Polizei-Aufruf zum Fall Rebecca Reusch: TV-Detektiv beherzigt Bitte – „Gut, dass Bewegung reinkommt“

Verdächtige Orte ihm bekannt

Polizei-Aufruf zum Fall Rebecca Reusch: TV-Detektiv beherzigt Bitte – „Gut, dass Bewegung reinkommt“

Die Polizei hofft auf einen Durchbruch im Fall Rebecca Reusch. Damit das gelingt, sollen Privatsuchen aufhören. Detektiv Jürgen Trovato reagiert.

Berlin – Zwei Grundstücke in Brandenburg stehen im Fokus neuer Ermittlungen im Fall der seit bald sieben Jahren vermissten Rebecca Reusch. Die Polizei durchsuchte Objekte in Tauche und Herzberg, die beide eine Verbindung zum Schwager der damals 15-Jährigen haben – seine Großeltern lebten dort.

Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin begründet den erneuten Einsatz in Tauche mit neuen Spuren im Vermisstenfall: „Nach zwischenzeitlich erlangten Erkenntnissen liegen Anhaltspunkte dafür vor, dass der mittlerweile 33 Jahre alte Beschuldigte am Morgen des 18. Februar 2019 seine damals 15 Jahre alte Schwägerin getötet und deren Leiche und ihr gehörende Gegenstände – zumindest vorübergehend – auf das Grundstück seiner Großeltern in Tauche verbracht haben könnte“, erklärt die Behörde. Der Schwager war bereits früh als Verdächtiger ins Visier geraten und wurde zweimal festgenommen, jedoch mangels ausreichender Beweise wieder freigelassen. Für ihn gilt weiterhin die Unschuldsvermutung. Auch das Grundstück in Herzberg wurde nach Beweismitteln durchsucht.

Neue Suche im Fall Rebecca Reusch: Polizei mit deutlicher Bitte – um erhofften Durchbruch zu erreichen

Was am 18. Februar 2019 im Haus in Berlin-Britz geschah, beschäftigt die Ermittelnden seit sechs Jahren. Seitdem gilt Rebecca Reusch als vermisst. Die neue Suche im Fall Rebecca Reusch erregt großes Aufsehen, das Interesse am Schicksal der 15-Jährigen war in der Öffentlichkeit stets enorm. Das sei „bekannt und verständlich“, schreibt die Staatsanwaltschaft und verweist auf zahlreiche private „Ermittlungen“ sowie Mutmaßungen zum Tathergang und zum Vorgehen der Behörden.

Mit den neuen Maßnahmen im Fall Rebecca verbunden ist eine ausdrückliche Mahnung von Polizei und Staatsanwaltschaft: „Bitte nehmen Sie von weiteren eigenen ‚Ermittlungen‘ bis auf Weiteres Abstand!“ Um den laut Staatsanwaltschaft in den nächsten Tagen und Wochen erhofften Durchbruch zu erreichen, sei es maßgeblich, dass die Ermittlungen möglichst ungestört durchgeführt werden können.

Polizei verbittet sich Privat-Suchen im Fall Rebecca: Ex-RTL-Detektiv Trovato hält sich jetzt zurück

Eine Gruppe, die in den vergangenen Jahren immer wieder Zeugen befragt und eigene Ermittlungen angestellt hat, ist das Team der Detektei Trovato. Als „Die Trovatos“ ist die Familie über eine gleichnamige RTL-Serie deutschlandweit bekannt, Ermittlungen im Fall Rebecca hatten sie zuletzt mit Live-Videos im Internet mit der „True Crime“-Szene geteilt. Damit ist nun aber erstmal Schluss.

„Wir halten uns jetzt zurück“, sagt Jürgen Trovato zu Ippen.Media. „Von Live-Videos und Thesen, die jetzt verbreitet werden, distanzieren wir uns ausdrücklich.“ Der TV-Detektiv nimmt sich die Bitte der Behörden zu Herzen und appelliert seinerseits: „Private Sucherei ist jetzt störend!“

Vermisste Rebecca Reusch: Neue Polizeimaßnahmen und Einsatzorte für Trovato nicht überraschend

Für Trovato kommen die neuen Polizeimaßnahmen nicht unerwartet – ebenso wie der Ort der neuen Suche. „Wir haben in den vergangenen Jahren mit verschiedenen Zeugen gesprochen, die auf die Gegend hingewiesen haben, in der nun Polizeimaßnahmen stattfinden“, sagt der Detektiv. „Die neue Suche kommt aus unserer Sicht nicht überraschend.“

„Es ist gut, dass Bewegung in den Fall kommt“, meint Detektiv Trovato. Er geht davon aus, dass die Polizei die Spur schon länger kennt, Maßnahmen aber abklären und vorbereiten musste. Trovato hält fest: „Was die Ermittlungen angeht, liegt der Fokus beim Schwager, einen anderen gibt es nicht.“

Detektiv Trovato berichtet: Polizei wollte Video vom Tag von Rebeccas Verschwinden nicht

Die Polizeiarbeit im Fall Rebecca stand in den vergangenen Jahren durchaus in der Kritik. Unter anderem, weil die Ermittelnden, wie es Kriminalwissenschaftler Christian Matzdorf ausdrückte, „nur mit dem arbeiten konnte, was die Familie zur Verfügung stellte.“

Eine Erfahrung, die auch Jürgen Trovato gemacht hat. „Wir haben eine Videoaufnahme, die kurz nach dem Verschwinden von Rebecca entstanden ist. Darauf ist ihre Schwester bei einem Zaungespräch zu mit jemandem zu sehen“, berichtet er. Aber: „Die Polizei hatte kein Interesse an den Aufnahmen. Womöglich, weil sie heimlich entstanden sind.“

Der Privatdetektiv vermutet, die Behörden haben gute Gründe, wenn sie externe Hinweise ausschlagen. Etwa die Verwendbarkeit vor Gericht. Trovato betont: „Natürlich ist die Polizei in dem Fall aktiv und informiert. Ich habe immer gesagt, die schlafen nicht auf dem Baum.“ (Verwendete Quellen: Polizei, dpa, Gespräch mit Jürgen Trovato) (moe)

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