Der A-Kreisligist SSV Lüttingen schnupperte am Mittwochabend vor heimischer Kulisse bis in die Verlängerung hinein an der Sensation gegen den SV Budberg im Achtelfinale des Fußball-Kreispokals. In der 61. Minute nutzte Viktor Brem vor 150 Zuschauern einen individuellen Fehler zur Führung des Außenseiters. Erst in der Nachspielzeit gelang dem über weite Strecken der Partie ideenlosen Landesligisten der Ausgleich, Ceyhun Dagdemir staubte nach einem Abpraller ab (90.+1). In der Verlängerung konnten die tapfer kämpfenden Lüttinger dem wachsenden Druck der Gäste dann nicht mehr standhalten. Fynn Eckhardt traf sehenswert zum Führungstor der Budberger (113.) und legte in der Nachspielzeit zum 3:1 (1:1, 0:0) nach (120.+4).
Lüttingen hat die erste Großchance, Budberg mit Abseitstor
Der Außenseiter begann mutig und setzte nach Ballgewinnen immer wieder über die linke Seite offensive Akzente. Auch die erste richtig gute Torchance gehörte den Lüttingern. Nach langem Ball von Neinhuis lupfte Peters das Leder über den heraustürmenden SVB-Keeper Delgaldo auf das Tornetz (10.). Nach zwölf Minuten fand ein abgefälschter Schuss von Berg seinen Weg über Umwege ins Tor der Fischerstädter, der Unparteiische Max Koschare entschied jedoch richtigerweise auf Abseits.
Nach zwanzig Minuten übernahm die Gäste-Elf von Trainer Tim Wilke zunehmend die Spielkontrolle und erhöhte den Druck auf die Abwehr des SSV. Den Gastgebern gelang es aber immer wieder, die meist unpräzisen Hereingaben zu klären. Nach Abschluss von Engeln rettete der Lüttinger Schlussmann Manten zweimal stark (23.). Richtig brenzlig wurde es im Lüttinger Strafraum, als Severith eine Kömpel-Flanke an den Innenpfosten köpfte (36.). Immer wieder setzten die Hausherren über den starken Stapelmann gefährliche Nadelstiche und sorgten so für Entlastung.
Lüttingen geht in Führung, Budberg rennt lange verzweifelt an
In der 61. Minute ging der SSV Lüttingen dann nicht unverdient in Führung. Der ansonsten starke Lorenz Delgado verlor außerhalb des Sechzehnmeterraums den Ball, so dass Viktor Brem nur noch zur viel umjubelten Führung ins leere Tor einschieben musste. In der Folge war die Budberger Mannschaft etwas von der Rolle. In der 65. Minute verpasste Peters im direkten Duell mit Delgado, den Vorsprung seiner Mannschaft auszubauen.
Lange Zeit biss sich der Landesligist an den Schützlingen von SSV-Trainer Poplawski die Zähne aus, unter anderem traf Felix Weyhofen den Pfosten (74.). In der ersten Minute der Nachspielzeit erlöste Dagdemir den haushohen Favoriten aber. Nachdem Manten einen Abschluss von Egging nur abprallen lassen konnte, hatte die Nummer 16 der Budberger leichtes Spiel.
Budberg ringt Lüttingen in der Verlängerung nieder
In der Verlängerung schwanden merklich die Kräfte des A-Ligisten. Nach einer anhaltenden Budberger Druckphase traf Fynn Eckhardt sehenswert aus der Drehung rechts unten (113.). Das letzte Aufbäumen des SSV blieb schließlich unbelohnt, Eckhardt schnürte in der Nachspielzeit der Verlängerung nach „Ping Pong“ im Strafraum der Gastgeber den Doppelpack und setzte den Schlusspunkt zum 3:1.
SV Budbergs Trainer Tim Wilke zeigte sich nach Abpfiff erleichtert über das späte Weiterkommen seiner Mannschaft. Die im Vergleich zur 3:5 Niederlage am Sonntag gegen Landesliga-Spitzenreiter VfB Bottrop auf neun Positionen veränderte Startelf sah Wilke als notwendig an: „Wir wollten ein wenig Spielzeit für die Jungs aus der zweiten Reihe.“ Auch wenn er sich letztlich als verdienter Sieger fühlt, zollte der Budberger Trainer dem Gegner aus Lüttingen Respekt für den starken Auftritt. „Man muss dem Gegner die Leistung mehr als hoch anrechnen, die haben uns das Leben richtig schwer gemacht.“
Der 50-Jährige ist stolz auf seine Mannschaft und glaubt, dass die Mentalitätsleistung Kraft für die anstehende Aufgabe gegen PSV Lackhausen schenkt. Am kommenden Sonntag wollen die Schwarz-Weißen ab 15 Uhr in Wesel dann wieder die Tabellenspitze angreifen.
