Pharaoameisen im Haus? So bekämpfen Sie den Befall

Sie sind winzig klein, aber potenziell gefährlich: Die Pharaoameise zählt zu den ernst zu nehmenden Hygieneschädlingen in Deutschland. Ein Befall erfordert sofortiges Handeln.

Ein tropischer Gast mit gefährlichem Potenzial

Die Pharaoameise (Monomorium pharaonis) stammt ursprünglich aus den Tropen und Subtropen, wahrscheinlich aus dem indischen Raum oder Asien. Im 19. Jahrhundert gelangte das Insekt über internationale Handelswege nach Europa. Seit Mitte der 1980er Jahre breitet sich die wärmeliebende Pharaoameise zunehmend aus, begünstigt durch moderne Gebäudeelemente wie Fernheizwege, Stromverkabelungen und gut isolierte Wohnungen.

Das Insekt liebt es warm. Ideal für die Ameise sind Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad Celsius. Werte, die in modernen (Wohn-)Gebäuden ganzjährig herrschen. In der freien Natur kann die Ameisenart in Deutschland nicht überleben.

Wie man die Pharaoameise erkennt

Pharaoameisen gehören mit einer Körperlänge von nur 1,5 bis 2,5 Millimetern zu den kleinsten Ameisenarten überhaupt. Die Arbeiterinnen zeigen eine charakteristische bernsteingelbe bis honiggelbe Färbung. Nur die Hinterleibspitze ist dunkel gefärbt. Ein markantes Erkennungsmerkmal sind zwei deutlich sichtbare Höcker oder Knoten zwischen dem mittleren Körperabschnitt und dem Hinterleib.

Die Männchen unterscheiden sich deutlich von den Arbeiterinnen: Sie sind etwas größer und schwarz gefärbt. Die Königinnen erreichen eine Länge von bis zu 4,5 Millimetern und zeigen eine dunklere, bräunliche bis rotbraune Färbung. Aufgrund ihrer geringen Größe werden Pharaoameisen oft erst bemerkt, wenn sie in größeren Kolonien auftreten und typische Ameisenstraßen bilden.


Hinweis

: Wer unsicher ist, ob es sich tatsächlich um Pharaoameisen handelt, sollte unbedingt einen Schädlingsbekämpfer zur Artbestimmung hinzuziehen.

Befall kann eine Sache für das Gesundheitsamt sein

Pharaoameisen gelten als Gesundheitsschädlinge und Krankheitsüberträger. Sie können krankheitserregende Keime übertragen, darunter Salmonellen, Streptokokken, Staphylokokken und andere Bakterien. Die Tiere decken ihren Eiweißbedarf auch in Fäkalien, Urin, Erbrochenem oder Wundsekreten und übertragen die dort aufgenommenen Keime anschließend auf Lebensmittel. Sie gelten als eine von mehreren potenziellen Ursachen sogenannter Krankenhausinfektionen.

Deshalb existiert in einigen Bundesländern, zum Beispiel Berlin und Mecklenburg-Vorpommern, eine Meldepflicht. Ein Schädlingsbekämpfer weiß über die rechtlichen Bestimmungen im jeweiligen Bundesland mehr.

Was ist bei einem Befall zu tun?

Eine erfolgreiche Bekämpfung von Pharaoameisen ist ausschließlich durch professionelle Schädlingsbekämpfer möglich. Hausmittel wie Backpulver, Essig, Kaffeesatz oder Nelken versagen hier vollständig.

Eine Besonderheit der Pharaoameise macht die Bekämpfung schwierig. Eine Kolonie kann aus mehreren hunderttausend Arbeiterinnen und bis zu 2000 Königinnen bestehen. Bei Störungen verlegt die Kolonie ihre Nester binnen kürzester Zeit und bildet Zweignester an anderen Stellen im Gebäude.

Die Nester selbst befinden sich meist in schwer zugänglichen Hohlräumen. Das können hinter Wandverkleidungen, Dübellöcher, Fußleisten, Leitungsschächte oder Ritzen im Mauerwerk sein.

Schädlingsbekämpfer setzen daher auf spezielle Ködergele oder Fraßgifte. Diese Köder enthalten Wirkstoffe mit verzögerter Wirkung, sodass die Arbeiterinnen Zeit haben, den Köder ins Nest zu transportieren und dort an Königinnen und Larven zu verfüttern.

Die Bekämpfung erfordert Geduld: Alle Räume eines betroffenen Gebäudes müssen in die Maßnahmen einbezogen werden. Die Behandlung kann sich über mehrere Wochen bis Monate hinziehen.

Vorbeugende Maßnahmen

Besondere Vorsichtsmaßnahmen gegen einen Befall gibt es nicht. Es gelten auch hier die allgemeinen Hinweise zur Vorbeugung gegen Schädlinge: eine konsequente Hygiene in der Küche und in Vorratsräumen sowie das Verstauen von Lebensmitteln in dichten Behältern.

In der Regel werden die Tiere aber unbemerkt eingeschleppt. Deshalb ist es ratsam, Lieferungen oder neue Einkäufe zu kontrollieren, etwa Verpackungsmaterial, Topfpflanzen oder auch Tierfutter.

Wer die kleinen, bernsteinfarbenen Ameisen also in seiner Wohnung oder den Arbeitsräumen entdeckt, sollte umgehend einen Schädlingsbekämpfer kontaktieren und die Situation abklären lassen. Denn je früher ein Befall erkannt wird, desto einfacher wird die Bekämpfung.

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