, sagte Jochen Zahn, auf dessen Initiative die Arbeitsgruppe gegründet wurde.
Deutlich sparen könnte die Stadt, wenn der Multicourt an anderer Stelle entsteht. Klaus Volz brachte den alten Sportplatz am Anglerheim ins Spiel. Dort errichtet die Bahn derzeit ein Materialdepot für den Gleisausbau. Nach vier bis fünf Jahren soll das Areal zurückgebaut werden, auf Kosten des Konzerns. „Die Bahn könnte den Boden in einem bestimmten Bereich verdichtet lassen, um ein Fundament für die Sportanlage zu schaffen“, meinte Ortsvorsteher Jochen Zahn. Der Stadt blieben dadurch teure Erdarbeiten erspart. Aktuell werden die Gesamtkosten des Multicourt-Projekts auf 50.000 bis 60.000 Euro geschätzt.
