Das war nix! Mclaren-Pilot Oscar Piastri (24) ist mit seinem Austin-Wochenende nicht zufrieden
Noch Ende August gab es in der Formel 1 nur eine Frage: Welcher der McLaren-Piloten wird Weltmeister?
Oscar Piastri (24) hatte gerade den Großen Preis der Niederlande in Zandvoort gewonnen und seinen Vorsprung in der WM-Wertung auf seinen Stallkollegen Lando Norris (25) auf 34 Punkte ausgebaut.
Von Red Bulls Max Verstappen (28) sprach wegen seiner 104 Punkte Rückstand damals niemand mehr. Ein großer Fehler – vor allen Dingen bei McLaren.
Der Triumph des Holländers in Austin/Texas vergangenen Sonntag war sein dritter Sieg (plus Sprint-Erster) an den letzten vier Renn-Wochenenden.
101 Punkte holte er, Norris nur 57 und Piastri lediglich 37. Der Vorsprung von Piastri schmolz – in nur vier Rennen – von 104 auf 40 Punkte! Und in den letzten fünf Rennen (mit zwei Sprints) sind noch 141 Punkte zu vergeben.
Bei McLaren herrscht jetzt die Titel-Flatter. Der britische Rennstall hat sich zwar schon den Konstrukteurs-Titel gesichert, doch bei den Fahrern gibt es momentan zahlreiche Probleme.
► Piastri fühlt sich benachteiligt
Beim Rennen in Monza verbockten die Mechaniker von McLaren einen Boxenstopp von Norris. Dadurch zog Piastri an ihm vorbei. Per Stallorder musste er sich hinter Norris einordnen. In Singapur kam es zu einer leichten Kollision zwischen den beiden, Norris plötzlich vor Piastri. Der wollte, in Anlehnung an Monza, seinen Platz zurück. Das Team lehnte ab.
Der WM-Vorsprung von Piastri auf Verstappen schmolz von 104 auf 40 Punkte
Dazu passt: Im Fahrerlager halten sich Gerüchte, dass Norris der Liebling von McLaren-Boss Zak Brown (53) sei. Der US-Amerikaner verfolgt die Karriere des Briten seit 2015. Das sieht auch Formel-1-Legende Bernie Ecclestone (94) so. Der Brite zu SPORT Sabo: „Alle Zeichen bei McLaren sprechen dafür, dass Lando Norris Weltmeister werden soll und nicht Oscar Piastri. Sie machen einen Fehler. Max Verstappen wird der lachende Dritte sein und erneut Weltmeister werden.“
► Erklärungen sorgen für Wirbel
Nach dem Vorfall in Singapur gab es ein Treffen mit den McLaren-Verantwortlichen und den Fahrern. Norris verrät: „Die Sachen wurden überprüft, und es hat Auswirkungen auf mich bis zum Ende der Saison. Es ist auch nicht so, dass ich mit allem davonkomme.“
Auf die Frage, um welche Auswirkungen es sich denn handelt, eierten alle Beteiligten herum, hielten das Thema so rund um das Rennen in Austin am Köcheln. Dabei handelt sich um eher symbolische Entscheidungen. So darf Piastri festlegen, wann er zum Qualifying auf die Strecke darf. Norris muss sich fügen.
► Piastri wird nervös
Der Australier dominierte zu Saisonbeginn: fünf Siege in neun Rennen. Dann der Crash nach Fehlstart in Baku, der Ärger in Monza und Singapur, ein von ihm zumindest mitverschuldeter Unfall, der zum Aus im Austin-Sprint führte und im Rennen zu einem enttäuschenden 5. Platz.
Piastri zweifelt an seinem Auto: „Ich muss versuchen zu verstehen, warum ich die Geschwindigkeit nicht habe.“ Sky-Experte und Ex-Formel-1-Fahrer Timo Glock (43) sieht noch ein anderes Problem: „Er war dreimal in Folge nicht auf dem Podium, das zeigt: Die Nervosität ist da. Er ist verunsichert.“
► Krampfhaftes Festhalten an den Papaya-Regeln
McLaren hat sich einen internen Regelkatalog verpasst, der – nach der Farbe der Autos – als „Papaya-Regeln“ gilt. Dabei geht es primär darum, dass der Rennstall seine Fahrer frei fahren lässt, ohne sich auf eine Nummer 1 festzulegen. Die Piloten sind aufgefordert, auf der Strecke fair miteinander umzugehen und Kollisionen zu vermeiden.
McLaren hält weiter stur an diesem Grundsatz fest. Die Reaktionen: Unverständnis und Kritik. Teamchef Andrea Stella (54) wischt das weg. Er sagt in Richtung Titelkampf: „Wir haben es weiter in der eigenen Hand, müssen auf unsere Autos vertrauen.“
Red Bull vertraut indes auf Verstappen. Der Vierfach-Weltmeister mit breiter Brust: „Der WM-Titel ist möglich.“
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