Die Sensation war für die Kreisliga-B-Fußballer des MSV Moers am Mittwochabend im Kreispokal-Achtelfinale zum Greifen nah. Gegen eine wenig überzeugende Elf des Landesligisten 1. FC Lintfort hielten die Meerbecker bis in die vierte Minute der Nachspielzeit ein 0:0. Dann kam der Favorit doch noch zum Tor durch Jonas Haub – ehe die Gastgeber vor 500 Zuschauern einen Foulelfmeter zugesprochen bekamen. Den schoss der eingewechselte Emre Okumus in der neunten Nachspielminute allerdings flach links neben das Lintforter Tor. Woraufhin Schiedsrichter Yasin Iletmis (TV Asberg) einen aufregenden Fußballabend beendete.
MSV Moers kassiert in der Endphase gleich zwei Platzverweise
Nach dem Schlusspfiff waren die Gefühlswelten durchaus konträr. Die weiß-grünen Verlierer durften durchaus stolz auf eine läuferisch, kämpferisch und bisweilen auch spielerisch gute Leistung sein. Vor allem, weil es in der Endphase gleich zwei Platzverweise gegen das Team von Trainer Tahsin Engin gegeben hatte. Ufuk Yaprak reklamierte nach seiner Gelben Karte nach einem kurzen Handgemenge mit dem Lintforter Linksaußen Justin Owuku und sah deshalb in der 84. Minute die Ampel.

Glatt Rot ging in der achten Nachspielminute an Ex-Landesligakicker Ozan Sengül, der offenbar seinen Gegenspieler beleidigt hatte. Klarer Fall, dass die Meerbecker Anhänger da ihrem Unmut Luft machten. Zumal das einsatzfreudige und kontentriert spielende Team weitgehend auf Augenhöhe agiert hatte und beinahe durch einen 40-Meter-Heber von Yasin Dugan, der hauchdünn am verlassenen Lintforter Tor vorbeiflog, sogar in Führung gegangen wäre (63.).
1. FC Lintforts Trainer Mohamed El Mimouni ist nicht zufrieden
Der im Strafraumgetümmel an Burhan Sentürk verschuldete Foulelfmeter roch am Ende mit Blick auf die Feldverweise ein wenig nach Konzessionsentscheidung des Unparteiischen. Die Chance auf eine Verlängerung nutzte Meerbeck allerdings nicht aus. Lintforts Torhüter Philipp Gutkowski mochte sich hiernach nicht als Held feiern lassen: „Der Ball ging knapp daneben. Ich war nicht mehr dran, auch wenn es so aussah.“
Lintforts Trainer Mohamed El Mimouni, der seine Startelf gegenüber dem 2:1 bei der SG Schönebeck auf fünf Positionen verändert hatte, war alles andere als begeistert vom Auftritt: „Es war kompliziert. Und wir sind weiter. Die Wahrheit ist aber auch, dass ich bei einigen Spielern in der Leistung keinen Unterschied zu den Spielern des Gegners gesehen habe.“

Die Lintforter wirkten gegen das strikte Meerbecker 4-4-2 vom Start weg zu langsam, wenig einsatzfreudig und spritzig. Und weil in Halbzeit eins drei gute Chancen nicht ins Ziel gebracht wurden, steuerte das Spiel pokal-typisch auf ein Drama hinaus. Lintfort verhinderte letztlich nur mit Glück die Verlängerung.
1. FC Lintfort am Sonntag im Heimspiel gegen den FC Kray ohne Mittelstürmer Carlos Pin
Am Sonntag (15 Uhr, Franzstraße) im Landesliga-Heimspiel gegen den FC Kray wird Coach El Mimouni erneut tüfteln müssen. Zu einer Reihe an Verletzungsausfällen gesellt sich auch noch die Gelb-Sperre gegen Mittelstürmer Carlos Pin.
MSV Moers: Emirhan Sarsik – Emre Sarsik (90.+5 Okumus), Tasci, Yaprak, Hisman (60. Sentürk) – Sengül, Topal, Alemdar, Duman – Balci, Öden (90.+5 Isik).
1. FC Lintfort: Gutkowski – Vizuete Mora, Louma (65. Haub), Luma – Baydar, N. Andich (84. Rieger), Ehis, El Abdouni, Völkel – Maas (68. Owuka), Pin (90.+7 Özcan).

Am Mittwochabend spielten im Kreispokal außerdem: SSV Lüttingen – SV Budberg 1:3 (1:1, 0:0) nach Verlängerung, Tore: 1:0 Brem (61.), 1:1 Dagdemir (90.+2), 1:2 Eckhardt (114.), 1:3 Eckhardt (120.+5).
Büdericher SV – Borussia Veen 1:0 (1:0), Tor: 1:0 Satzinger (21.).
Am Donnerstagabend treffen die A-Liga-Kicker des FC Meerfeld um 19.30 Uhr im Heimspiel auf den Bezirksligisten TuS Xanten. Das Achtelfinale des Landesligisten GSV Moers beim B-Ligisten TV Kapellen ist auf den 28. Oktober um 19.30 Uhr verschoben.
