Protest wegen H&M-Filialschließung: Mitarbeiter kämpfen um ihre Jobs

Einzelhandel unter Druck

Protest wegen H&M-Filialschließung: Mitarbeiter kämpfen um ihre Jobs

H&M plant die Schließung einer Filiale und gefährdet 58 Jobs. Mitarbeiter protestieren mit einem Flashmob gegen die Kündigungen. Die Gewerkschaft verdi kritisiert die Managemententscheidungen scharf.

Nürnberg – Rund 80 Mitarbeiter und Unterstützer haben sich kürzlich zu einem Flashmob versammelt, um gegen die geplante Schließung einer H&M-Filiale in der Nürnberger Innenstadt zu protestieren. Mit Botschaften wie „Wir sind Menschen, keine Zahlen“ machten sie auf die drohende Unsicherheit aufmerksam. Sie kämpfen für einen Sozialplan.

Von der Schließung betroffen sind 58 Beschäftigte, die um ihre berufliche Zukunft bangen. Die Gewerkschaft Verdi kritisiert die Entscheidung des Unternehmens und den Verlauf der Verhandlungen scharf.

Schließung zum 31. Januar 2026

Wie H&M mitteilt, wird der Store in der Karolinenstraße 45 aus wirtschaftlichen Gründen zum 31. Januar 2026 schließen. Die Entscheidung sei Teil einer standortbezogenen wirtschaftlichen Bewertung und stehe unabhängig von anderen Filialentscheidungen.

Bereits im Mai 2024 hatte das Unternehmen nach längerer Vorbereitungszeit eine neue Filiale in der Karolinenstraße 11–13 eröffnet – nach dem Umzug aus dem früheren Standort in der Breiten Gasse 47. Nach Angaben der schwedischen Modekette wurden alle Beschäftigten aus der geschlossenen Filiale in der Breiten Gasse in den neuen Store übernommen. Auch einige Mitarbeiter der Karolinenstraße 45 seien bereits dorthin gewechselt.

Verhandlungen mit dem Betriebsrat dauern an

In den innerbetrieblichen Gesprächen über die Schließung habe sich laut H&M gezeigt, dass „schon hinsichtlich der grundsätzlichen Konzeption und den wirtschaftlichen Einzelheiten keine Einigkeit bestand“. Daher werden die Verhandlungen nun im Rahmen einer Einigungsstelle fortgeführt, um „konstruktiv und zielorientiert“ weiterzuverhandeln.

Das Unternehmen betont gegenüber unserer Redaktion, sämtliche gesetzlichen und tarifvertraglichen Vorgaben einzuhalten. Zudem würden Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten geprüft und den Beschäftigten angeboten. Mitarbeiter hätten jederzeit die Möglichkeit, sich auf offene Positionen innerhalb des Unternehmens zu bewerben.

Gewerkschaft kritisiert Vorgehensweise

Die Gewerkschaft Verdi bleibt jedoch kritisch. Die Existenz von 58 Beschäftigten, überwiegend Frauen, sei laut Verdi akut in Gefahr. Verdi bemängelt, dass Beschäftigte mit besonderen Lebenssituationen – etwa Alleinerziehende oder langjährige Mitarbeitende – besonders belastet seien. Viele Betroffene fürchten, dass alternative Beschäftigungsangebote mit schlechteren Arbeitsbedingungen verbunden sein könnten.

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Kein Einzelfall: Ähnliche Entwicklungen in München vor einigen Jahren

Bereits vor einigen Jahren hatte H&M in München mehrere Filialen geschlossen – eine Entwicklung, die damals ebenfalls für großen Unmut sorgte. Damals waren mehr als 100 Arbeitsplätze in der bayerischen Landeshauptstadt betroffen. Laut der Modekette waren die hohen Mietpreise in der Innenstadt Grund für diese Entscheidung.

Herausforderungen im Einzelhandel

Die aktuellen Schließungen verdeutlichen die zunehmenden Herausforderungen im Einzelhandel und die wachsenden Belastungen für die Beschäftigten. (Quelle: BR24, t-online, verdi, Pressemitteilung H&M, eigene Recherche)(cr)

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