Düsseldorf. In Benrath konkurrieren Langzeitparker und Anwohner um die kostenfreien Parkplätze in den Siedlungen. Durch den Wegfall von Dutzenden illegaler Stellplätze an der Hildener Straße hat sich der Park-Druck erhöht.
Wer eben mal rund um die Düsseldorfer Innenstadt was einkaufen will, muss die Parkscheinautomaten inzwischen mit 4,50 Euro die Stunde füttern. Hingegen herrschen in der Peripherie der Stadt noch ganz andere Zustände: So ist direkt an der Benrather Fußgängerzone noch an mehreren Stellen das kostenfreie Parken mit Parkscheibe möglich. Wer etwas länger zu den Geschäften oder den zentralen Haltestellen laufen möchte, findet in den Siedlungen rund um Benraths Mitte immer noch einen zeitlich unbegrenzt zu nutzenden Platz für sein Fahrzeug – konkurriert dabei aber mit den Anwohnern.
Durch den Umbau der Mittelinseln auf der Hildener Straße in den vergangenen zwei Jahren sind mehrere Dutzend – illegal, aber geduldete – Parkflächen weggefallen. Die Flächen hat die Stadt nun, um die dortigen Bäume zu schützen, in Wildblumenwiesen umgewandelt. So mag es dann nicht überraschen, dass am Mittwochmittag das große Parkhaus an der Cäcilienstraße anzeigte, dass es voll belegt ist. Das gab es in der Vergangenheit eher selten.
Einem Antrag der SPD-Fraktion hatten die Mitglieder der Bezirksvertretung (BV) 9 im Sommer 2024 einstimmig zugestimmt. Mit diesem war die Verwaltung damals aufgefordert worden, für die südliche Seite der Hildener Straße zwischen Urdenbacher Allee und der Auffahrt auf die B 8 sowie für die Regerstraße zwischen Urdenbacher Allee und Humperdinckstraße eine Parkscheibenregelung zu erarbeiten. Wörtlich heißt es in dem Antrag, dass „in vielen Wohngebieten in Benrath der Parkraum knapp ist.“ In der Nähe des Bahnhofs sei die Situation besonders angespannt, durch Bahnreisende ebenso wie durch die Umgestaltung der Hildener Straße. Dazu komme, dass zahlreiche Fahrzeuge an Reger- und Hildener Straße wochenlang nicht bewegt würden. „Eine Parkscheibenregelung zu bestimmten Uhrzeiten könne dazu beitragen, dass mehr Parkplätze für Besucher des Schlosses, der Geschäfte, des Schwimmbads und von Arztpraxen zur Verfügung stehen“, schrieb die SPD-Fraktion.
Doch die Verwaltung sieht keinen Handlungsbedarf, teilte sie den Stadtteilpolitikern mit. Aus Sicht der Stadt sei das Angebot für Kurzzeitparkende, also Kunden und Besucher des Stadtteilzentrums und des Benrather Schlosses, ausreichend. Es bestünden neben Kurzzeitparkplätzen mit Parkscheibenregelung im öffentlichen Raum auch gebührenpflichtige Parkplätze in den zwei öffentlich zugänglichen Parkbauten Paulistraße und Cäcilienstraße zur Verfügung.
„Eine räumliche Ausdehnung der Parkraumbewirtschaftung in der gewünschten Form führt zu einer zusätzlichen Reduzierung der Gesamtzahl von Parkständen für die sonstigen Nutzergruppen“, teilt die Verwaltung mit, dazu zählt sie vor allem Menschen, die in Benrath arbeiten und mit dem Auto zur Arbeit gelangen. So könne eine Ausdehnung der Parkscheibenregelung bis in die Regerstraße zu nicht wünschenswerten Verlagerungen von Dauerparkern in die angrenzenden Wohngebiete führen und werde deshalb von der Verwaltung nicht empfohlen.
Trotzdem hat die Verwaltung den BV-Beschluss auf dem südlichen Bereich der Parallelfahrbahn Hildener Straße umgesetzt. Dort gilt nun die Kurzzeitparkregelung. Die reglementierten Parkzeiten sind nun auch dort von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr sowie samstags von 9 bis 16 Uhr mit einer Höchstparkdauer von zwei Stunden mit Parkscheibe. Aber schon ein paar Meter weiter auf dem Stück Regerstraße Richtung Hallenbad weisen Schilder darauf hin, dass man dort sein Auto unbegrenzt auf dem vorderen Teil des Gehweges parken kann. Wenn man sich ins Musikantenviertel hinein bewegt, befinden sich dort allerdings keine Schilder, die das Parken zeitlich begrenzen oder verbieten.
(rö ujr)
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