Hückeswagen. Karl-Heinz Breidenbach stammt aus einer der fußballbegeistertsten Familien der Schloss-Stadt. Am Freitag, 24. Oktober, wird der Hückeswagener 85 Jahre alt und blickt zufrieden zurück auf seine Zeit als Raspo-Kicker und Vorstandsmitglied, Tennisspieler, Ingenieur und Familienvater.
Die Sportlichkeit wurde Karl-Heinz Breidenbach förmlich in die Wiege gelegt – die Figur ist auch im 85. Lebensjahr noch athletisch und schlank. Aufgewachsen mit den vier jüngeren Brüdern Arno, Gerd, Werner und Klaus zählte der Fußball im RSV 09 Hückeswagen bereits in seiner Jugendzeit zur beliebtesten Freizeitbeschäftigung. Mit zwölf Jahren trat er in den Fußballverein ein und durchlief sämtliche Jugendmannschaften, bis er mit 19 Jahren in die 1. Mannschaft des RSV aufgenommen wurde.
Breidenbachs schönste Zeit als Fußballer, eine sehr erfolgreiche noch dazu, waren die Jahre von 1962 bis 1966 mit den beiden zweiten Plätzen in der Bezirksklasse. In der Saison 1964/65 wurde er mit 36 Toren sogar Torschützenkönig. Auch seine Brüder Arno und Klaus spielten im Raspo. „Wenn die Breidenbach-Brüder spielen, müssen wir hin“, hieß es damals in Hückeswagen, was die Hobby-Fußballer zu heimischen Spieler-Legenden machte.
Der größte Erfolg des RSV war 1971 der Aufstieg in die Landesliga, der damals zweithöchsten Amateurklasse. „Zu der Zeit habe ich aber nur noch aushilfsweise gespielt“, betont Breidenbach, der seine sportliche Laufbahn beim RSV 1969 beendet hatte. Nach der aktiven Zeit übernahm er bis 1983 als zweiter Vorsitzender Führungsaufgaben im Vorstand und wirkte maßgeblich an der Weiterentwicklung des Vereins und am Aufstieg in die Landesliga mit.
Der Fußball ist aber nur ein kleiner, wenn auch nicht unbedeutender Teil seines Lebens. Geboren wurde der bald 85-Jährige am 24. Oktober 1940 in Bad Nauheim, wo seine Eltern zu Beginn des Zweiten Weltkriegs lebten. „Mein Vater war dort stationiert“, erläutert Breidenbach. 1941 kehrte die Familie in ihre Heimat nach Hückeswagen zurück.
Nach dem Besuch der Katholischen Volksschule und der Realschule absolvierte er bis 1960 eine dreijährige Ausbildung zum Bauzeichner im Büro für Baustatik Hans Günter Stottrop in Wermelskirchen. Nach dem Wehrdienst nahm Karl-Heinz Breidenbach 1963 das Studium an der Staatlichen Ingenieurschule für Bauwesen in Wuppertal, Fachrichtung Ingenieurbau auf.
Nach dem Abschluss arbeitete er in verschiedenen Ingenieurbüros in Wuppertal-Elberfeld, Radevormwald und Halver, bevor er 1976 zusammen mit drei Kollegen die Ingenieursgemeinschaft Ingenieurbüro Katerkamp in Halver gründete, die sich auf Statik spezialisiert hatte. Heute arbeitet Sohn Jens Breidenbach, der in die Fußstapfen seines Vaters getreten ist, in dem Büro in Halver.
1966 vermählte sich Karl-Heinz Breidenbach mit Hildegard geb. Briede. Aus der Ehe gingen die beiden Kinder Jens und Annika sowie vier Enkel hervor. Nach der Hochzeit wohnte das Paar zunächst in einer Mietwohnung in Wiehagen, bis die Familie 1975 in das von Karl-Heinz Breidenbach und seinem Freund Karl-Heinz Friedrich entworfene Eigenheim an der Schnabelsmühle einzog, wo er heute noch lebt.
Nach dem Tod seiner Frau schied der Hückeswagener 2008 aus der Ingenieursgemeinschaft aus und betreute als freier Mitarbeiter noch bis 2015 die Altkunden. Nach 48-jähriger Tätigkeit wechselte er mit 75 Jahren in den Ruhestand.
Sein Haus steht in unmittelbarer Nähe zum Sportplatz, und der Tennisplatz des TC Hückeswagen t grenzt beinahe an seinen Garten. Nach der Zeit als Fußballer widmete er sich dem Tennissport, wo er noch mit mehr als 80 Jahren einmal wöchentlich spielte. Erst gesundheitliche Probleme zwangen Breidenbach vor etwa zwei Jahren zum Aufhören. „Ich bin angeschlagen und nicht mehr so leistungsfähig und fit wie früher“, bedauert der Jubilar. An seiner Seite ist seit 2011 Lebensgefährtin Giesela Vahrson, die Schwiegermutter seiner Tochter Annika, deren Ehemann ebenfalls 2008 verstorben war.
Dem RSV 09, seiner sportlichen Heimat, ist Karl-Heinz Breidenbach immer verbunden geblieben. Das Jubiläum „100 Jahre RSV 09 Hückeswagen“ hatte er als Vorsitzender des Festausschusses entscheidend mitgestaltet. Zeitgleich hatten Rat und Verwaltung den Beschluss gefasst, den Sportplatz Schnabelsmühle neu zu gestalten und den Ascheplatz mit einem Kunstrasen auszustatten. Für dieses Bauvorhaben hatte der Diplom-Bauingenieur die Planung, Bauleitung und Bauüberwachung übernommen – ehrenamtlich.
Auf sein bisheriges Leben blickt Karl-Heinz Breidenbach zufrieden zurück. „Ich habe ein schönes, sorgenfreies Leben“, versichert er. Im lichtdurchfluteten Wintergarten seines Hauses sitzt er oft und liest – gerne auch den „Kicker“ mit allen Neuigkeiten aus der Fußball- und Sportwelt. Auch wenn der Freundes- und Bekanntenkreis groß ist, wird Breidenbach seinen 85. Geburtstag nur im kleinen Kreis mit der Familie feiern. „Zum 90. wird die Feier dann größer“, sagt er und lacht.
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